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Anwendung in der Medizin

Hier finden Sie eine übersichtliche Kurzfassung der wichtigsten internationalen wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit medizinischen Bezug nebst Resultaten.

Die Dokumentation ist bei Medizinern, Biologen und anderen fachvertrauten Personengruppen sehr begrüßt worden. Derartige Übersichten erleichtern die Orientierung, sie sparen viel Zeit. Die exponentiell ansteigende Zahl der Abhandlungen über die Wirkung von Magnetfeldern auf Tier und Mensch machte es notwendig, eine Auflage mit aktuellen Ergänzungen zu bearbeiten.

Berichte

Einleitung

Die meisten Berichte zur MF-Therapiewirkung kommen hinsichtlich der unterschiedlichsten Indikationsgebiete aus Russland. Ob alle positiven MF-Effekte methodisch sauber erarbeitet wurden, ob alle Aussagen wissenschaftlich fundiert gemacht wurden, ob die Therapien in jeder Praxis, in jeder Klinik so funktionieren wie sie beschrieben sind, dafür können wir nicht garantieren. Dies gilt für alle zitierten Veröffentlichungen. Neben diversen Einzeleffekten sind auffällig oft folgende gemeinsame Wirkungen in vielen Untersuchungen beschrieben:

  • antiphlogistisch
  • sedativ
  • Vaso dilatorisch
  • Analgetisch
  • antineuralgisch
  • Gewebe-pO2steigernd

Das Gebiet der Wirkung magnetischer Energie auf biologische Systeme ist faszinierend, aber bisher in der Wissenschaft relativ gering beachtet und bekannt. Ein Grund dafür mag die erforderliche große Abhängigkeit von interdisziplinären Forschungseinrichtungen sein: der Biologe alleine bewältigt die vielfältigen physikalischen Probleme dieses Gebietes nicht und der Physiker kann sich nur schwer in biologische Funktionen hineindenken. Diffizile Ergebnisse sind deshalb oft nur unzureichend abgesichert oder widersprechen sich sogar. Überblickt man jedoch insgesamt die erreichbare Literatur, so fällt auf, dass sich vor allem im empirisch medizinischen Bereich gleichgerichtet verlaufende Beobachtungen zur Magnet-Feldwirkung häufen. Den durchgeführten Messungen nach wissenschaftlichen Kriterien gelingt z. T. überzeugend der Nachweis derartiger Beobachtungen. Unter Berücksichtigung dieser Umstände ist die folgende Literaturauswahl nach folgenden Gesichtspunkten durchgeführt:

Es werden nur niederfrequente Wechselfelder im ELF-Bereich betrachtet (bei besonderem Informationsgehalt vereinzelt auch Gleichfelder). Es sind vor allem Literaturauszüge mit medizinischem Bezug und Resultaten wiedergegeben. Die Auswahl ist bei weitem nicht vollständig und berührt in keiner Weise die sehr umfangreiche sonstige Literatur zur Magnetfeldwirkung auf Einzelsysteme, niedere Tiere und Pflanzen, Orientierungsmechanismen und Verhaltensmerkmale.

Physiologische MF-Wirkungsmechanismen:
Heute besteht kein Zweifel mehr, dass exogen einwirkende Magnetfelder physiologisch wirksam sein können. Jeder kann sich selbst davon überzeugen, indem er den Kopf in unmittelbare Nähe eines mit 20 Hz pulsierenden MF von ca. 15 mT bringt. Hierbei werden Lichtblitze, Lichtflackern und Lichtmuster im Auge subjektiv wahrnehmbar. Dieses Phosphen-Phänomen ist sogar objektivierbar. Die Frage ist nur, wie derartige Phänomene zustande kommen, wie überhaupt das MF mit unserem Körper und seinen Funktionseinrichtungen interagieren kann. Theoretisch sind viele Möglichkeiten bekannt, aber praktisch ist äußerst wenig nachgewiesen, zumal wir uns auf den ELF-Bereich (extremely Iow frequency) und einen maximalen Amplitudenbereich von 10 mT, d.h. die in der MF-Medizin gebräuchlichsten Bereiche, konzentrieren wollen.

MF-Wechselwirkungen mit Dia- und Paramagnetischen Strukturen
Alle biologische Materie hat, genau wie alle übrige Materie, grundsätzlich die Eigenschaft diamagnetisch zu sein. Der Diamagnetismus wird aber in den verschiedensten Strukturen von paramagnetischen Eigenschaften überdeckt. Ein von außen angelegtes magnetisches Feld wird immer mit diesen dia- bzw. paramagnetischen Systemen in Wechselwirkung treten, wobei eine Änderung der potentiellen Energie des betrachteten Systems hervorgerufen wird. Die mathematische Behandlung dieser Wechselwirkung ergibt, dass eine derartige Energieänderung unter Berücksichtigung des normalerweise verwendeten MF ca. 108 mal unter der thermischen Energie des Systems bei Raumtemperatur liegt. Energetisch gesehen ist diese MF-Wechselwirkung deshalb wohl vernachlässigbar. Allerdings gibt es einige Versuchsergebnisse, die in der magnetischen Energieänderung. z.B. der Muskelfasern im MF; die entscheidende Wirkung sehen. Spekulationen gibt es viele, insbesondere wird immer wieder betont und dies gilt auch für andere noch zu besprechende Wirkungsmechanismen, dass weniger der Energielevel die wirksame Rolle spielt, als vielmehr, dass die mit Hilfe des MF in den Organismus eingeschleuste Information die kybernetischen Regelmechanismen beeinflussen müsste. Insbesondere sind neuerdings verschiedene Atom- und Molekülresonanzen berechnet worden, die erstaunlich eindeutige reproduzierbare Ergebnisse im Experiment zeigen.

MF-generierte Hall-Spannungen und Lorentzkräfte
Alle sich bewegenden elektrisch geladenen Partikel erfahren im Magnetfeld eine Kraft, die Lorentzkraft, woraus eine Richtungsänderung der Teilchen resultiert. So werden positiv und negativ geladene dissoziierte Ionen in entgegengesetzter Richtung abgelenkt. Im Gleichfeld häufen sie sich an Barrieren. z.B. an Membranen an. Im Wechselfeld oszillieren die Ionen, außerdem geraten die Membranen in Schwingungen. Die Ionen-Ladungstrennung ergibt ein messbares Potentialgefälle (HALL-Spannung), das gegenüber der induzierten Spannung um 90 ° phasenverschoben ist. Gleichzeitig entsteht ein neues Diffusionsgefälle. Physiologische Folgeprozesse können so in Gang gesetzt werden, insbesondere an den vielfältig wirksamen Membranen, bei denen kleinste Milieuänderungen die Permeabilität und die Transmembran Fluxe entscheidend beeinflussen können. Kritische Orte und strategische Punkte im Organismus sind das Initialsegment der Neurite und die Synapsen, insbesondere die „elektrischen Synapsen“, Emphasen genannt. 3-500 uV Membranpotentialänderung, eine Größenordnung, die durch einwirkende MF relativ leicht erreicht wird, sollen nach neuester Erkenntnis ausreichen, um derartige Neurone anzusteuern.

MF-induzierte Spannungen und Wirbelströme
Jedes zeitlich sich ändernde Magnetfeld bezogen auf eine Referenzfläche, z.B. den Organismus, induziert eine Wechselspannung. Dabei ist es gleichgültig, ob das Magnetfeld selber sich ändert oder ob z.B. ein Permanentmagnet in Richtung der Referenzfläche, also in Richtung unseres Körpers, verschoben wird, oder ob‘ der Permanentmagnet ruhig liegen bleibt und wir uns auf ihn zu bewegen. Die Größe der induzierten Spannungen hängt ab:

  1. a) von der Größe der vom MF durchsetzten Fläche.
  2. b) von der Stärke des MF,
  3. c) von der Schnelligkeit der Änderung des MF

Impulsförmige Felder sind deshalb mit ihrer kurzen Anstiegszeit grundsätzlich wirksamer als sinusförmige Felder. Im Elektrolyt des Körpers, insbesondere in Blut-, Lymph- und Sekretionssystemen sowie in Nerven- und Muskelsystemen bewirkt die induzierte Spannung ein elektrisches Feld, das die Ionen im Elektrolyten beschleunigt. Dadurch entsteht ein kataphorischer Strom, der in seiner Größe direkt von der Leitfähigkeit und den Impedanz-Eigenschaften des Milieus abhängt. Damit unterliegt die Wirkung des MF den gleichen Gesetzen wie bei der Reizung des Organismus mit galvanischen Strömen, bzw. mit den körpereigenen Strömen und Feldern und diese Gesetze sind gut fundiert. Da aber das MF den ganzen Körper durchdringt, im homogenen Feld sogar gleichmäßig, werden z B. alle Nervenstrukturen des Körpers gleichermaßen beeinflusst. Differenziert man nun in die Funktionsglieder Dendrit. Neurit. Synapse. Muskelfaser, weiterhin in vegetative und motorische Nerven, in effektive und sensible, in bahnende und hemmende Synapsen. In Hyper-und Depolarisation und kennt man gleichzeitig die Zeitkonstanten jedes einzelnen Funktionsgliedes und dessen Frequenzverhalten bezüglich Impulsströmen und sinusförmigen Wechselströmen, so kann man das selektiv wirksame, für beabsichtigte Zwecke optimale MF konstruieren und für verschiedene Ansteuerungen einsetzen. Ein derartig veränderbares Feld wurde erstmalig von uns konstruiert und befindet sich in Erprobung. Für uns steht fest, dass unter Berücksichtigung des derzeitigen biophysikalischen Wissenstandes den MF-induzierten Spannungen und Strömen die höchste Wahrscheinlichkeit für eine reproduzierbare Ansteuerung des menschlichen Organismus eingeräumt werden muss. Das beste Indiz für diese Behauptung ist die Auslösung der Phosphene. sowohl durch galvanische Ströme, als auch durch induzierte Wirbelströme. Auch die mathematisch-physikalischen Berechnungen sehen günstig aus.

Einen Sonderfall innerhalb des MF-lnduktionsspannungsmechanismus stellt die Ansteuerung piezoelektrischer Systeme dar. wie bei Kollagenfasern. Dentin. Keratin u. a Eiweißverbindungen. Die Rolle dieser Systeme ist bisher bezüglich des MF hauptsächlich theoretisch diskutiert worden.

Hypothetische MF- Wirkungsmechanismen
Einige hypothetische. z.T. spekulative MF-Mechanismen seien hier der Vollständigkeit halber erwähnt: „Josephson junctions“ als magnetische Sensoren; Aktivierung van-der-Waal-Kräfte: magnetisch präpariertes Wasser: Supraleitfähigkeit organischen Materials bei Raumtemperatur: magnetische Monopolteilchen, die uns und unseren Umgebungsraum erfüllen. Dies und eine Reihe weiterer Wirkungskonstruktionen sind teilweise theoretisch durchaus akzeptabel, experimentell jedoch noch nicht falsifizierbar. Insbesondere fehlt es an einem hochsensiblen und gleichzeitig störfreien technischen Messgerät, das den körpereigenen Messeinrichtungen ebenbürtig und besser sein sollte. Aber selbst, wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, würden uns die Messeinrichtungen Ergebnisse liefern, die real nicht vorhanden sind, die Verfälschungen darstellen, da jede Messanordnung unausbleiblich Veränderung physiologischer Parameter darstellt. Dies umso mehr, je diffiziler der zu messende Wert ist.

Aids Patienten

Cossarizza A., Borghi V., Bersani F., Cantini M., De Rienzo B., Zucchini P., Montag-nani G., Mussini D., Troiano L., Tropea F., Grassilli E., Monti-Biasi D., Franceschi C. , 1989: Effects of pulsed electromagnetic fields on the proliferation of lymphocytes from aids patients, hiv seropositive subjects, and seronegative drug users, Department of Infectious Diseases, University of Modena Italy, J. Bioelectr. (USA), 8(2), S. 227-237

Untersucht wird die Wirkung des pulsierenden elektromagnetischen Feldes (PEMF) auf die Vermehrung von mitogen stimulierten Lymphozyten von Aids-Patienten, d.h. HIV-seropositiven Personen und -seronegative Medikamentenbenutzer. Dabei wird untersucht: die Bildung von Th\Tnidinen, Reaktion der IL-2 Rezeptoren und die Summe aktivierter T-Lymphozyten bei vier verschiedenen Gruppen von Personen: Patienten mit Aids, asvmpto-matisch seropositive Personen, seronegative Medikamentenbenutzer und junge gesunde Kontrollpersonen.

PEMF erhöht nur in der Gruppe der gesunden Kontrollpersonen die Zellteilung, gemessen an den Zellkulturen nach 72 Stunden. Aber in den Zellkulturen der Aids-Patienten wird eine Zunahme der aktivierten T-Lymphozyten nach 18-stündiger PEMF-Behandlung beobachtet (Cytofluorirnetric-Analyse).

Cytologie

Wiss. Forschungsinstitut für Tuberkulose, Swerdlowsk, Russland Kostina, G. J. G. G. Mordovskii, S. A. Gavriiov, N. N. Frolova, 1980: Änderung der Wachstumseigenschaften der Tuberkulosebakterien unter Einfluss eines pulsierenden Magnetfeldes problemy tuberkuleza 6, 70-72

Mycobacterium tuberculosis-Kulturen auf Nährboden zeigen in einem pulsierenden MF von 50 Hz Frequenz eine Steigerung des Wachstums von durchschnittlich 25-30 %, wenn die Feldstärke 2000 Oe (160 KA/m) und die Expositionszeit 120 +/- 30 Minuten beträgt. Getestet werden Feldstärken zwischen 100 und 3000 Oe (max. 240 KA/m) und Zeiten zwischen 10 und 300 Minuten. Innerhalb der Optimal Bedingung von 2000 Oe und ca. 120 Minuten sind die Wachstumssteigerungen weit weniger ausgeprägt. Für die Versuchstechnik ist den Autoren ein Patent erteilt worden.

 

Dental Research Branch; Naval Medical Research Institute, Bethesda, USA Liboff, A. R., T. Williams, Jr., D. M. Strong and R. Wistar Jr., 1982: Alternating Magnetic Fields Enhance DNA Synthesis in Fibroblastic Cells Transactions 2. Ann. Meeting Bioelectrical Repair and Growth Society, Vol 2, Oxford

Die Verabreichung von Thymidin in Fibroblasten von menschlicher Haut ist in einem AC-Magnetfeld signifikant in mehr als 90 % der untersuchten Proben gegenüber den Kontrollen erhöht. Dabei handelt es sich um ein Magnetfeld mit nur 0.2 Gauss Induktion bei 40 bis 80 Hz Frequenz. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, dass Magnetfelder auf die DNA-Synthese in vitro Einfluss nehmen.

 

Strangeways Research Laboratory, Cambridge, England Murray, C. 1982: Stimulation of Connective Tissue Protein Synthesis in Fibroblast Cultures by Pulsed Magnetic Fields Transaction 2. Ann. Meeting Bioelectrical Repair and Growth Society, Vol 2, Oxford

Bei Sehnenfibroblasten von Kükenembryos wird die Proteinsynthese im Magnetfeld untersucht. Bei spezifischen Schwingungsformen des Magnetfeldes ist die Proteinsynthese um 40 – 60 % erhöht. Auch Collagen wird relativ stärker ausgebildet (11 % im Magnetfeld gegen 5 % in Kontrolle).

 

Department of Orthodontics, University of Connecticut, School of Dental Medicine and Health Center, Farmington, USA Norlon, L. A., 1982: Effects of a Pulsed Electromagnetic Field on a Mixed Chon-droblastic Tissue Culture Clin. Orthop. 167, 280-290

Bei einer gemischten Gewebekultur von Chondroblasten werden die Wachstumsrate sowie das Produkt aus Zellproliferation und -differentation gemessen. In pulsierenden Magnetfeldern ist Lysozym aktiviert, was sich in einer rapiden Wachstumsveränderung zeigt Aus den Versuchen werden Parallelen zu den verbesserten Heilungsprozessen im Magnetfeld bei Frakturen gezogen.

 

Department of Orthopaedic Surgery, Murakami Memorial Hospital, Gifu College of Dentistry and 1 st Department of Pathology, Kyoto Prefectural University of Medicine, Japan Ohaslu, T., S. Inoue, H. Sasaki and T. Ashihara, 1982: The Side Effects to the Internal Organs of Pulsing Electromagnetic Fields

Werden Ratten für 2 Tage ununterbrochen einem PEMF (Überdosierung mit Apparat von Bassett, Electrobiology Inc.) ausgesetzt, sind Degenerationen in der Leber und der Niere histologisch zu finden. Umso jünger die Tiere, desto gravierender die Schäden. Bei einer magnetischen Stimulation von 12 und 16 Stunden/Tag ist nur die Leber geschädigt, nicht aber die Niere. Die Degeneration der Leber nach 3 Tagen Stimulierung ist nach 11 Tagen Nicht-Stimulierung noch nicht behoben. Die Milz, Hoden und Haut werden nicht beeinflusst.

 

Raumfahrtinstitut Russland – Strzhizhovsky, A. D., G. V. Galaktionova, P. A. Cheremnykh, 1979: Effect of Strong Infra-Low-Frequency Magnetic Field on Bone Marrow Cell Division Kosmiceskaja biologija aviakosmiceskaja meditsina 13, 6, 61-63

Zur Herstellung von starken MF werden wassergekühlte zylindrische Solenoide verwendet. Die MF haben je nach Schaltung 2 Komponenten, entweder statisch oder variabel mit 30 Hz Frequenz. Die Feldstärke des statischen Feldes entspricht der des variablen. Im Zentrum der Spule werden Stärken von 130 KOe (= x 80 A/m) gemessen, an den Rändern nur 1.4 KOe ^113 A/m. Die Richtung des einwirkenden MF entspricht der Richtung der Körperachse der Versuchstiere (Mäuse). Die Versuchsbehälter werden zwangsventiliert. Eine Untersuchung der Tiere findet nach Dekapitierung unmittelbar nach einem einstündigen MF-Einfluss und nach dem 1. bzw. 2. bzw. 3. bzw. 15. bzw. 55. Tag des Versuchs immer parallel zu Kontrolltieren statt. Untersucht werden die mitotische Aktivität, die Chromosomen-Aberrationen und die Zahl der Knochenmarkzellen von Mäusen. 3 bis 8 KOe (= x 80 A/m stimulieren, 34 bis 127 KOe (= x 80 KA/m) hemmen die Mitoseaktivität. Die Änderung der Zellanzahl ist gering (nicht mehr als 20%) und vollständig reversibel. Nach Meinung der Autoren provoziert das spezifische MF eine Ausscheidung von Erythropoetin, das stimulierend auf die Proliferation von erythroiden Zellen wirkt. Das MF hat jedoch keinerlei degenerative Änderung zur Folge.

Dentalmedizin, Parodontose

Efanov O.I., 1981: Treatment of microcirculatory disorders in the Parodontium with magnetic fields, Voprosy kurortologü, fizioterapii i lecebnoj fiziceskoj hultury 4, S.32-34

Beschrieben wird der Gebrauch eines permanenten oder wechselnden Magnetfelds bei Paradontose. Die normalisierende Wirkung dieser Felder auf paradontale Mikrozirkulation wird mittels klinischer, morphologischer und funktionaler Methoden bestimmt. Eine Besserung der Krankheit ist bei Verwendung eines wechselnden Magnetfeldes ziemlich ausgeprägt.

Russland – Institut für therapeutische Stomatologie, Institut für Weiterbildung der Ärzte, Chelidze, L. N., T. G. Zhgenti, M. T. Chichua, 1980: Prospects of Using Magnetotherapy in Stomatology Stomatologija 59, 5, 76-80 und Stomatologija 59, 2, 91-92

In der Einleitung dieser Abhandlung wird die Wirkung von pulsierenden MF auf das ZNS, den Kreislauf, die hämatologischen Parameter und den Metabolismus anhand von Literatur beschrieben. Therapeutische Verwendung des MF ist bekannt u.a. bei Neurosen, Phantomschmerzen, Herzerkrankungen und Hyperphonie. Die Autoren untersuchen die Wirkung einer MF-Eigenkonstruktion auf Parodontose und entzündliche dystrophe Formen. Die MF-Amplitude beträgt 1-60 Oe = 480 A/m bei 11 KHz Frequenz. In 10-12 Prozeduren wird das MF jeweils 5 bis 12 Minuten appliziert. Zahnstein wird entfernt. Die Parodontose-Erscheinungen werden je nach Schwere des Falles in 4 Stadien unterteilt. Ergebnisse: Bereits nach 4-5 Behandlungen tritt in vielen Fällen eine deutliche Besserung ein. Die Schleimhaut ändert ihre Farbe infolge besserer Durchblutung. Das Exsudat ist reduziert. Alle Kranken im Anfangsstadium der Parodontose (insgesamt 148) werden mit Hilfe des MF total geheilt. Bei klinischer Kontrolle ist diese Heilung für 1 Jahr stabilisiert. Bei Patienten im 2. Stadium (160) findet zu 60 % eine Remission statt, und bei Patienten im 3. und 4. Stadium (132) wird die Effektivität des MF als unbedeutend bezeichnet.

 

Department of Prosthetic Dentistry, Department of Material Science, Schools of Mediane and Dentistry, Free University de Boelelaan, Amsterdam, The Netherlands Kuij, van der, P., P. A. Vingerling, P. A. E. Sillevis-Smitt, K. de Groot, 1978: Non-invasive Treatment of Extraction Wounds in Dogs by Electromagnetic Stimulation Journal of Bioengineering 2, 557-565

In der Zahnmedizin ist die Resorption des alveolaren Bogens nach der Zahnextraktion ein Hauptproblem. Die Resorption zu verhindern ist das Ziel der Forschung. An einer Mandibelseite von Hunden wird ein MF von 6000 A/m mit 10 Hz angelegt. Da die andere Seite der Mandibel – obwohl ohne Spule – ein Magnetstreufeld von 70 A/m aufweist, werden als Kontrolle unbehandelte Hunde genommen. Über einen speziellen Röntgen-Fotoaufbau kann eindeutig festgestellt werden, dass im MF die Resorption geringer ist, als diejenige von unbehandelten Tieren. Die nicht direkt einer MF-Spule ausgesetzte 2. Mandibelseite ist ebenfalls günstig beeinflusst verglichen mit nicht stimulierten Hunden.

Die Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass das wirksame Magnetfeld physikalisch exakt definiert und beschrieben wird.

Dermatologie, Hautwunden

Vodovnik L., Karba R., 1992: Treatment of chronic wounds by means of electric and electromagnetic fields, Medical & Biological Engineering & Computing, S.257-266

Die Heilung einer Hautwunde wird von endogenen elektrischen Phänomenen begleitet. Die Frage ist, ob die elektrischen Phänomene nur einen Randeffekt des physiologischen Prozesses darstellen, der während der Heilung eintritt, oder ob sie eine viel wichtigere Rolle im Heilprozess spielen. Extern zugeführte Elektrizität wird seit längerer Zeit als therapeutisches Mittel für die Steigerung natürlicher Regenerationsprozesse überprüft. In der aktuellen Besprechung hier wird ein historischer Literaturüberblick gegeben, der sich mit der Anwendung von elektrischem Strom zur Beschleunigung der Wundheilung beschäftigt. Es gibt eine ganze Menge von heterogenen Studien, die sich in den Parametern der verwendeten elektrischen Spannung unterscheiden. Wegen dieser Unterschiede ist ein Vergleich der Wirksamkeit dieser beschriebenen Methoden schwierig und könnte kaum objektiv sein. Deswegen wurde bei der Diskussion größerer Nachdruck auf die Probleme gelegt, klinische Studien zu planen (Größe der Proben. Kontrollgruppe. Ethik des Verfahrens). Grundprinzipien für die Arbeit und mögliche zugrundeliegende Mechanismen von einzelnen Methoden, sowie Probleme der Beurteilung ihrer Wirksamkeit werden dargestellt.

  

Ottani V., De Pasquale V., u. a., 1988: Effects of pulsed extremely low frequency magnetic fields on skin wounds in the rat, Bioelectromagnetics 9, S. 145

Ratten mit operativ zugefügten Hautwunden werden sofort nach dem Eingriff und jede 12. Stunde einem pulsierenden, extrem schwach frequenten Magnetfeld ausgesetzt (50 Hz. 8 mT). Bei den Kontroll-Ratten waren nur 6% der Wundoberfläche geheilt, während bei den behandelten Ratten eine schnellere Zellneubildung, eine gute Kollagen-Formation und ein früheres Erscheinen von neugeformten Gefäßsystemen beobachtet wird.

Lehrstuhl für Hauterkrankungen des Medizinischen Instituts Saratov, Russland Dobzanskij, S. I., A. P. Suvorov, 1979: Der Einfluss eines permanenten elektromagnetischen Feldes auf allergische Hautreaktionen im Experiment Voprosy kurortologii, fizioterapi i lecebnoj fiziceskoj kultury 1, 63-64

Zur Therapie von Ekzemen, Neurodermitis, Psoriasis und chronischer Dermatosen werden sowohl wechselnde MF als auch permanente MF erfolgreich verwendet. Behandelt wird täglich mit 10 Minuten Dauer. Nebenwirkungen werden nicht beobachtet. Als Ergebnis der speziellen Untersuchungen dieser Arbeit ist ein hyposensibilisierender Effekt der Elektromagnetfelder festzustellen, der künstlich gesetzte allergische Hautreaktionen sensibilisierter Tiere abschwächt.

Stadt. Krankenhaus Nr. 17 von Kuibysev, Zentralinstitut für Physikal.Therapie und Physiotherapie und Lehrstuhl für klin. Chirurgie. Medizin, Institut von Kuibysev, Russland Kordjukov. E. V., 1969: Über die Anwendung von Magnettherapie an Patienten mit arteriellen Verschlusskrankheiten, Voprosy kurortologii, fizioterapi i lecebnoj fiziceskoj kultury 34, 227-229

Der Autor erinnert an die Erkenntnisse der alten japanischen und chinesischen Volksmedizin sowie an die Berichte über die Heilkraft des Magneten im Mittelalter in Europa und im Nahen Osten. Er zitiert russische Arbeiten, die als Folge der Einwirkung magnetischer Energie auf den Organismus

  • ein Anwachsen des Membranpotentials der Erythrozyten,
  • ein Ansteigen des Sauerstoffgehalts im Gewebe,
  • eine schmerzlindernde Wirkung,
  • eine Gefäßerweiterung festgestellt haben.

Die Therapieanwendung sieht folgenden Plan vor:

In den ersten 2 Tagen 10 Minuten Behandlungsdauer; alle 2 Tage Verlängerung der Dauer um 5 Minuten. Tägliche Behandlung. Nach 15 Tagen allmähliche Senkung der Dosis bis auf Anfangspegel, da das MF einen Kumulationseffekt hat. Zur Beurteilung der MF-Wirkung eignet sich:

  • Arterienozillographie
  • Hautthermometrie
  • Tonusmessung der Wadenmuskulatur
  • Blutanalyse

Untersucht wurden 179 Patienten. 87 davon mit artenosklerotischen Erkrankungen. Die Behandlung mit MF war sehr wirkungsvoll. Bei den Patienten verbesserte sich die Durchblutung des Gewebes; Haare und Nägel wuchsen schneller und wurden elastischer. Zum größten Teil verheilten Wunden und Risse. Bei 4 Patienten, die an Endarteritis erkrankt waren, wurde der Prozess bösartig. Ein Aufhalten dieser Entwicklung misslang. Bei über 90% der Patienten verbesserte sich der Allgemeinzustand; der Schlaf normalisierte sich, die Erregbarkeit des vegetativen Nervensystems verringerte sich.

 

Instituto de Radiologia della R. Universita di Modena, Instituto di Anatomia Patologica della Universita degli Studi de Ferrara, Italien, Lenzi M., G. Muzzioli, 1938: Nuovi Studi Süll effetto Biologico dei Campi Magneüci Nota 4: Sui processi di reparazione delle ferite cutanee e delle fratture ossee, Lo Sperimentale 92, 511-521

Die Vernarbung kutaner Wunden hat im Magnetfeld nach kurzer Verzögerung eine größere Verlaufsgeschwindigkeit. Bei Knochenbrüchen wird kein Heilerfolg festgestellt.

Abteilung für Plastische und Wiederherstellungs-Chirurgie der Chirurgischen Klinik   und   Poliklinik   Rechts   der   Isar   der   Technischen   Universität   München, Deutschland Mühlbauer, W., 1974: Der Einfluss magnetischer Felder auf die Wundheilung Langenbecks Arclu. Chir. 337 (Kongressbericht 1974) 637-642

Statische Dauermagnetfelder (4000 Oe) und schwache elektro-magnetische Wechselfelder (20 mA/sek) werden in ihrer Wirkung auf die Wundheilung in tierexperimentellen und klinischen Untersuchungen getestet. Festgestellt werden Einflüsse auf die Ausrichtung des Bindegewebes, frühere Ausreifung und Unterdrückung der Keloidbildung, günstigere Spontan-Epithelisierung bei großflächigen Verbrennungen und trophischen Ulcera. Zusätzlich wird die Möglichkeit des magnetischen Wundverschlusses und einer magnetischen Nervenanastomose vorgestellt.

Lehrstuhl für Chirurgie des 2. Med. Inst, Moskau, in Zusammenarbeit mit der Physiotherapeutischen Abt. des Städt. Krankenhauses Nr.l, Moskau, Russland Pasynkov. E. L, G. D. Konstantinova, E. I. Vlasova, 1976: The Therapeutic Use of Alternating Magnetic Field in Chronic Diseases ofthe Veins in the Lower Extremities Vestnik Chirurgii imeni 19, 11, 16 – 19

An 271 Kranken zwischen 18 und 62 Jahren mit chronischer Veneninsuffizienz der unteren Extremitäten als Folge postthrombotischer oder variköser Venenerkrankungen wird die MF-Therapie erprobt.

Die ersten 7 bis 10 Sitzungen erfolgen in der Klinik, weitere Behandlungen sind ambulant. Das trophische Ulcus wird 10-20 Minuten täglich mit 20-30 Behandlungen angegangen. Behandelt wird mit dem Gerät Polus 1 (50 Hz sinusoidal, 275 Oe « 22000 A/m) Der Kranke liegt, die Beine sind 30 cm erhöht. 2 Spulen werden gleichzeitig angelegt. Die Richtung der Feldlinien zum Geschwür erscheint den Autoren von großer Wichtigkeit. Postthrombotische Erkrankungen werden in wiederholten Therapieserien behandelt. Die Heileffekte bleiben dann über 5-7 Monate hinaus erhalten und sind ausgeprägter. Zwischen 2 Behandlungsintervallen sollten nicht länger als 6-10 Monate liegen. Je früher die Behandlung bei postthrombotischen Erkrankungen erfolgt, desto besser spricht das MF an. Die beste Behandlungszeit liegt bei 2-3 Wochen nach der Thrombose. Insgesamt ergibt sich folgendes Bild im MF:

  • 236 Patienten = 87 % objektiv günstig
  • 34 Patienten = 12.6 % subjektiv gut. objektiv o.B.
  • 1 Patient = 0,4 % keine Besserung

Die Autoren geben das MF als indiziert an bei chronischen Erkrankungen der Venen bei trophischen Wunden der Haut (Schmerzlinderung), bei Thromboseattacken, als Prophylaxe bei postoperativen Komplikationen.

 

Physiotherapeutische Abteilung des Eisenbahnkrankenhauses Perm, Russland Tiuriaeva, A. A. , 1967: Behandlung von dystrophischen Geschwüren sowie eiternden und infizierten Wunden an den unteren Extremitäten mit wechselnden Magnetfeldern Voprosy kurortologii, ßzioterapii i lecebnojfiziologiceskoj kultury 32, 48-50

Seit 1938 werden in dem Institut Versuche mit einem 50-Hz-MF unternommen.

  • a) Der einfachste Nachweis der Wirkung eines MF ist eine Verlangsamung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (dieses Ergebnis ist von Lenzi für pulsierende MF bestätigt worden: unsere eigenen Versuche zeigten diesbezüglich ebenfalls Effekte, jedoch nicht einheitlich bei allen Versuchen, so dass eine statistische Sicherung unmöglich erschien).
  • b) Weiterhin bewirkt das MF eine Permeabilitätsveränderung an der Erythrozyten Membran.
  • c) Die Blutgerinnung im MF ist verlangsamt.
  • d) Die Phagozytosepotenz der Leukozyten ist verstärkt.
  • e) Bei Mäusen weist der O2-Bedarf im MF eine sinkende Tendenz auf.
  • f) Die Permeabilität der Froschmuskelzellen steigt.

Anhand umfangreicher Studien in Kriegslazaretten wird bewiesen, dass die MF-Therapie schmerzstillende Wirkung hat bei Kausalgien, Traumen, peripheren Nerven- und Phantomschmerzen nach Amputationen. Ebenso wird ein schmerzstillender Effekt bei der Behandlung innerer Krankheiten mit MF erzielt, der teilweise dauerhafte völlige Schmerzfreiheit garantierte. Gute Erfolge bei hypo-und hyperazider Gastritis. Außerdem Heilung von Hauterkrankungen durch Austrocknungseffekt bei nässenden Hautekzemen und Pyodermie sowie neurogenen Ekzemen. Ausheilung infizierter Wunden und Verbrennungen durch MF-Therapie. Verwendete MF-Stärke: 159,2 A/cm (200 Oested). Behandlung zuerst wöchentlich, bei Granulationsgewebebildung täglich, in der Epithelisierungsphase 2mal wöchentlich. Zuerst 10 Minuten pro Sitzung, sukzessive Steigerung bis 20 Minuten in der 13. und 14. Sitzung. Nach 2. Sitzung Heileffekt bei Geschwüren und Wunden; bei 80 % der Patienten verschwinden die Schmerzen, bei 20 % nach der 8. und 9. Sitzung. Wenn Granulationen vorhanden, verändern diese die Farbe, das Sekret wurde serös. Behandlungsdauer bis zur völligen Heilung zwischen einigen Wochen bis 4 Jahre.

Krankenhaus 2 in Perm, Russland, Tiuriaeva, A. A., V. M. Ponizovskii, G. L. Akimov, 1977: Effect of Alternating Magnetic Field on Healing of Ulcers of the Lower Extremities Vestnik chirurgii imeni (I. J.) Grekova 119, 8, 84 – 85

Die Applikation eines magnetischen 50 Hz-Wechselfeldes bei Brand (offene Wunden) der unteren Extremitäten wird beschrieben und die sofortigen und späteren Resultate der Behandlung dargestellt.

Vodovnik L., Karba R., 1992: Treatment of chronic wounds by means of electric and electromagnetic fields, Medical & Biological Engineering & Computing, S. 257-266

Die Heilung einer Hautwunde wird von endogenen elektrischen Phänomenen begleitet. Die Frage ist, ob die elektrischen Phänomene nur einen Randeffekt des physiologischen Prozesses darstellen, der während der Heilung eintritt, oder ob sie eine viel wichtigere Rolle im Heilprozess spielen. Extern zugeführte Elektrizität wird seit längerer Zeit als therapeutisches Mittel für die Steigerung natürlicher Regenerationsprozesse überprüft. In der aktuellen Besprechung hier wird ein historischer Literaturüberblick gegeben, der sich mit der Anwendung von elektrischem Strom zur Beschleunigung der Wundheilung beschäftigt. Es gibt eine ganze Menge von heterogenen Studien, die sich in den Parametern der verwendeten elektrischen Spannung unterscheiden. Wegen dieser Unterschiede ist ein Vergleich der Wirksamkeit dieser beschriebenen Methoden schwierig und könnte kaum objektiv sein. Deswegen wurde bei der Diskussion größerer Nachdruck auf die Probleme gelegt, klinische Studien zu planen (Größe der Proben, Kontrollgruppe, Ethik des Verfahrens). Grundprinzipien für die Arbeit und mögliche zugrundeliegende Mechanismen von einzelnen Methoden, sowie Probleme der Beurteilung ihrer Wirksamkeit werden dargestellt.

 

Ottani V., De Pasquale V., u.a., 1988: Effects of pulsed extremely low frequency magnetic fields on skin wounds in the rat, Bioelectromagnetics 9, S. 145

Ratten mit operativ zugefügten Hautwunden werden sofort nach dem Eingriff und jede 12. Stunde einem pulsierendem, extrem schwach frequenten Magnetfeld ausgesetzt (50 Hz, 8 mT). Bei den Kontroll-Ratten waren nur 6% der Wundoberfläche geheilt, während bei den behandelten Ratten eine frühere Zellbildung, eine gute Collagen-Formation und ein früheres Erscheinen von neugeformten Gefäßsystemen beobachtet wird.

Medizinische Akademie, Sofia, Bulgarien, Todorov, N., N. Popdimitrova, N. Kynchev, M. Metodieva, 1980: Effect of an Impulse Alternating Magnetic Field on Skin Reactivity Voprosy kurortologii, ßzioterapii i lecebnojßziceskoj kultury 6, 28 – 32

Untersucht wird der Einfluss pulsierender MF auf die Reaktivität und Permeabilität der Haut. Die MF-Parameter sind: 160 Oe = 12,8 KA/m Amplitude, 1 Hz Impulsfrequenz, 0,2 sec Impulsdauer. Getestet werden 30 gesunde Probanden. Die Reaktionen sind individuell unterschiedlich. Bei allen Probanden ist die Reaktivität erhöht. Der Effekt ist größer bei stärkerem MF. Wahrscheinlich ist die Permeabilität für einzelne Ionen verändert.

Endokrinologie

Klinovskaia L.D., Maslova A.F., 1981: Constant magnetic fields and reticular effects on the Adrenergic and Cholinergic Systems, Kosmiceskaja Biologijaiaviakosmiceskaya medicina 15(6), S. 74-76

Ratten, die einem konstanten Magnetfeld von 0,4 T für eine Stunde ausgesetzt sind, zeigen Erhöhungen von Adrenalin. Noradrenalin und Acetylcholin im Blutgehalt und von Adrenalin in den Nebennieren. Stimulation der Reticularis-Formation des Mittelhirns führen zu einer deutlichen Erhöhung von Catecholaminen und Acetylcholin in der Blutkonzentration. Nach der Behandlung mit dem konstanten Magnetfeld verringert sich die stimulierende Wirkung auf das adrenerge System, bleibt aber beim cholinergen System erhöht.

 

Tomsk Medizinisches Institut, Moskau, Russland, Kolesova, N. J., E. J. Voloshina, N. A. Udintsev, 1978: Pathogenesis of Insulin Deficiency with the Action of Alternating Magnetic Field of Industrial Frequency Patologiceskaja fiziologija i eksperimental ’naja terapija 6, 71-73

Anhand von Experimenten an Ratten wird gezeigt, dass eine 24-Stunden-Exposition zu einem magnetischen Wechselfeld (200 Oe. 50 Hz) zu einem relativen Insulindefizit führt. Mehrmalige Magnetfeldexposition an fünf aufeinanderfolgen Tagen mit 6.5 Stunden pro Tag begünstigt die Entwicklung einer absoluten Insulin-Insuffizienz.

 

Elektromedizin, Norderstedt; Environmental Psychophysiology Laboratory, Department of Psychology, Laurentian University, Ontario; Department of Education, University of Manitoba, Winnipeg, Canada, Ludwig. W., M. A. Persinger, and K. P. Ossenkopp, 1973: Physiological Effects of Electromagnetic Fields in the ELF Region. II. A Review Arch. Met. Geoph. BiokL Ser. B., 21, 110-116

Untersuchungen über den prä- und perinatalen Einfluss von magnetischen ELF-Feldern (0.5 Hz. 0.5-30 Gauss) auf Ratten bzw. Rattenembryos zeigen, dass ein erhebliche Änderung des Drüsengewichtes, insbesondere das der Schilddrüse die Folgen sind.

Department of Biochemistry, Tomsk Medical Institute, Moscow, Russland, Udintsev, N. A., V. V. Moroz, 1974: Response of the Pituitary-adrenal System to the Action of Variable Magnetic Field Bulletin of experimental biology and medicine 77, 641-642

Ein signifikanter Anstieg von 11-Hydroxycorticosteroid wird bei Albinoratten gefunden, die in einem 200 Oe. 50 Hz magnetischen Wechselfeld für 24 Stunden und 7 Tagen gehalten wurden.

Tomsk Medical Institute, Moskau, Russland, Udintsev, N. A., V. Yu. Serebrov, G. I. Tsyrov, 1978: Influence of Industrial Frequency of the Alternating Magnetic Field on the Thyroid Gland Functional Activity and 131 J Thyroxin Binding by Tissues of Albino Rat Organs Bjulleten eksperimental noj biologi i mediciny 86, 11, 544-546

Untersucht wird die 131 J-Radioisotopabsorption durch die Schilddrüse, außerdem die Thyroxinbildung an einigen Geweben und auch der proteingebundene Iodingehalt (PBJ) des Blutplasmas bei Albinoratten in einem 50-Hz Magnetfeld mit 200 Oe Stärke. Nachdem das Magnetfeld 15 Minuten appliziert wird, steigt das Plasma PBJ an. Dagegen reduziert sich der PBJ-Gehalt nach 6.5 Stunden und besonders nach 24 Stunden Magnetfeldapplikation. Ebenso verhält sich die 131 J-Thyroxinbildung am Gewebe von Hoden. Herz. Leber und Milz Die Autoren schließen aus den Ergebnissen, dass die Thyroxinfunktionen von der Dauer der Einwirkung des Magnetfeldes abhängen sowie von der Periodizität.

Gastroenterologie

Abt. für Physiotherapie des Lehrstuhls für klinische Therapie des Med. Instituts. Voroshilovgrad, Russland Guseva, N. G., N. M. Shelygina, 1979: Employment of Magnetotherapy in the Complex Treatment of Patients with Ulcer Disease. Vracebnoe Delo 7, 5-8

Untersucht werden 137 Kranke mit verschiedenen Formen von Magen- bzw. Dünndarmgeschwüren. Eine Basisgruppe von 89 Personen wird sowohl mit einem MF von 230 Gauss bzw. 350 Gauss (35 mT) Induktion bei 50 Hz Frequenz behandelt als auch parallel dazu mit Medikamenten in einer Routinebehandlung. Die Kontrollgruppe von 48 Personen hat nur die Medikamententherapie erhalten. Das MF wird an den epigastralen Raum auf die reflexogenen Zonen im Niveau D8 / D12 appliziert. Geprüft wird sowohl die motorische als auch die sekretorische Funktion des Magens. Die Ergebnisse gewährleisten eine Empfehlung zur Übernahme der MF-Therapie in die klinischen Behandlungsmethoden. Die Schmerzen klingen im MF rasch ab. Der Klimaaufenthalt kann zeitlich reduziert werden. Keine ungünstigen Nebeneffekte sind beobachtbar.

 

Universität Budapest, Ungarn, V. Sarbo A., 1905: Klinische Erfahrungen über den therapeutischen Wert der elektromagnetischen Behandlung,Deutsche Med. Wochenschr. 2, 35-37

Mit Hilfe des MF-Gerätes von E. C. Müller (50 Hz, wahrscheinlich ca. 20 mT Induktion) werden verschiedene Krankheiten angegangen:

Neuralgien: 17 Fälle, davon 14 Nervus trigeminus betreffend, 5 Fälle geheilt, 6 Fälle wesentlich gebessert, 6 Fälle unbeeinflusst, Heilung nach 10 bis max. 31 Sitzungen.

Ischias: 13 Fälle, davon 2 vollständig geheilt, 4 wesentlich gebessert, ohne Einfluss, Erfolg nach min. 25 bis max. 66 Sitzungen.

Lumbago: Rheumatismus musculorum immer prompte Erfolge, unmittelbar nach der ersten oder zweiten Sitzung ließen Schmerzen nach. Nach weiteren Sitzungen Heilung.

Gastritis: Schmerzreduzierung prompt, rege peristaltische Bewegung und Stuhlentleerung.

Nervöse Herzstörungen: Große Erfolge.

Agrypnia: In 17 von 19 Fällen günstige Beeinflussung des Schlafes. Hervorragende Wirkung bei frontooccipitaler Applikation des MF.

Lehrstuhl für klinische Chirurgie des Med. Instituts, Ischepsk, Russland Valter, E. 0., 1980: Complex Conservative Therapy of Acute Pancreatitis with the Use of Permanent Magnetic Fields Sovetskaja medicina, 2, 34-38

In einer ersten Versuchsreihe mit 25 Hunden werden Magnete mit 360 Oe (= x 80 A/m) in Höhe des Pancreas einoperiert und 10-20 Tage belassen. In der 2. Versuchsreihe werden 109 Patienten mit akuter Pancreatitis und Cholecystopancreatitis mit Magnetfeldern von 360 Oe (= x 80 A/m) mit Gradienten von 410e/mm (= x 80 A/m) behandelt. Die Magnete werden in die Kleidung in anatomischer Pankreasposition eingenäht. Die Behandlungsdauer beträgt einige Stunden bis zu einer ununterbrochenen Dauer von 3 Wochen. Parallel zu der MF-Behandlung werden eine Reihe weiterer traditioneller therapeutischer Maßnahmen ergriffen, wie intragastrale Hyperthermie, forcierte Diurese, Gabe von spasmolytischen und antineuralgischen Medikamenten. Elektrolyten und Proteinbalancierung. Mit Hilfe des MF werden hervorragende Ergebnisse verzeichnet. Der Autor legt nahe, dass das MF nicht nur Wirkungen an den reflektorischen trophischen Verbindungen zwischen der behandelten Körperoberfläche und den inneren Organen ausübt, sondern auch einen direkten Einfluss auf den Pankreas hat und die Chemotherapie potenziert. Die Chemotherapie alleine ist ohne derart günstige Wirkung. Nebenwirkungen der MF-Therapie treten nicht auf.

Allgemeine Grundlagen

Warnke Ulrich, 1991: Survey of some working mechanisms of pulsating electromagneticfields (PEMF), Bioelectrochemislry and Bioenergetics 27 (1992), S. 317-320

PEMF fördert den transmembranen Transfer von FT Ionen in die Blutgefäßwände. Dabei spielt gleichzeitig ein Elektrostriktions-Phänomen infolge der Blutgefäßwand-Polarisation eine wichtige Rolle in der Funktion der Rezeptorsysteme. Folgende Änderungen als gemessene Indikatoren der Wirkungen des PEMF deuten auf die Beeinflussung des FT-Ions:

1) Der pH-Wert ist an der Blutgefäßwand niedriger und gleichzeitig ist der pCO: in den Kapillaren hoch, wobei Sauerstoff vom Hämoglobin getrennt wird. Dieser Effekt hat einen hohen Gewebe-pO; Wert und eine Ateriolen- und Venolendilatation zur Folge.

2) Ein niedriger pH-Wert in der zerebrospinalen Flüssigkeit (4.Ventrikel) und im angrenzenden Gewebe erhöht die Atmungsamplitude.

3) Ein geringer pH-Wert in dem Vagus Center reduziert die Herzschlagfrequenz.

4) Der pH-Wert bestimmt die Netcharge von Proteinen und das Niveau der Enzymaktivitäten und Makrophagen.

5) Ein geringer pH-Wert in den Gefäßwänden erhöht die Sensitivität der Barorezeptoren, die durch Mikrovibration während mechanischer Elektrostinktion stimuliert werden und die folglich den zentralen Sympatikus-Tonus reduzieren.

Daraus zeigt sich, dass der Transfer von hydrogenen Ionen im Blut und von der Blutphase in das Gewebe, ein primärer Arbeitsmechanismus dieses Typus von PEMF ist.

Cope F.W., 1973, Biological Sensitivity to weak magnetic fields due to biological superconduetive Josephon junetions, PhysioL Chem. & Physics 5, S. 173-176

Verschiedene Organismen können schwache magnetische Felder wahrnehmen (0,01-0,5 mT). Dieses indirekte Anzeichen lässt darauf schließen, dass elektronisches Tunneln über Verbindungen zwischen superconduktiven Mikroregionen in lebenden Systemen stattfinden könnte. Künstliche superconduktive Josephson Verbindungen haben eine magnetische Empfindlichkeit in Höhe von 10″*-5 Tesla. Auch Organismen haben Josephson Verbindungen, die superconduktiv tätig sein könnten und eine hohe Magnetsensibilität aufbauen.

Cope F.W., 1975: A review of the applications of Solid State physics concepts to biological Systems, Journal of Biological Physics 3, S. 1-41

Die Aussage von physikalischen Halbleiterprozessen in verschiedenen biologischen Systemen wird überprüft. Elektronen-Halbleiter sind bereits an Enzympartikeln bewiesen worden, z.B. in Cytodrom-Oxidase, durch Messungen der Mikrowellen. Allgemein werden pn-Verbindungsleitungen der Elektronen angeregt durch die Kinetik der photobiologischen induzierten freien Radikale, z.B. auch im Auge und bei der Photosynthese. Derartige Überleitungen sind bei physiologischen Temperaturen sowohl bei Wachstumsprozessen als auch in Nervenaktivitäten zu finden. Phononen und Polaronen scheinen bei der mitochondrialen Phosphorylation beteiligt zu sein. Piezoelektrizität und Pyroelektrizität ist wiederum beim Wachstum und in den Nervenaktivitäten beteiligt. Elektromagnetische Wellen in IR-Bereich können Energie in die Lipid Bilayer der Nerven und Mitochondrien überführen. Natrium- und Kalium Ionenkomplexe können in organisch gegliederten Zellwasser analog zur Wertigkeit der Bandelektronen in einem Halbleiter eine Rolle spielen, und die freien Kationen können analog zur Leitung der Bandelektronen beitragen. Ionische Prozesse in Zellwasser ähneln demnach elektronischen Leitungsprozessen in festen Halbleitern. Alle aufgeführten Prozesse sind hochgradig Magnetfeld-sensibel.

Bittman-Coros L., Macelariu A., 1969: Experimentelle Untersuchungen und theoretische Betrachtungen über die Wirkungsweise der durch den „Magneto diaflux“-Apparat erzeugten niederfrequenten Elektromagnetfelder, Archiv für physikalische Therapie 2, S. 127-134

1) Bei den Versuchspersonen wird nach der Behandlung mit „Magnetodiaflux“ eine signifikante Verschiebung der peripheren Reflextätigkeit von der Hyperreflextivität zur Normoreflektivität festgestellt.

2) Die pathologischen Veränderungen der Kreislaufdynamik werden durch diese Therapie, bei 85% der Fälle, im Sinne einer signifikanten Verbesserung der Anpassung der Herztätigkeit an die Belastung (Groth und Bierhaus) beeinflusst.

3) Die Wirkung kommt durch die unmittelbare Beeinflussung von Elektromagnetfeldern

mit niedriger Gausszahl auf das Homöostasie-Regelungszentren. mittels der peripheren Nervenrezeptoren, zustande.

4) Die Therapie ist unspezifisch und greift in die kortiko-hypothalamo-hypophysäre Reaktionskette ein und ruft durch „Aktionskumulierung“ eine unspezifische Reaktion des Gesamtorganismus hervor.

Nahas G.G., Bocealon H., Berryer P., Wagner B., 1975: Effects in rodents of a one month exposure to magnetic fields (200-1200 Gauss), Aviation, Space and Environmental Mediane, S.1161-1163

Unter den Bedingungen dieser Studie hat das Magnetfeld (zwischen 200 und 1200 Gauss Stärke) keine toxische oder histopathologische Wirkung an Ratten. Die in vivo Studie und die histopathologischen Resultate zeigen keine Änderungen des vaskulären Gewebes. Eine unerwartete Beobachtung war die Erhöhung des Körpers – Organgewichts bei jungen Ratten, die dem Magnetfeld ausgesetzt waren. Man schließt aus diesem Befund, dass auch beim Menschen keine unerwünschten Wirkungen auftreten, wenn Magnetfelder mit dem beschriebenen Sicherheitslimit von 200 bis 2000 Gauss für einige Stunden angewendet werden.

Atsumi K., Fujimasa I., Imachi K., Miyake H., Kuono A., 1980: Studies on biological effects of rotating magnetic fields by means of intra-red thermography, Acta Thermographica 5, S.62-68

Rotierende, magnetische Generatoren zeigen in vivo thermale Effekte der magnetischen Stimulation beim Menschen, die mit der Methode der Infrarot-Thermographie sichtbar gemacht werden. Die thermalen Effekte zeigen sich als Erhöhung der Temperatur an der Oberfläche der stimulierten Regionen bei 1000 Gauss und 3200 Gauss des rotierenden magnetischen Generators. An 20 Gesunden und 75 Patienten wird gezeigt, dass die Ursache der thermalen Wirkung eine Förderung der Blutzirkulation im tiefen Gewebe der stimulierten Region ist. Daher kann man davon ausgehen, dass der rotierende magnetische Generator auch gute Resultate für die Gesundheitserhaltung und -Wiederherstellung bringt.

Zentrales Institut für Kurortologie und Physiotherapie, Moskau, Russland Bogoliubov V. M., L. A. Shurikhina, 1978: Biological Action of a Direct and Alter-nating Low-Frequency Magnetic Fields, Voprosy kurortologii, ßzioterapii i lecebnoj fiziceskoj kultury 6, 64-69

Eine Übersicht über die aktuellen Veröffentlichungen der russischen Wissenschaft mit insgesamt positivem Echo hinsichtlich der Wirkung. Sporadisch sind auch einige westliche Literaturstellen berücksichtigt.

Bureau of Radiological Health. WHO Collaborating Center for Standardization of Protection against Nonionizing Radiation, USA, Biological Effects of Electromagnetic Waves Selected Papers of the USNC/URSI An-nual meeting, Boulder, Colorado Oct.20-23, 1975, Vol. I and II, S. Department of Health Education and Welfare. Public Health Service, Food and Drug Administration, 77-81, 10.

Die verschiedensten magnetischen und elektrischen Wechselfelder. Gleichfelder und elektromagnetischen Schwingungen werden getestet auf Reaktionen des Organismus, wobei Tier, Pflanze und Mensch als Versuchsobjekt verwendet werden.

The Lovelace Foundation for Medical Education and Research, Albuquerque, N. M., USA, Busby, D. E., 1968: Space Biomagnetics Space Life Sciences 1 , 23-63 D. Reidel Publishing Company, Dordrecht NL

In ausführlicher Darstellung und Tabellenform wird anhand der Literatur bis 1968 ein Überblick über die meisten Aspekte der magnetischen Wirkung auf biologische Systeme gegeben. Infolge der Umrechnung aller Feldintensitätsangaben auf Oersted sind Vergleiche möglich.

Zentral-lnstitut für physikalische Therapie in Rom, Italien, Colombo, K. 1905: Über die biologische Wirkung der wechselnden magnetischen Felder Zeitschrift für diätische und physikaL Tlierapie 9, 3, 121-137

Neben einem historischen Überblick zur allgemeinen Wirkung magnetischer Felder werden eigene Versuche beschrieben, die vor allem mit Einzellern gemacht wurden.

Davis, R., W. C. Rawls, 1975: The Magnetic Effect Hicksville, New York Exposition Press, 128 Seiten

In Erweiterung ihres Buches „Magnetism and its Effects on the Living System 1974“, geben die Autoren eine ausgedehnte Indikationsliste für die Behandlung von organischen und physiologischen Schädigungen mit Hilfe des Eisenmagneten, wobei eine Reihe von Wissenschaftlern ihr Material beisteuerten. Einige beschriebene Heilerfolge sind angeblich jederzeit reproduzierbar.

 

Arztpraxis und Lehrstuhl für Elektrophysiologie der Technischen Universität München, Evertz U., H. L. König, 1977: Pulsierende magnetische Felder in ihrer Bedeutung für die Medizin, Hippokrates 48, 1, 16-37

Anhand von Literatur wird eine Übersicht über Verwendung magnetischer Felder in der Physiologie und Medizin gegeben, wobei autoreneigene Interpretationen und Gedanken einfließen.

Fachbereich Biologie, FB 16, 4 der Universität des Saarlandes, Warnke. U . 1978: Aspekte zur magnetischen Kraftwirkung auf biologische Systeme Die Heilkunst 91, 1, 1-12

Die magnetischen Eigenschaften des Organismus und die magnetischen Komponenten seiner Umwelt werden skizzenhaft dargestellt. Einige Beispiele korrelierten Verhaltens anhand zitierter Literatur soll die Empfindlichkeit biologischer Systeme für magnetische Feldstärken demonstrieren. Wirkungsmechanismen und Magnetfeld-Indikationen werden aufgrund bestehender physikalischer Gesetzmäßigkeiten und konstruierter biologischer Verstärkermodelle beschrieben.

Medizinische Universitätsklinik, Berlin, Frankenhäuser, F. 1902: Über einen neuen Versuch zur Einführung des Magneten in die Therapie Zeitschrift für diätetische und physikalische Therapie (Leipzig) 6, 1, 52-55

Die elektromotorischen Wirkungen und die pondero-motorischen Wirkungen eines 60 Hz-Wechselfeldes auf den Organismus werden erklärend beschrieben und bilden die hypothetische Grundlage für die bekannten Heilwirkungen.

Frei, E. E. 1972: Medical Applications of Magnetism. A new lock at an archaic tool Bulletin of the Atomic Scientists 111, 34-40

In der Abhandlung werden einige diagnostische und therapeutische Anwendungen von magnetischen Feldern beschrieben, die bereits im 19. Jahrhundert gut bekannt waren. Das Material wird ergänzt durch diverse Arbeiten auf physiologischem Gebiet. Aufstellung der Untersuchungsgebiete und -objekte werden angegeben, basierend auf: U.S. Energy Research and Development Administration Contract EY-76-C-06 1830.

Oak Ridge National Laboratory, USA, Ketchen, E. E., VV. E. Porter, N. E. Rollen, 1977: The Biological Effects of Magnetic Field on Man American Industrial Hygiene Association Journal, 39, 1, 1-11

Hier wird vor allem für stationäre magnetische Felder relativ hoher Stärke eine Übersicht der Effekte mit folgenden Schwerpunkten gegeben: Zentralnervensystem, Blut, Herz, Mineralhaushalt des Urins. Embryoentwicklung, Wachstum, Krebs, Heilerfolge u.a.

 

  1. Symposium „Electromagnetic Compatibility (EMC), Montreux, Ludwig, H. W., 1977: Biologische Verträglichkeit elektromagnetischer Felder, Bulletin des SEV/VSE 68, 941-946

Ein aktueller Überblick über derzeitig anerkannte Wirkungen magnetischer ELF-Felder und ihre medizinischen Konsequenzen werden aufgezählt. Außerdem sind interessante Aspekte zu Wirkungsmechanismen vorgestellt.

Batelle, Pacific Northwest Laboratories, Richlands, Washington, Mahlum, D. D., 1977: Biomagnetic Effect: A Consideration in Fusion Reactor Development Environmental Health Perspectives 20, 131-140

In übersichtlicher Form werden die verschiedenen Wirkungen magnetischer Energie auf den Organismus dargestellt und als Anhang eine tabellarische Aufstellung der Untersuchungsgebiete und -Objekte gegeben, basierend auf U.S. Energy Research and Development Administration Contract EY-76-C-06-1X30.

Institute of Environmental Medicine New York, University Medical Center, USA Sheppard, A., R. M. Eisenbud, 1977: Biological Effects of Electric and Magnetic Fields of Extremely Low Frequency New York University Press

Eine wertvolle neutrale Zusammenfassung der Ergebnisse von diversen Untersuchungen sowohl unserer technischen, elektrischen und magnetischen Umwelt, als auch ihrer physiologischen und pathophysiologischen Wirkungen, wobei insbesondere der beeinflusste Mensch ausführlich dargestellt ist neben Ergebnissen von Versuchen mit Pflanzen, Einzellern und Tieren.

 

Pacific Northwest Laboratories Richland, Washington. USA, Phillips, R. D., M. F. Gillis, W. T. Kanne, D. D. Mahlum (Editors) 1979: Biological Effects of extremely Low-Frequency Electromagnetic Fields, Proceedings of the 18. Annual Hanford Life Sciences Symposium at Richland, Washington. Oct 16-18, 1978:

Im Frequenzbereich 0-100 Hz werden elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder in ihrer Wirkung auf lebende Materie untersucht, wobei sowohl natürliche Stärken als auch extrem hohe Stärken angewendet werden. Die Wirkung magnetischer Felder im ELF-Bereich nimmt einen relativ kleinen Raum ein. Medizinisch relevant sind Tumoruntersuchungen im 60-Hz-Feld, die im Gegensatz zu anderen Ergebnissen ohne positives Resultat verlaufen.

Consiglio Nazionale delle Ricerche Instituto Circuiti Elettronici, Genova, Ridella, S., G. P. Drago, M. Marchesi, 1982: Frequency Windows in Stimulating a Cell with Electric Field: a Computer Simulation, Transaction 2. Ann. Meeting Bioelectrical Repair and Growth Society, Vol. 2, Oxford

Ein Zellmembran-Modell wird mit Hilfe eines Computers auf Änderungen der Ionendichte der Oberfläche und auf Änderungen der transmembranen Fluxe untersucht, wenn die Zelle elektrischen Feldern (200 V/m) verschiedenster Frequenzen ausgesetzt wird. Dabei ergeben sich folgende Erkenntnisse:

  1. Ionendichteänderungen auf der Zellmembran erreichen ein Maximum (ca.2 % ) im Frequenzbereich 0,1 -10 Hz. mit wahrscheinlichen biologischen Änderungen
  2. Das Potential der Zellmembran erreicht ein Maximum (2 mV) im Frequenzbereich 1 KHz-2MHz.
  3. Der passive Ionenflux und der Ionenstrom erreichen ein Maximum von 7,8 x 10″2 (A/m2) oder 6.9 x 10″6 (coul/m2) im Frequenzbereich 100 Hz-1 MHz.

Weitere Werte sind angegeben.

 

Rodari, P. 1903: Die physikalischen und physiologisch-therapeutischen Einflüsse des magnetischen Feldes auf den menschlichen Organismus Korrespondenzblatt für Schweizer Ärzte 4, 114-121

Zu den offensichtlichen Heilerfolgen von 100 Hz- bzw. 60 Hz-magnetischen Wechselfeldern werden theoretische Wirkungsmechanismen aus dem Wissensstand der damaligen Zeit herausgegeben.

 

Hygiene Institut, Universität Graz, Schober, A., M. Yanik, G. Fischer, 1982: Elektrolytveränderungen in der weißen Maus unter dem Einfluss schwacher Magnetfelder, Abt. Bakt. Hyg-, 1 Abt. Orig. 176, 305-315

Bei Mäusen im AC-Magnetfeld (10 Hz Rechteck. 50 Hz Rechteck und Sinus. 10 Gauss) werden die Elektrolyte N+\ K+ und Ca++ im Vollblut. Serum und Leberparenchym nach 1-7 Tagen Exponierung gemessen. Die Feldexponierung (50 Hz) führt zu einer hoch signifikanten Verminderung der Ca+ -Werte; auf Na+ – und K+ -Konzentration hat sie keinen nennenswerten Einfluss. Im 10-Hz-Feld sind nach dem 1. Tag die K+-Level erniedrigt. Auch im Laborhomogenat ist Na+ nach 1 Tag erniedrigt. Nach 7 Tagen Feldexposierung sind auch im 10-Hz-Feld die Elektronenwerte ausgeglichen. Dagegen schwankt das Lebergewicht gegenüber den Kontrollen.

  1. Internationaler Kongress für Magnetomedizin 8.-9. Nov. 1980: Rom, Zusammenfassung der Themen und Vorträge Sonderausgabe biophysics and medicine report 3, 1-7,

Lenzi. M.: „Entwicklung und Organisation der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Magnetomedizin“

Wamke. U.: „Infrarotstrahlung und Sauerstoffpartialdruck im menschlichen Oberflächengewebe als Indikator der therapeutischen Wirkung extrem niederfrequenter pulsierender Magnetfelder“

Zaniol. P.: „Technische Aspekte der in der Medizin angewandten Magnetfelder“ Riva Sansevermo. E.: „Membranphänomene und Zellprozesse unter Einwirkung pulsierender Magnetfelder“

Haimovici. N. : „4 Jahre Erfahrung mit der niederfrequenten gepulsten Magnetfeld-Therapie in der Orthopäde und Traumatologie“

Fahmy, Z.: „Klinische Bewertung der Magnetfeld-Therapie bei Osteoarthritis“ Träger, K. H.: „Klinische Anwendung und Erfahrungen mit der elektromagnetischen Feldspule“

 

Tobias, C. A., P. Todd (Editors) 1974: Space Radiation Biology and Related Topics Academic Press, Neiv York London S 3 S Kapitel 6

Das Buch behandelt auf ca. 30 Seiten „Magnetic fields and their biological effects“. Dabei werden alle wichtigen Beeinflussungen des Organismus aufgrund eines Gleich- bzw. Wechselfeldes angesprochen und Wirkungsmechanismen aufgezeigt.

Universität des Saarlandes, FB 16, 4, Warnke, U., Altmann, G., 1979: Die Infrarotstrahlung des Menschen als physiologischer Wirkungsindikator des niederfrequent gepulsten schwachen Magnetfeldes Zeitschrift für physikalische Medizin 3, 8 ,166-174

Die Reaktion des Organismus auf die Einwirkung schwacher magnetischer Impulsfelder niederer Frequenz wurde mit Hilfe des Thermographieverfahrens getestet. Die Sofortreaktion besteht in einer von den Blutbahnen ausgehenden Gewebeerwärmung aufgrund einer Vasodilatation. Die Reaktion tritt quantitativ am deutlichsten an den Händen und Unterarmen auf. Dies auch, wenn sich lediglich der Kopfbereich im Einfluss des Magnetfeldes (5-10 x 10″4 Vs/m2) befindet. Wichtige Parameter der Reaktion und der Reaktionsdauer sind u.a. Frequenz und Amplitude des Magnetfeldes, Geschlecht und Alter der Versuchsperson sowie die Tageszeit der Behandlung und eine bisher nicht vollständig erklärbare Reaktionsbereitschaft.

Warnke, U., 1979: The Effect of Low Frequency Pulsating Magnetic Field on the Peripheral Blood Circulation ATTI Del Seminario Bio-Medico Sülle, Soluzione Alternative alle Radiazione Inonizzanti in medicina 67-76

In dem Buchbeitrag werden die Methoden zur Messung der Beeinflussung des Menschen durch pulsierende Magnetfelder spez. Frequenz und Amplitude beschrieben und die Ergebnisse dargestellt.

Universität des Saarlandes, FB 16, 4 Biologie, Saarbrücken, Warnke, U., 1980: Grundlagen zu magnetisch induzierten physiologischen Effekten, Therapiewoche 30, 4609-4616

Unter der Bezeichnung „Magnetfeldtherapie“ wird eine biophysikalische Methode verstanden, die aufgrund der bisher referierten Erfolge bei der Behandlung diverser Defekte eine Alternative für die Zukunft darstellen dürfte. Dies wird deutlich gemacht durch verschiedene physiologische Effekte, die anhand einer aktuellen wissenschaftlichen Literaturauswahl zu diesem Thema dargestellt sind und als Ergebnis eigener Versuche beschrieben werden. Grundlegende Wirkungsmechanismen werden vereinfacht skizziert und hypothetische Konstruktionen dazu angedeutet.

  

Warnke, U., 1980: Infrared Radiation and Oxygen Partial Pressure of Tissue in Human Beings as Judicators of the Therapeutic Effects of Pulsating Magnetic Fields Abstracts of the National Conference of Biophysics and Bioengineering Sciences. Dez. 1980, Academy of Scientific Research and Technology, Cairo, Egypt

Warnke, U., 1981: Die Geschichte der therapeutischen Anwendung von Magnetfeldern, Biophysics and medicine repor, und: III. Internat. Kongress für Magnetomedizin, Oktober/November 1981, Mainz

Das Magnetfeld wurde in fast allen Kulturen lange vor Christi Geburt zur Heilung diverser Krankheiten verwendet. Auch im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit war es eines der probatesten Heilmittel. Die Übersicht zeigt den Weg bis 1900.

Warnke, U., 1981: Physiologische Grundlagen zum Wirkungsmechanismus von Magnetfeldern 3. Internat. Kongress für Magnetomedizin Okt/Nov. 1981

In dem Vortrag wird der Versuch unternommen, eine Normierung und Standardisierung der technischen und biotropen Parameter der Magnetfeld-Therapie vorzustellen, um künftige Versuchsergebnisse besser reproduzierbar zu gestalten.

Warnke, U., 1981: Infrared Radiation and O2 Partial Pressure in Human Surfacial Tissue as Indicators of the Therapeutic Effects of Pulsating Magnetic Field of Extremely Low Frequency (ELF) Biophysics and medicine report 2, S. 1-8

Magnetfelder spezifischer Frequenzkombination der Impulse und spezifischer Amplituden verändern die periphere Durchblutung und den Sauerstoffpartialdruck. Der pC>2 steigt bei 58 Probanden im Durchschnitt um 200 %. Die Standardabweichungen zeigen, dass die Werte interindividuell sehr verschieden sind; deshalb ist eine statistische Sicherung nur intraindividuell möglich.

Kolta P., 1973: Strong and permanent interaction between peripheral nerve and a constant inhomogeneous magnetic field, Physiologica Academiae Scientiarum Hungaricae, Tomus 43(1), S. 89-94

Ein mathematisches Modell der elektrischen Funktionen von Axon-Membranen macht deutlich, dass zuzüglich zur elektrischen ebenso die magnetischen Charakteristika der Nervenstruktur in Betracht gezogen werden sollten. Es gibt zwischen dem permanenten magnetischen Feld und dem Ischias Nerv des Frosches eine unerwartete intensive magnetische Interaktion. Nur bei Nervenfasern werden derartige Effekte gefunden, also bei keinen anderen Gewebeteilen. Die Messungen stellen einen neuen Aspekt in der funktionalen Bedeutung der Nervenfaser in Impulserzeugung und -leistung dar.

Kholodov Yu. A., 1981: Characterisäcs of nen’ous System reactions to artificial intensified magnetic fields, Voprosy kurortologii, ßzioterapii i lecebnojßziceskoj kultury, Moskau, S. 5-9

Künstliche magnetische Felder rufen auf verschiedenen Strukturebenen des Nervensystems Sauerstoffmangel. Schädigungen der Feinstruktur der Mitochondrien und Synapsen. sowie zytochemische Reaktionen in den Glia-und Nervenzellen hervor, außerdem Veränderungen der elektrischen Aktivität in allen Himregionen, insbesondere im Hypothalamus und in der Cortexrinde und reversible Störungen der höheren Nerventätigkeit. Sowohl schnelle als auch langsame Reaktionen der menschlichen Sinnesorgane auf verschiedene biotropische Parameter sind bei verschiedenen magnetischen Feldern zu registrieren. Individuelle Unterschiede bei den Reaktionen auf magnetische Felder verlangen variable Anwendungen der Magnetfeldtherapie.

Kalzium

Madronero A., 1990: Influence of magnetic fields on calcium salts crystal formation, Journal Biomed. Eng. 12(5), S. 410-414

Es wurde der Einfluss von einem konstanten Magnetfeld auf die Bildung von Calcium-phosphat-Kristallen untersucht.

Carson, Prato, Drost, Diesbourg, Dixon, 1990: Time-varying magnetic fields increasecytosolic free Ca in HL-60 cells, American Journal of Physiology – Cell Physiology 259(4), S. 28

Elektromagnetische Felder verursachen eine Vielseitigkeit von biologischen Wirkungen. Es wird hypothesiert, dass viele von diesen Phänomenen in Verbindung mit der Konzentration von freiem Calcium im Cytosol Ca~ stehen. Die Autoren untersuchten die Wirkungen von Ca+ in HL-60 Zellen, die einem elektromagnetischen Feld ausgesetzt werden unter Verwendung des Ca+-sensitiven fluorescenten Indikators Indo-1. Zellproben mit Indo-1 werden dabei a) einem radiofrequenten elektromagnetischen Feld, b) einem statischen magnetischen Feld und c) einem zeitlich wechselnden Magnetfeld einzeln und gleichzeitig ausgesetzt. Diese drei Felder werden mit einer „magnetic resonance imaging (MRI)“-Einheit erzeugt. Man findet heraus, dass eine 23-mmütige Behandlung der drei Felder-Kombination eine deutliche Erhöhung des Ca + um 3 1+ – 8 (SE) nM von einem Grundlevel von 121 + -8 nM verursacht (P< 0,01, n = 13).

Bei den Einzelversuchen weisen die Zellen, die nur dem zeitlich wechselndem Magnetfeld ausgesetzt sind, einen mittleren Erhöhungswert von Ca++ von 34 + – 10 nM (P= (0,01), n=l 1) auf, d.h. höher als in der drei Felderkombination-kontrollierten Proben. Die Radiofrequenz (6.25 MHz) oder das statische Feld (0.15 T) hatten keine feststellbare Wirkung. Diese Ergebnisse zeigen, dass zeitlich wechselnde Magnetfelder Ca++ verändern.

Dalas E., Koutsoukos P.G., 1989: The effect of magnetic fields on calcium carbonate scale formation, Journal of Crystal Growth 96(4), S. 802-806

Ein Magnetfeld wird basierend auf einer besonderen Energiezufuhr so konstruiert, dass es zu 83 % ein kontinuierliches Feld und zu 17 % ein wechselndes Feld erzeugt. Bei Feldintensitäten mit mehr als 10 T wird eine starke Retardation bei der Kristallisierung von Calcit in Calciumcarbonat-Lösung beobachtet. Die Wachstumsrate der Kristallbildung, gemessen mit der konstanten Sättigungsmethode, verminderte sich mit erhöhter Feldstärke.

Mikhel’son M.L., 1983: Application of flow ultramicroscopv to the determination of early crystallization in a magnetized solution, Journal Kolloidnyi Zhurnal 45(2), S. 352-355

Die Änderung in der Partikelkonzentration in einer wässrigen Lösung von Calciumbicarbonat werden in Abhängigkeit von der Wirkung eines Magnetfelds mittels eines VDK-4 Flow Ultramikroskopes untersucht, das mit einer Photovergrößerungslinse und einem Pulszähler ausgestattet ist. Es wird herausgefunden, dass die optimale Wirk-Feldstärke sich verlagert, sobald die Partikelkonzentration auf einen Faktor 2 erhöht wird, wenn sich die Konzentration von freien Carbondioxiden in der Lösung ändert, wenn sich die Einfluss Dauer des Feldes und die Fluss Geschwindigkeit in dem wirbelfreien Strömungssystem erhöht. Die Wirkung besteht in einer frühen Kristallisierung der magnetisierten Lösung.

Dutta S.K., Das K., Gosh B., Blackman C.F., 1992: Dose dependence of Acetylcholinesterase activity in Neuroblastoma cells exposed to modulated Radio-Frequency electromagnetic radiation, Bioelectromagnetics 13(4), S. 317-322

Elektromagnetische Radiation mit Radio Frequenzen (RFR) (915 und 147 MFIz mit sinusförmiger Amplitudenmodulation von 16 Hz), erhöht die Freigabe der Kalzium Ionen von Neuroblastoma-Zellen in Kulturen. Die Relation der Dosisreaktion ist unüblich: sie besteht aus zwei Leistungsdichte-Fenstern, in denen ein erhöhter Ausfluss eintritt, unterbrochen von Leistungsdichte Bereichen, in denen keine Wirkung beobachtet wird. Um die physiologische Bedeutung dieser Beobachtungen zu ergründen, wird die Wirkung der RFR an einem Membranen-gebundenen Enzym untersucht. Acetylcholinesterase (AChE); es ist beteiligt an dem Acetylcholin (ACh)-Neurotransmittersystem. Neuroblastomazellen (NG 108), die 30 Minuten einer 147-MHz Radiation AM mit 16 Hz ausgesetzt werden, zeigen erhöhte AChE-Aktivität.

Die erhöhte Aktivität wird innerhalb einer Zeit von 7 und 7,5 Stunden beobachtet, nachdem die Zellen dem Feld ausgesetzt waren; aber nur bei einer Leistungsdichte, die auch eine veränderte Freigabe von Calcium-Ionen bewirkt.

Lyn B. N., 1980: The influence of permanent magnetic field on oxygen-substrate interaction and the possible mechanism of some biomagnetic effects, Serija Biologiceskaja 3, S. 415-424

Die Rolle des molekularen Sauerstoffs wird in Gewebezellen, die dem Einfluss eines permanenten Magnetfelds ausgesetzt sind, untersucht. Dabei wird erkannt, dass das Magnetfeld die Fähigkeit besitzt paramagnetischem Sauerstoff (in Flüssigkeit gelöst) zu verändern. Dies führt zuerst zu einer Störung im Sauerstofftransport und in der Gesamtheit zu einer Störung der biomagnetischen Prozesse in den Zellen. Auf der Grundlage der vorgestellten Mechanismen werden eine Reihe von magnetobiologischen Effekten erklärt. Der Autor berichtet über gemeinsamem Einfluss des Magnetfelds und hypothermalen Bedingungen wobei sich der pO2 in Tumorgeweben ändert eine Wucherungshemmung von Tumoren. (Pliss lymphosarcoma und RS-1) erzeugen lässt. Weiterhin wird eine Magnetfeld-Wirkung auf den Sauerstoffperoxid-Mechanismus der Cancerogenesis dargelegt.

Gynäkologie

Institut für Gynäkologie und Geburtshilfe, Sofia, Bulgarien, Dikova, K., O. Slaveikova, 1980: Effect of Magnetic Pulses in Chronic Nonspecific Inflammatory Gynecologic Diseases Akuserstvo i ginekologija 19, 4, 355-357

Mit dem Gerät „Magnetimpulsator“ werden 40 Frauen mit rein entzündlichen gynäkologischen Prozessen behandelt. Ausgenommen sind Gonorrhoe, Tuberkulose und Endometriosen. Appliziert werden aperiodische Impulse, bipolar mit variablen, relativ niedrigen Amplituden (30-40 Oe = max. 3200 A/m) und niedriger Frequenz (6 Hz). In der Untersuchung werden 15 Behandlungen täglich 20 Minuten vorgenommen. Ergebnis: totale Heilung bei 14 Personen, wesentliche Besserung bei 23 Personen, keine Effekte bei 3 Frauen.

 

J.P. Pavlov Higher Medical Institute of Plodiv, Bulgaria. Chair of Physics and Biophysics Genkov, D., A. Cvetkova, P. Atmadzov 1974: The Effect of the Constant Magnetic Field upon the Growth and Development of Trypanosoma Vaginalis Folia Medica (Plovdie) 16, 2, 95-99

Statische Magnetfelder von 460 und 1200 Oe stimulieren, solche über 2200 Oe haben einen hemmenden Effekt auf das Wachstum und die Entwicklung von Tr.Vaginalis.

Lehrstuhl für Gynäkologie des Instituts für ärztliche Weiterbildung der Universität Gorcki, Donetzk, Russland, Moruzhenko, B.T., E. V. Molzhaninov, B. V. Eutin, 1981: Role of Magnetotherapy in the Overall Treatment ofWomen with Reproductive Function Disturbance Akuserstvo i ginekologija 2, 36-38

115 Frauen mit entzündlichen Erkrankungen der Genitalorgane und Sterilität verschiedener Dauer werden unter klinisch-laborativen Bedingungen mit MF behandelt. In 85,2 % kann der Menstruationszyklus und die Funktion des Uterus wiederhergestellt werden. In 34.8 % der Fälle ist die Fortpflanzung erneut gewährleistet.

Inst. für Med. Instrumente und Ausrüstung, Russland, Strugatskii, V. M., N. E. Loginova, S. O. Zoi, E. F. Kononova, 1977: Therapeutisch-prophylaktische Verwendung des Apparates Polus 1 bei entzündlichen gynäkologischen Erkrankungen Novosti Medicinskoj techniki 3, 64-66

210 Patientinnen, die an entzündlichen gynäkologischen Erkrankungen mit exsudativer Komponente leiden, werden mit dem MF-Apparat Polus 1 (50 Hz, max. 10 mT) behandelt. 20 dieser Fälle mit akuten schweren Entzündungen werden sowohl medikamentös als auch mit dem MF versorgt, die übrigen 190 Frauen erhalten nur das MF. Innerhalb von 20 Behandlungen, die spezielle MF-Vaginalbehandlungen einschließen, wird eine hohe therapeutische Effizienz verzeichnet Das MF wirkt auch prophylaktisch günstig.

 

Russland – Forschungsinstitut für Gynäkologie, Strugatski. V. M. , N. E. Logihova u a , 1977: MF Therapie (Polus 1) bei entzündlichen gynäkologischen Erkrankungen Bericht über Novosti Medicinskoj techniki 3, 64-66

Die traditionelle Physiotherapie bei entzündlichen gynäkologischen Erkrankungen mit exsudativen Komponenten hat eine Reihe von Unzugänglichkeiten und ist in den meisten Fällen kontraindiziert. Seit 1969 wird mit Polus 1 therapiert an bisher 210 Patienten: 122 in stationärer Behandlung und 88 in poliklinischer Behandlung. Bei 190 Fällen wird nur mit PMF ohne Medikamente behandelt. Insgesamt werden 20 Behandlungen bei täglicher MF-Applikation vorgenommen. Die ersten Besserungen zeigen sich nach 3-5 Anwendungen, teilweise nach vorübergehender Beschwerdezunahme. Bei allen Kranken verschwinden die exsudativen Komponenten, bei 184 gibt es eine vollständige bzw. nahezu vollständige Schmerzfreiheit. Die Funktion von Blase und Dann verbesserte sich bei 68 Patienten. Die Rückfallquote nach 1-3 Jahren beträgt 14 von 177 untersuchten Fällen.

Hals-Nasen-Ohren-Medizin

Pathophysiologisches Laboratorium, Kiew, Forschungsinstitut für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Russland, Melnikov, O. F., E. A. Bakai u.a. 1980: The Search for Methods of Regulation of Immune Functions in Chronic Tonsillitis.II. Effect of Alternating Frequency Magnetic Field on Tonsillar immuno gluesis in Chronic Tonsillitis Patients, Zumal usnych, nosovych, gorlovych, gorlovych bolezney 3, 8-11

Untersucht wird der anti-inflammatorische Effekt eines Magnetwechselfeldes (200 Oe) im ELF-Bereich. speziell bezüglich der Zytolyse und der Antikörperproduktion in den Mandeln von chronisch Tonsillitiskranken. Die Versuchsgruppe besteht aus 56 Personen. 16-40 Jahre alt. Die dekompensierte Form der chronischen Tonsillitis bestand bei dieser Gruppe seit 5-10 Jahren. Die Gruppe wird halbiert, um Magnetfeld-Behandlung und Kontrolle gegenüberstellen zu können. Daneben wird eine Untersuchung der Mandeln in vitro durchgeführt. Als Ergebnis lässt sich im Magnetfeld eine Aktivierung der Zellreaktion bzw. der humoralen Reaktionen der Immunität innerhalb eines chronischen Herdes sichern. Dies führt zu einer Normalisierung der Mandelfunktion. Die Expositionszeit zum Magnetfeld darf nicht unter 1 Minute liegen und nicht mehr als 5 Minuten pro Behandlung betragen. Bei 10-minütiger Applikation verschlechtert sich die Antikörperproduktion in den Mandelzellen.

Tsyganov, A. I., V. V. Ozynkovsky, 1978: Electromagnetotherapy of Imflammatory Diseases of Larynx and Trachea, Zumal usnych, nosovych i gorlovych boleyiej 3, 38-41

34 Patienten mit entzündlichen Iaryngealen und trachealen Krankheiten wie Katarrh, Trauma und Strahlungsschäden werden mit einem pulsierenden Magnetfeld behandelt (50 Hz. 500 Oe, Behandlungsdauer 15 Minuten, 3-15 Behandlungen). Eine Verbesserung tritt in 22 Fällen auf. 10 Patienten zeigen keine Änderung, bei 2 Patienten verschlimmert sich der Zustand. Die Magnetfeldtherapie hat ihren größten Erfolg bei akuten Iaryngealen Entzündungen, sie ist weniger erfolgreich bei chronischen Zuständen und hat keinen Erfolg bei strahlenbedingter Chondroperichondritis der Larynx.

Histologie

Louis A. Norton, Basel 1985: Pulsed electromagnetic field effects on Chondroblast Culture, Reconstr. Surg. Traumal, 19 , S. 70-86

Gewebekulturen, bestehend aus Chondroblasten, werden einem PEMF ausgesetzt und zwei Kulturtypen untersucht, a) Zellen mit verzögertem Wachstum und b) Zellen mit beschleunigtem Wachstum. Die sich langsam entwickelnde Gewebekultur zeigt bei PEMF-Behandlung eine verstärkte Synthese von Hydroxyprolin auf. Die sich schnell entwickelnde Kultur zeigen eine Zunahme von Lysozym-Aktivität, eine Vermehrung von Hyaluronaten. von DNA und eine Verringerung an GAG. Während der PEMF Aktivität verringern offensichtlich die stimulierten exogene Lysozyme die GAG-S\nthese. Dieser Effekt wird durch einen Lysozym-Hcmmstoff-Cycloheximid aufgehoben (Cycloheximid ist ein Protein-Synthese-Hemmstoff. der die Lysozym Aktivitäten in der Gewebeschicht verringert, aber nicht aufhebt). Aus diesem Ergebnis wird geschlossen, dass PEMF Lysozyme aktiviert und folglich wird eine normale Knochenheilung dadurch gefördert, weil das PEMF eine günstige Änderung in der knorpelartigen Gewebeschicht bewirkt.

Udintsev N.A., Khlynin S.M., 1978: Effect of variable magnetic field on activity of Carbohydrate metabolism and tissue respiration in testicle tissue, Ukrainskyj Biochimicnyj Zumal 50 (6), S. 714-717

Ein Hochfrequenz-Magnetfeld (20mT) produziert einen Metabolismus-Effekt im Hoden-Gewebe, das für diesen Faktor sehr sensitiv ist. Der Effekt des Feldes, über 24 Stunden gemessen, besteht in einer Erhöhung des Glucose 6 Phosphat Dehydrogenase Aktivität. 24-28 Stunden nach Beendigung der Feldbehandlung sinkt die Aktivität erheblich, ebenso wie die Cytochrome Oxidase und Hexokinase Aktivitäten in den Mitochondrien. Eine Wiederherstellung des anfänglichen Blut-Calciumspiegels ist erst zwischen dem siebten und vierzehnten Tag registrierbar. Bei wiederholten Aktionen der Stimulationsphase nehmen die Enzymaktivitäten wieder zu (außer der Iaktierten Dehydrogenase). Diese Änderungen korrelieren auch mit der Dynamik des Testosteronlevel in den Hoden und im Plasma.

Bogach P.G., Davidovskaja T.L., 1977: Effect of constant magnetic field on rest potential, ionic conductivity and neuromuscular transmission in the smooth muscles, Fiziolchicinyj zumal 23(5), Kiew, S. 622-626

Die Wirkung eines magnetischen Gleichfeldes mit einer Stärke von 20 bis 60 mT auf das Ruhepotential und das postsynaptische Inhibitorpotential der glatten Muskulatur wird über die Messung des Zuckergehalts und des Tonus untersucht. Das magnetische Gleichfeld erhöht die Amplitude des postsynaptischen Inhibitorpotentials und verursacht leichte Hyperpolarisation der Zellmembranen der glatten Muskulatur. Ist die Intensität des magnetischen Feldes größer, verstärkt sich der Effekt. Daraus lässt sich schließen, dass magnetische Gleichfelder die Wirkung der synaptischen Übertragung erhöhen. Mögliche Mechanismen, die die beobachteten Abweichungen verursacht haben könnten, werden nicht betrachtet.

Departement of Orthodontics, University of Connecticut School of Dental Medicine and Health Center, Farmington, USA, Norton L. A., 1982: Effects of a Pulsed Electromagnetic Field on a Mixed Chondroblastic Tissue Culture Clin. Orthop. 167, 280-290

Bei einer gemischten Gewebekultur von Chondroblasten werden die Wachstumsrate sowie das Produkt als Zellproliferation und -differentation gemessen. In pulsierenden Magnetfeldern ist Lysozym aktiviert, was sich in einer rapiden Wachstumsvergrößerung zeigt. Aus den Versuchen werden Parallelen zu den verbesserten Heilungsprozessen im Magnetfeld bei Frakturen gezogen.

Department of Orthopaedic Surgery, Murakami Memorial Hospital Gitu College of Dentistry and Ist Department of Pathology, Kyoto Prefectural University of Mediane Japan, Ohaslu, T., S. Inoue, H. Sasaki and T. Ashihara, 1982: The Side Effects to the Internal Organs of Pulsing Electromagnetic Fields

Werden Ratten für 2 Tage ununterbrochen (Überdosierung) einem PEMF (Apparat von Bassett, Electrobiology Inc.) ausgesetzt, sind Degenerationen in der Leber und der Niere histologisch zu finden. Umso jünger die Tiere, desto gravierender die Schäden. Bei einer magnetischen Stimulation von 12 und 16 Stunden/Tag ist nur die Leber geschädigt, nicht aber die Niere. Die Degeneration der Leber nach 3 Tagen Stimulierung ist nach 11 Tagen Nicht-Stimulierung noch nicht behoben. Die Milz. Hoden und Haut werden nicht vom PEMF beeinflusst.

Laboratoire d’Anatomie et d’Embryologie Humaines, Centre Interdisciplinaire de Biomecanique Osseuse, Service de Chirurgie Osseuse, Hopital Erasme, Cliniques Universitaires de Bruxelles. Rooze, M., M. Hinsenkamp, 1979: Effect de la Stimulation electromagnetique sur l ‚osteogenese. Note prelimin aire Ada Orthopaedica Belgica 45, 5, 587-594

Die Hinterextremitäten von Embryos und neugeborenen Mäusen werden in einer Nährlösung untersucht. Eine Gruppe wird durch ein elektromagnetisches Feld (Impulspaketfolgefrequenz 15 Hz) stimuliert, die contralateralen Beine dienen zur Kontrolle. In der stimulierten Gruppe ist zu beobachten: -eine verstärkte Rindendicke, -eine Schwächung der Keimschicht der Chondrozyten, -eine bessere Ausrichtung der longitudinalen Säulen, -eine verschiedene Färbungsaffinität der Knorpelmatrix.

 

Raumfahrtinstitut der Russland, Strzhizhovsky, A. D., G. V. Galaktionova, P. A. Cheremnykh, 1979: Effect of Strong Infra Low-Frequency Magnetic Field on Bone Marrow Cell Division. Kosmiceskaja biologija aviakosmiceskaja meditsina 13, 6, 61-63

Zur Herstellung von starken MF werden wassergekühlte zylindrische Solenoide verwendet. Die MF haben je nach Schaltung 2 Komponenten, entweder statisch oder variabel mit 30 Hz Frequenz. Die Feldstärke des statischen Feldes entspricht der des variablen. Im Zentrum der Spule werden Stärken von 130 Koe (= x 80 KA/m) gemessen, an den Rändern nur 1,4 KOe = 113 A/m. Die Richtung des einwirkenden MF entspricht der Richtung der Körperachse der Versuchstiere (Mäuse). Die Versuchsbehälter werden zwangsventiliert. Eine Untersuchung der Tiere findet nach Dekapitierung unmittelbar nach einem einstündigen MF Einfluss und nach dem 1., 2., 3., 15. und 55. Tag des Versuchs immer parallel zu Kontrolltieren statt. Untersucht werden die mitotische Aktivität, die Chromosomen-Aberrationen und die Zahl der Knochenmarkzellen von Mäusen. 3 bis 8 KOe (= x 80 A/m) stimulieren, 34 bis 127 KOe (= x 80 KA/m) hemmen die Mitoseaktivität. Die Änderung der Zellanzahl ist gering (nicht mehr als 20 %) und vollständig reversibel. Nach Meinung der Autoren provoziert das spezifische MF eine Ausscheidung von Erythropoetin, das stimulierend auf die Proliferation von erythroiden Zellen wirkt. Das MF hat jedoch keinerlei degenerative Änderung zur Folge.

Tomsk Medical Institute, Moskau, Russland, Udintsev, N. A., S. M. Khlynin, 1978: Effect of a Variable Magnetic Field an Activity of Enzymes of Carbohydrate Metabolism and Tissue Respiration in Testicular Tissue Ukrains kyi biochimicnyj zumal 50, 6, 714-717

Hoden-Gewebe von Tieren reagieren äußerst empfindlich gegenüber magnetischen Feldern (200 Oe. 50 Hz). Eine Einzelbehandlung von 24 Stunden Dauer resultiert in einem Anstieg der Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Aktivität. 24 – 28 Stunden nach Abschaltung des Feldes erniedrigt sich dagegen die Aktivität ebenso wie die Cytochrome-Oxidase und Hexokinase-Aktivität in den Mitochondrien In diesem Fall steigt die Tätigkeit der Lactat-Dehydrokinase und Succinat-Dehydrogenase. Eine Wiederherstellung der Nonnahverte wird erst im Zeitraum von 7-14 Tagen nach der Behandlung erreicht. Die Dynamik des Testosteronspiegels im Hoden und Plasma korreliert mit der beeinflussten Enzymtätigkeit.

Immunologie

Zentrales Institut für Kurortologie und Balneologie, Moskau, Russland Grigorieva, V. D. P. G. Tsarfis u.a., 1980: Use of a Low-Frequency Permanent Field in Presents with Deforming Osteoarthrosis and Rheumatoid Arthritis. Vopr. kurortol. fizioter. 4, 29-35

Die Analyse von klinisch-physiologischen, immunologischen und biochemischen Daten demonstriert, dass ein wechselndes Magnetfeld am Ort der Arthrose und Arthritis einen therapeutischen Effekt bei der Hälfte der behandelten Patienten auslöst. Die degenerativen Prozesse werden im Magnetfeld gestoppt, die immunologische Aktivität des Körpers gesteigert, besonders die Antikörperbildung von B-Lymphozyten.

„AI. I. Cuza“ University, Laboratory of Human and Animal Physiology, Laboratory of Microbiology and Dr. I. Cantacazino Institute, Jassy, Rumänien Jitarin, P., N. Lascu, N.Topala, M. Lazar, 1965: The Influence of Magnetic Field on the Antitoxic-Antitetanic Immunity in Guinea Pigs Rev. Roum. Biol. – Zoologie 10, 1, 33-38

Der Einfluss eines pulsierendes Magnetfeldes (3 Minuten Impulse. 1 Minute Pause im ELF Bereich. 3 Minuten pro Tag an 15 Tagen) wird auf die Formation von Antitoxinen im Meerschweinchen getestet. Gegenüber der Kontrolle steigert sich im pulsierenden Magnetfeld die immunologische Abwehrbereitschaft von 83 % auf 160 %. Wird den Tieren ein immunitätsstimulierendes Pharmaka gegeben, wird im pulsierenden Magnetfeld gegenüber der Kontrolle eine Steigerung der Abwehr von 250 % auf 375 % verzeichnet.

 

Physiologisches Institut, Kiew, Russland, Melnikov, O. F., A .R. Diesperova 1982: Stimulation of Antibody Formation in the Spleens of Rats Exposed to an Alternating Magnetic Field in the Tlioracic Region Fiziolohicnyj zumal 28, 1, 109 – 112

Bei insgesamt 150 Ratten wird die Antikörperbildung in der Milz im Einfluss von wechselnden Magnetfeldern verschiedener Induktionsstärken untersucht, die lokal am Thoraxbereich appliziert werden. Dabei werden einen Tag vor der Magnetfeld-Behandlung, sowie am Tag der Behandlung und schließlich einen Tag nach der Behandlung Antigene gespritzt und die Wirkung jeweils 5 Tage danach erprobt.

Als Ergebnis zeigt sich eine optimale Stimulierung der Immunisierung (11-mal größer gegenüber Kontrolle) bei den Feldparametern 25 mT Induktion, 10 Minuten Exposition. Impfung am Tage der Behandlung bzw. einen Tag nach Behandlung. Nach Ansicht der Autoren wird mit diesen Ergebnissen eine neue Perspektive zur Therapie diverser Krankheiten geöffnet.

Kardiologie und Kreislaufmedizin

Perfusion

Yasnogorodsky V.S., Perfilieva L.F., Tkachev D.A., 1981: The effect ofsinusoid modulated currents on circulation in the small pelvic organs in patients with chronic Salpingo-Oophoritis, Voprosy Kurortologii Fizioterapii i Lecebnoj Fiziceskoj Kultury 6, S. 41-42

Die Rheographie-Methode zeigt bei Patienten, die an chronischer Salpingo-Oophoritis leiden, dass die Behandlung mit Hilfe von sinusförmigen Strömen eine günstige Wirkung auf die Blutzirkulation in den Beckenorganen hat. Die Therapie reduziert den zunehmenden Gefäß-Tonus der Arteriolen und Kapillaren und erhöht gleichzeitig den reduzierten venösen Tonus, wobei der Blutdurchfluss der Organe verbessert wird und die Folgen der Gefäßstörungen erheblich verringert werden.

Mikliailova S., Orlov L., Shatova N., Alekseeva N., Berlin Y., 1986: The participation of the vagus nerves in the mechanism of the correcting action of travelling pulsed magnetic field on arterial pressure level in cats, Pato Fizioi Eksp. Ter. 0(5), S. 21-24

Es werden Experimente an unversehrten Katzen und an Katzen mit Blockierung der schnell-leitenden myelinisierten Fasern des Vagus-Nervs durchgeführt, um die Wirkung des „travelling“ pulsierenden Magnetfelds (TPMF) am myokardialen Kontraktionsvermögen und Ateriendrucklevel (AP) in hypo- und hypertensiven Stadium zu studieren. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Behandlung mit dem TPMF mit einer Frequenz von 300 und 500 Hz zu einer Erhöhung des AP bei den Tieren mit ursprünglich zu niedrigem Blutdruck führte und zu einer Erhöhung des myokardialen Kontraktionsvermögen. Dagegen zu einer Verminderung des AP bei Tieren mit ursprünglich zu hohem Blutdruck führte, als eine Konsequenz der Änderung im Tonus der peripheren Gefäße. Die Wirkung des TPMF verursacht keine Änderung von AP im Vergleich zu den Kontrolltieren, bei Blockierung der schnell-leitenden myelinisierten Fasern des Vagus-Nervs. Diese Ergebnisse können zu der Aussage führen, dass die Wirkung des TPMF auf den AP-Level durch die Mechanorezeptoren des Herzens und der Gefäße realisiert wird.

Gmitrova A., Gmitrov J., 1990: Effect of a permanent magnetic field on blood pressure regulation, Journal of Bioelectricity 9(1), S. 79-84

Untersucht wird die karotiden Sinusregion bei Hasen, während einer durch Noradrenalin verursachten Hypertension. Das Feld verringert den Blutdruck, stabilisiert die Zellmembranen und führt zu einer Erhöhung der Pufferkapazität der sinokarotiden Barorezeptoren bei Blutdruckerhöhung.

Kordjukov E. V., 1969: Magnetotherapie of patients suffering from obliterating diseases of the peripheral vessels, Voprosy kurortologii, fizioterapii i lecebnojßzioceskoj kultury 34, S.227-229

Ein permanentes MF, spezifisch konstruierter Apparate, unter spezifischer Anwendung, verbesserte die Hämodynamik der unteren Extremitäten. Dies zeigte sich in der Normalisierungstendenz der aterio-oszillographischen Anzeigen, in der Hauttemperatur, in   der Schmerzlinderung und Kälteempfindlichkeit, in der Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke sowie in einer Verbesserung des Allgemeinzustands von Patienten mit arteriellen Verschlusskrankheiten der unteren Extremitäten.

Lau B.H.S., 1982: Effects of low frequency electromagnetic field on blood circulation, Department of Microbiology Loma Linda University USA

Berichtet wird über die Wirkung von schwach frequenten elektromagnetischen Feldern auf die periphere Blutzirkulation. In dieser Studie liegen die Bereiche für Frequenz und Amplitude bei 5 bis 20 Gauss und bei 2 bis 20 Hertz.

1) Keine Änderung der Blutgeschwindigkeit oder des Blutflusses zeigte sich bei der Behandlung mit Magnetfeldern bei einer Frequenz von 5 Hz (oder weniger) an Brust und Kopf. Bei 25 % der Personen zeigte sich ein schwacher Anstieg des Blutflusses, variierend zwischen 50 und 120 % über der Basislinie.

2) Bei einer Frequenz von 12 und 20 Hz zeigte sich eine signifikante Erhöhung des Blutflusses bei 90% der Personen. Bei 60 % der Personen gab es eine 200 bis 400 % Erhöhung des Blutflusses bei 12 Hz. 40 % der Personen hatten die max. Erhöhung bei 15 Hz und 20% der Pers. bei 20 Hz.

3) Die beste Antwort gab es bei einer Intensität von 5 Gauss. Bei 10 Gauss bis 20 Gauss waren die Ergebnisse weniger reproduzierbar.

Chronische venöse Insuffizienz

Zhukov V.N., Trufanov L.A., Musienko S.M., 1981: Voprosy kurortologii, fizioterapii i lecebnoij fiziceskoj kultury, S. 28-31

Untersucht wird die Wirkung des permanenten Magnetfelds auf den transkapillaren Metabolismus, bei Patienten mit pathologischen Venengefäßen, verbunden mit gestörtem venösem Ausfluss. Es wurde gezeigt, dass in der ödemischen Form von postrombophlebitischer Krankheit das Magnetfeld beträchtlich transkapillare Metabolismen verbessert. Weiterhin erzeugt das Feld einen dehydrierenden Effekt durch Erhöhung des kolloidalosmotischen Drucks in den mikrovascularen Schichten; aktiviert die Arbeit der Natriumpumpe; fördert den wirkungsvollen Transport von Sauerstoff zum Gewebe und seine adäquate Nutzung.

UIcus

Stiller M.J., Pak G.H., Ghupack J.L., Thaler S., Kemy C, Jondrean L., 1991: A portable pulsed electromagnetic field (PEMF) device to enhance healing of recalcitrant venous ulcers : a double- blind, placebo – controlled clinical trial, Journal of Investigative Dermatology 96, S.570 and Clinical Research 39, S. 509 A

Eine doppelblind, Placebo kontrollierte, multicenter Studie beurteilt die klinische Effektivität und Sicherheit der pulsierenden elektromagnetischen Körperglied-Ulcus-Therapie (PELUT) bei der Heilung von venösem Bein-Ulcus. Das portable Gerät wird zu Hause für drei Stunden täglich als Zusatztherapie zum Wundverband innerhalb acht Wochen klinischer Erprobung benutzt. Wundoberfläche, Ulcus-Tiefe, und Schmerzintensität werden zu Beginn, in der vierten und achten Woche beurteilt. In der achten Woche hat die aktive Gruppe eine 47,7 %-ige Verringerung der Wundoberfläche gegenüber einer 42,3 %-igen Erhöhung für Placebo (p < 0,0002). Die Evaluationen der Forscher zeigen, dass 50 % des Ulcus in der aktiven Gruppe heilen oder sich verbessern gegenüber 0% in der Placebo Gruppe und 0 % der aktiven Gruppe verschlechtern sich gegenüber 54% der Placebo Gruppe (p < 0,001). Signifikante Abnahme in der Wundtiefe (p < 0.04) und Schmerzintensität (p < 0,04) bestehen bei der aktiven Gruppe. Es gibt keine nachteiligen Ergebnisse, die diesem Gerät zuzuschreiben sind. Daraus wird geschlossen, dass das PELUT Gerät ein sicherer und wirksamer Zusatz ist zur nicht chirurgischen Therapie für venösen Bein-Ulcus.

Lopez L., 1994: Inductive Bio Stimulation (IBS) and healing of ulcer in patients with chronic arterial of venous insufficiency, Luis Lopez, M.D. 539 East J. Street, Chula Vista, CA 91910, USA

23 Patienten werden mit nicht invasiver Gefäßdiagnose, mit arterieller und venöser Insuffizienz, als Grund für chronischen Ulcus in den unteren Extremitäten, untersucht. Die Patienten aus Gruppe I. dienen als Kontrolle und werden lokal nur mit Salzlösung und Seife behandelt und IBS als Placebo. Gruppe II (venös) und Gruppe III (arteriell) werden mit einer Salzlösung + IBS behandelt: zweimal täglich zuhause für eine Dauer von 60 Tagen, an Brust 30 Minuten lang und an den unteren Extremitäten 30 Minuten lang. Es wird eine photographische Flächen-Kontrolle (transcutaner Sauerstoffpartialdruck tcpO;) als Heilungsindikator gemessen. Ergebnis: es gibt eine 16 %-ige Heilung des Ulcus in Gruppe I: 50 % in Gruppe II und infolge der reduzierten Anzahl an Patienten in Gruppe III ist eine 20 %ige Heilung statistisch bedeutungslos. Die Heilung ist am besten bei Ulci, die weniger als ein Jahr bestehen. Es ergeben sich keine Modifikationen im Bluttest vor oder nach der Behandlung. Der tcpO zeigt einen Zuwachs von mehr als 100 % des Ausgangswertes nach IBS Stimulation in Brust und unteren Extremitäten.

Herz

Stamenovic’B.A., Majic V.V., 1975: Heart function in magnetic field, Periocal bowl 77, S. 57-61

Die elektrische Aktivität des Herzens wird während der Applikation eines homogenen, konstanten Magnetfeld gemessen (permanenter Magnet mit 221 mT Induktion), beim Froschherz „in vitro“ und das Mausherz „in situ“. Das isolierte Herz zeigte eine langsamere und unregelmäßigere Geschwindigkeit und Bewegung, abhängig von der Richtung des Magnetfeldvektors. Der Effekt ist umkehrbar, hinterlässt aber, bei wiederholter magnetischer Einwirkung, eine höhere Empfindlichkeit des Herzens. Ähnliche Veränderungen werden bei dem Mausherz „in situ“ beobachtet. Die Resultate bestätigen die Beobachtungen, dass ein konstantes Magnetfeld Veränderungen im leitfähigen Gewebe bewirkt.

Safta L., Pop L., Cuparencu B., 1986: Antagonisierung einiger experimenteller zentrogener Herzarhythmen unter der Einwirkung von pulsierenden Kurzwellen, Zeitschrift für Physiotherapie 38(1), S.3-9

Bei weißen Ratten wird die Wirkung des hochfrequenten pulsierenden Magnetfeldes (HPMF), (Diapuls), am Beispiel Antagonisierung von experimentellen zentrogenen Herzarhythmen untersucht. Sechs Gruppen von Versuchstieren werden einem HPMF Radiationsprogramm mit verschiedenen Parametern ausgesetzt; die Radiationsperioden betragen 1-13 Tage. Für die Erzeugung von zentrogenen Herzarhythmen wird den Tieren intrazerebro-ventrikulär Sodium-Glutamat gegeben. Während bei den nicht applizierten Kontrolltieren die Anwendung von arythmogenen Wirkstoffen verschiedene Störungen des Herzrhythmus verursacht, werden bei den bestrahlten Tieren schützende Wirkungen beobachtet. Die besten Resultate werden bei den Tieren festgestellt, die mit 10 Minuten in 10 Sitzungen und 5 Minuten in 10 Sitzungen behandelt werden. Die möglichen Mechanismen des Schutzeffekts sind umstritten.

Bakhchcvandzhieva R., 1989: Investigating the influence of constant and pulsed low-frequency magnetic field in hypertensives, Kurortologiya i Fizioterapiya 26(3), S. 20-25

Vorgestellt werden die Ergebnisse eines konstanten und eines pulsierenden niederfrequenten Magnetfeldes bei der Behandlung von 40 Patienten, die gemäß WHO (World Health Organisation), an Hypertonie im Stadium I und II leiden. Die subjektiven Indikatoren (Gehirndruck und Herzsensationen) und objektiven (Arteriendruck. Pulsschlag und Elektrokardiogramm) werden hinsichtlich einer Verbesserung bewertet. Tendenz: Patienten, die sich der pulsierenden Magnetfeld-Behandlung unterzogen haben, geht es besser. Die Methode, mit niederfrequenten Magnetfeldern Hypertonie zu behandeln, ist technisch einfach und sehr effektiv, und daher wird die Anwendung unter ambulanter Behandlung empfohlen.

Ramon Ceon, Powell Michael R., 1992: Preliminary Report: Modification of Cardiac Contraction Rate by Pulsed Magnetic Fields, University of Washington, Seattle, S. 303 – 311

Isolierte Rattenherzen und Gewebestücke von Hundeherzen werden pulsierenden magnetischen Feldern ausgesetzt. Die in Spulen durch doppelte sinoide Impulse erregten Felder werden mit verschiedenen Intervallen und Wiederholungsraten präsentiert, nach variablen Pausen. Bei den untersuchten Rattenherzen werden kleine, aber messbare Anhebungen der Herzfrequenzen beobachtet. Eine vergleichbare Anhebung der Schlagfrequenz tritt auch bei Hundeherzen auf. Beide Versuchsherzen zeigen eine Abhängigkeit von der Wiederholungsquote der gepaarten magnetischen Impulse: 4.5-6 Wiederholungen pro Sekunde bei Hundeherzgewebe. bzw. 20-25 und 40-45 Wiederholungen pro Sekunde beim Rattenherz. Die Felddichte beträgt bei beiden Präparationen annähernd 10 mT.

Pilla A.A., Nasser P.R. and Kaufmann J.J., The Sensitivity of Cells and Tissues to Weak Electromagnetic Fields, Mount Sinai School of Mediane, Ntrw York, S. 231-241

Die Frage, ob schwache umweltbedingte oder therapeutische elektromagnetische Felder (EMF) das Verhalten von lebenden Zellen und Geweben beeinflussen können, bleibt in der Diskussion kontrovers. Allgemein wird von einigen Biophysikern behauptet, dass elementare physikalische Prinzipien die Bioeffekte von EMF nicht erklären können (Adair, 1991). Einige Kliniker, Epidemiologen und Biologen sind andererseits durchaus überzeugt, dass es tatsächliche Bioeffekte von schwachen EMF gibt (Savitz, 1988; Blackman, 1985). Das physikalische Argument gegen die Möglichkeit eines EMF-Bioeffekts basiert gewöhnlich auf dem Verhältnis von dem zugeführten, die Membran durchdringenden, Spannungssignal einerseits und der thermischen Rauschspannung andererseits. Dieses Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) basiert gewöhnlich auf der Annahme, dass das Ziel für die EMF eine kugelförmige Zelle von 10 Mikrometer Radius ist. Diese Berechnungen führen häufig zu SNR «1 für niederfrequente, umweltbedingte EMF im mG-Amplitudenbereich. In dieser Studie wird gezeigt, dass für die Bewertung von SNR für Zellverbände in real existierendem Gewebe die Empfindlichkeit für exogene EMF um etliche Größenordnungen höher liegt als bisher angenommen.

Medizinisch-Wissenschaftliches Institut, Kiew, Russland, Degen, I. L., 1971: Therapeutic Effect of Constant and Low Frequency Alternating Magnetic Fields (Review of the Literature) Vracebnoe Delo 3, 124-128

Bei chronischer Belastung durch bestimmte MF am Arbeitsplatz sind negative Auswirkungen zu befürchten. Zeichen eines MF-Einflusses sind Hyperämie der Hände, lokale Erhöhung der Temperatur (beides ist durch unsere Versuche bestätigt worden, der Verfasser) sowie Veränderungen des Epitheliums.

Nach einem Literaturüberblick über physiologische und pathophysiologische Einflüsse der Schwankungen des Erdmagnetfeldes gibt der Autor einen Überblick über die iMF-Therapie. Positiv beeinflusst werden demnach: chronische Magengeschwüre. Hämodynamik. Parkinsonismus. Polyarthritis. chron. Bronchitis. Asthma bron. Hepatitis, Thrombophlebitis, Blutbild und ZNS. Herz-. Arterien- und Venenkrankheiten (Absenkung des Herzrhythmus). Die Darmaktivität vergrößert sich im MF und bei weißen Ratten wird ein diuretischer Effekt deutlich. Bei Versuchen zum Wirkungsmechanismus zeigen sich folgende Hinweise: Das MF wirkt unspezifisch und vorwiegend normalisierend. Bei 1000 Oe erhalten sedimentierende Erythrozyten eine Rotationsbewegung um die eigene Achse. Gele formieren sich im MF. Lösungsmittel und gelöste Substanzen als kolloidale Systeme werden verändert. MF-Einflüsse auf das NS sind unbestreitbar. In der klinischen Praxis werden die ausgeprägtesten Therapieerfolge mit niederfrequenten wechselnden oder statischen MF erreicht. Bei Feldstärken von 450 Oe (50 Hz) werden lediglich Spannungen um ca. 0.4 mV in Nerven induziert. Obwohl Aktionspotentiale nicht direkt auslösbar sind, kann durch Ergographic der Einfluss niederfrequenter Wechselfelder auf die Schultermuskulatur gemessen werden. MF senkt die Ermüdung des Muskels und regeneriert die Kraft.

Die Wirkung des MF wird vom Autor verglichen mit der Wirkung eines Löschkopfes bei Magnetbändern, indem die pathologischen Aufzeichnungen der Zellen im MF gelöscht werden. Dabei soll auf den Informationsaspekt des MF hingewiesen werden, wobei zugrunde gelegt wird, dass die Kommunikation der Zellen durch elektromagnetische Schwingungen funktioniert und die Zellmembran als Rauschfilter tätig ist.

Insgesamt sind von ausnahmslos chronischen Fällen im MF 80 % geheilt bzw. gebessert. (Hysterie. Neurasthenie, Migräne, Neuralgien, Ischias. Asthma. Gicht. Rheuma, Hämorrhoiden. Phlebitis. Varizen, Schlaflosigkeit.)

Physiotherapeutische Abteilung des Städtischen Krankenhauses Nr 1, Moskau, Russland Gilinskaia, N. Ju., G. V. Olesov u.a., 1977: Magnetfeldtherapie bei Gefäßerkrankungen des Gehirns, Novosti medicinskoj techniki 3, 66-68

Mit dem russischen Polus 1-Gerät (Sinus bzw. pulsierend 50 Hz, 10-30 mT) werden 52 Patienten mit unterschiedlichen Krankheiten behandelt, wie vasomotorische Dystonie, Hypertonie, schwere Störungen der Gehirndurchblutung, insbesondere thrombotischen Typs. Bei 10 Kranken ergeben sich die Defekte als einer Deformierung der Halswirbelsäule. 20 Patienten haben zusätzlich zur Magnetfeld-Therapie Medikamente erhalten. Bei der 1. Gruppe mit vasomotorischer Dystonie ergibt sich bei 8 Personen eine Verbesserung der Sensationen, die als Verminderung oder vollständiges Verschwinden von Kopfschmerzen, Schwindel und Angstgefühlen subjektiv verzeichnet werden. Objektiv harmonisierte sich der Blutdruck. Bei 2 Patienten dieser Gruppe musste die Behandlung wegen schlechter Verträglichkeit abgebrochen werden.

Bei der zweiten Gruppe mit thrombotischen Störungen ergibt sich nur bei 2 von 9 Kranken eine Heilung: bei 5 weiteren eine Verbesserung der Beschwerden; bei 2 Patienten wird die Behandlung unterbrochen.

Bei der 3. Gruppe mit weiteren Gehirndurchblutungsstörungen ergibt sich bei 20 Patienten eine Verbesserung. Die Muskelkraft der Extremitäten ist verstärkt, die Sprachfähigkeit und Erinnerungsfähigkeit ist verbessert.

Bei der 4. Gruppe mit Halswirbelsyndromen (10 Patienten) ergibt sich in 4 Fällen komplette Heilung, in 6 Fällen Verbesserung der Symptome Kopfschmerzen. Brechreiz, Gefühllosigkeit des Gesichtes und der Hände lassen nach. Die Kombinierung der Magnetfeld-Therapie mit Medikamenten ergibt die besten Resultate.

 

Richardson A.W., Imig Ch. J., Feucht B.L., Hines H.M., 1950: The relationship bet-ween deep tissue temperature and blood flow during electromagnetic Irradiation, Archives of physical medicine (and rehabilitation) 31, Iowa City, S. 19-25

  1. Die „Bestrahlung“ peripheren Gewebes durch elektromagnetische Hochfrequenzfelder erhöht den Blutstrom in der behandelten Zone mit entsprechender Gewebeerwärmung.
  2. Ist der Blutfluss durch gleichbleibende Bestrahlung genügend erhöht, steigt die Temperatur nicht mehr an, sondern kann sogar absinken, falls die Durchflussrate stark genug ist. Die Erhöhung der Durchblutung bleibt 30 Minuten lang nach der „Bestrahlung“ bestehen.

Medical Department B, The Rigshospital, Kopenhagen, Dänemark, Hansen, K. M., 1938: Some Observations with a Vinv to Possible Influence of Magnetism upon the Human Organ ism. Ada Medica Scandinavica 97, 3/4, 339-364

Mit einem Elektromagnet (Netzanschluss 220 V. 0.21 A) werden beim Menschen folgende Wirkungen beobachtet:

  1. Verschwinden von Schmerzen.
  2. Beeinflussung akut inflammatorischer Prozesse.
  3. Beeinflussung chronischer Läsionen.
  4. Einfluss auf den Allgemeinzustand des Patienten.

Anhand von klinischen Fallbeispielen werden die durchweg positiven. z.T. ausgezeichneten Wirkungen des Magnetfeldes diskutiert. Auffällig sind die Hinweise auf verstärkte periphere Durchblutung.

Institut für medizinische Instrumente und Ausrüstung, Russland, Kelinskeia, N. Yu., G. W. Olessow, D. W. Makurina, 1977: Magnetotherapie bei Gefäßkrankheiten des Gehirns Novosti Medicinskoj Techniki 3, 66-68

Eine spezielle Methode wird dargestellt, die es ermöglicht, wechselnde MF in die Behandlung von vaskulären Erkrankungen des menschlichen Gehirns einzubeziehen. Angewendet werden sinusförmige MF mit Amplituden von 12,5 und 20 mT Induktion. Die Behandlung erfolgt 10 Tage lang, jeden Tag 10 Minuten. Die Therapeutische Wirksamkeit ist bei 44 von 52 Patienten zu messen mit Hilfe der Rheoenz-Ephalographie und unter Testung des Erinnerungsvermögens.

Forschungsinstitut für Traumatologie und Orthopädie des Ministeriums für Gesundheitswesen der Lettischen SSR, Riga, Russland, Kikut, R. P., M. E. Liepa, 1977: Zur Anwendung magnetisch-biologischer Effekte in der Neurochirurgie ZbL Neurochirurgie 38, 97-104

Die Autoren stellen fest, dass neben den allgemein bekannten physikalischen Effekten die einem Magnetfeld eigen sind, überaus komplizierte biologische Wirkungen auf den Organismus ausgeübt werden. Diese Effekte beobachtet man sowohl auf zellulärem Niveau (DNS, RNS, Zellorganellen, Membranen), am Nervensystem und am Blutstrom. Dabei ist der Einfluss der biotropen Parameter von Magnetfeldern (Spannung, Orientierung, Gradient und Frequenz) auf den Organismus nicht gleich. So hat z.B. der Feldgradient auf subzelluläre und zelluläre Gebilde den ausgeprägtesten Einfluss, auf das Zentralnervensystem die Frequenz von Wechselspannungsmagnetfeldern, auf das Blut und den Blutstrom die Richtung (Induktionssektor) des Magnetfeldes.

Die Ergebnisse der Untersuchungen erlauben Einfluss zu nehmen auf hämatologische Verschiebungen. Blutgerinnungsfaktoren, arterielle Aneurysmen der Zerebralgefäße, Groß-himgliome, unspezifische Reaktionslage des Organismus, Wachstum von Tumorzellen.

Forschungsinstitut für Traumatologie und Orthopädie des Ministeriums für Gesundheit, Riga, Russland, Kikut. R. P., M. E. Liepa u.a., 1981: Possibilities for the Use of Magnetobiological Effects in Neurosurgery Voprosy kurortologii, ßz’wterapii i Cecebuijßziceskoj kultury 4, 18-24

Die Möglichkeiten des Gebrauchs von magneto-biologischen Effekten bei der Behandlung von neurovaskularen, neuro-onkologischen und entzündlichen Krankheiten des Gehirns werden klinisch getestet. Dabei wird ein bisher unbekannter Magnetfeld-Mechanismus isoliert. Permanente Magnetfelder können an der Nordpolseite in Aneurysmen von Arterien einen thrombotischen Zustand erzeugen. Auf der Gegenseite im Blutgefäß wird dagegen eine Prävention der Thrombogenese beschrieben. Niederfrequente Magnetfelder werden für die polychemische Medikation von Patienten mit malignen Tumoren des Gehirns. Magnetfeld-Therapie ist indiziert in allen Fällen, in denen operative Therapie kontraindiziert ist.

Stadt. Krankenhaus 17 Kujcoysev, Zentr. Inst. f. Physiotherapie, Lehrstuhl f. hospitale Chirurgie d. Med. Instituts, Russland, Kordjukov, E V. 1969: Magnetotherapie of Patients Suffering from Obliterating Diseases of the Peripheral Vessels Voprosy kurortologii,ßzioterapii i lecebnojfizioceskoj kultury 34, 227-229

Das Magnetfeld verbesserte bei Patienten die Hämodynamik mit positiven Konsequenzen für die Normalisierung der Temperatur der Haut, für Schmerzverdrängung, für Krankheiten der Gefäße und des Allgemeinzustandes.

Department of Microbiology, School of Medicine, Loma Linda University, USA Lau, B. H. S., 1982: Effects of Low Frequency Electromagnetic Field on Blood Circulation Scientific report.

Mit Hilfe des Gerätes Biopulse (pulsierendes Magnetfeld stufenweise 2-50 Hz, max. Spitze 100 Gauss) werden an Personen zwischen 12 und 65 Jahren die Grundmechanismen der Magnetfeld-Therapie getestet. Dabei werden die früheren Versuche des Fachbereichs Biologie, Universität des Saarlandes, mit gleichem Gerätematerial wiederholt und erweitert. Untersucht wird die Blutflussgeschwindigkeit in der Radialarterie und der pO2 am Daumenballen.

  1. Bei Frequenzen unter 5 Hz kann keine Wirkung festgestellt werden, bei 10 Hz ist eine leichte Zunahme (70 %) der Blutflussgeschwindigkeit zu verzeichnen.
  2. Signifikanter Anstieg des Blutflusses ist bei 90 % der getesteten Personen im Frequenzbereich zwischen 12 und 20 Hz feststellbar. Bei 60 % der Tests steigt der Blutfluss um 200-400% bei 12 Hz.
  3. Die besten Ergebnisse ergeben sich bei 5 Gauss Induktion, bei 10 Gauss werden die Ergebnisse weniger reproduzierbar.
  4. Bei 42 Personen ändert sich weder Blutdruck noch Puls Rate, aber bei 12 Probanden ist beides während des Versuches leicht angehoben, während bei 45 Personen ein Sinken bei der Größen auftritt. Alle Änderungen sind nicht signifikant

Da Blutflussgeschwindigkeit = Blutdruck/Widerstand bedeutet, wird zusätzlich die Dilatation der Arterien untersucht. Dazu wird an 64 Personen der pO2 gemessen. Bei 90 % der untersuchten Probanden steigt der pO2-Partialdruck im Magnetfeld bei Frequenzen von 12 bis 20 Hz um das 4fache an. Der Anstieg ist linear und erreicht sein Maximum in 10 bis 15 Minuten. Der hohe Level bleibt mehrere Stunden erhalten. Bei 15 % der Personen wird bereits nach 2 bis 3 Minuten ein sehr steiler Anstieg der pO2 gemessen. Damit sind die „Saarbrücker Ergebnisse“ exakt reproduziert worden.

 

Toroptsev J.V., 1968: Morphological characteristics of the biological action produced by magnetic fields, Archiv patologii 30, S.3-12

Der Autor legt einen Literaturüberblick über die biologische Wirkung der Magnetfelder vor und berichtet über die Ergebnisse von experimentellen morphologischen Forschungen aus seinem Labor. Ein magnetisches Gleichfeld (7000 Oe) und ein magnetisches Wechselfeld (50 Zyklen pro Sekunde. 200 Oe) besitzen eine ausgeprägte biologische Wirkung. Das Wechselfeld ist infolge der physikalischen Bedingungen bei der gleichen Behandlungszeit gegenüber dem Gleichfeld wirksamer. Beide Magnetfelder bewirken Strömungen der hämodynamischen- und der Lymph-Zirkulation. Histologische Untersuchungen zeigen eine Dilatation der Kapillaren. Ödem-Reduzierung der Lungen und der Hoden. Forschungen weisen in Pathologiefällen nach 30-tägiger Feldbehandlung auf eine vollkommene Normalisation des morphologischen Bildes hin.

 

Sanatorium Lorettoberg, Martin, K., 1909: Über elektromagnetische Therapie Zeitschrift. f. diätische und physikalische Therapie 12, 145-149

Das Verfahren der MF-Applikation (50 Hz) mit einem Solenoid und Eisenkern ist bereits 1898 eingeführt worden, hat sich aber nicht allgemein verbreitet, obwohl bereits 50 Publikationen die Wirksamkeit propagieren. Direkte physiologische Wirkungen des MF sind danach:

  1. Subjektive Lichtempfindung (Phosphene)
  2. Vermehrung des Oxyhämoglobins um 5-25 % nach 15-20 Min. Applikation Allgemein wird das MF als beruhigender und antineuralgischer, ermüdender, direkt schlafmachender Faktor anerkannt („physikalisches Narkotikum“).

Der neue „Müller-Apparat“ arbeitet außer mit magnetischer Energie gleichzeitig mit Vibration, Wärme, Oszillation und Faradisation. Täglich wird halbstündig behandelt, 15-20 Sitzungen sind für therapeutische Zwecke meistens ausreichend, in besonderen Fällen werden 60 Sitzungen veranstaltet bzw. zweimal täglich behandelt. Nach 4000 Sitzungen des behandelnden Arztes kann folgendes festgehalten werden: – Verschlimmerung eines Leidens oder Symptoms ist im Endeffekt niemals aufgetreten, aber in den Anfangssitzungen sind gewisse Reizerscheinungen häufig (reaktive Phase). Für die therapeutischen Effekte wird arterielle Hyperämie verantwortlich gemacht.

Lehrstuhl für Chirurgie des 2. Med. Inst., Moskau, in Zusammenarbeit mit der Physiotherapeutischen Abtlg. des Städt. Krankenhauses Nr. 1, Moskau, Russland Pasynkov,   E. I., G. D. Konstantinova, E. I. Vlasova 1976: The Therapeutic Use of Alternating Magnetic Field in Chronic Diseases ofthe Veins in the Lower Extremities Vestnik Chirurgii imeni 19,11 ,16 -19

An 271 Kranken zwischen 18 und 62 Jahren mit chronischer Veneninsuffizienz der unteren Extremitäten als Folge postthrombotischer oder variköser Venenerkrankungen wird die MF-Therapie erprobt.

Die ersten 7-10 Sitzungen erfolgen in der Klinik, weitere Behandlungen sind ambulant. Das trophische Ulcus wird 10-20 Minuten täglich mit 20 – 30 Behandlungen angegeben. Behandelt wird mit dem Gerät Polus 1 (50 Hz sinusoidal, 275 Oe – 22 KA/m). Der Kranke liegt, die Beine sind 30 cm erhöht. 2 Spulen werden gleichzeitig angelegt. Die Richtung der Feldlinien zum Geschwür erscheinen den Autoren von großer Wichtigkeit. Postthrombotische Erkrankungen werden in wiederholten Therapieserien behandelt. Die Heileffekte bleiben dann über 5-7 Monate hinaus erhalten und sind ausgeprägter. Zwischen 2 Behandlungsintervallen sollten nicht länger als 6 – 10 Monate liegen. Je früher die Behandlung bei postthrombotischen Erkrankungen erfolgt, desto besser spricht das MF an. Die beste Behandlungszeit liegt bei 2 -3 Wochen nach der Thrombose. Insgesamt ergibt sich folgendes Bild im MF:

  • 236 Patienten = 87 % objektiv günstig
  • 34 Patienten = 12.6 % subjektiv gut. objektiv o.B.
  • 1 Patient =   0.4 % keine Besserung

Die Autoren geben das MF als indiziert an bei chronischen Erkrankungen der Venen, bei trophischen Wunden der Haut (Schmerzlinderung), bei Thromboseattacken, als Prophylaxe bei postoperativen Komplikationen.

Physiotherapeutische Abteilung Stadt. Krankenhaus Nr. 1 , Moskau, Russland Pasynkov, E. J., G. D. Konstantinova u a., 1977: Magnetfeld-Therapie (Polus 1) bei venösen Erkrankungen der Beine Novosti medicinskoj techniki 3, 61-63

471 Kranke werden mit Polus 1 (Sinus bzw. pulsierend 50 Hz. 14-30 mT) behandelt, davon 394 mit postthrombotischen Defekten und 77 mit varikösen Erkrankungen der Beine. Eine Behandlung besteht aus 15-40 Minuten täglich. Insgesamt werden jeweils 20 Behandlungen vorgenommen.

Die Therapieergebnisse werden mit „gut“ zu 83,7 %, „zufriedenstellend“ zu 10.6 % und „ohne Effekt“ nur 0.2% angegeben. Die Schlussfolgerungen lauten:

  1. Die Magnetfeld-Therapie ist indiziert bei allen Erkrankungen der Venen, die auf eine chronische venöse Insuffizienz deuten.
  2. Die Effektivität der Magnetfeld-Therapie bei posthrombotischen Erkrankungen ist umso höher, je schneller die Behandlung nach der akuten Thrombose einsetzt.
  3. Eine Wiederholung der Behandlung nach 6 Monaten bringt weitere Erfolge.

Lehrstuhl für Physik im Institut für Medizin und Zahnmedizin, Poltava Rusiaev, V. F., 1979: Koagulationseigenschaften von Thrombozyten im statischen Magnetfeld, Problemy gematologii i perelivanija krovi 24, 2, 19-24

Die beschriebenen Versuche zeigen, dass ein statisches MF von 1200 Oe Stärke = 96 KA/m die biologischen Eigenschaften der Thrombozyten ändert. Die Aggregation ist stimuliert, wenn ADP hinzugegeben wird, wobei die latente Periode zu Beginn einer induzierten Aggregation verkürzt ist. Im MF ist die erneute Zelltrennung nach der Aggregation total unterdrückt, während in der Kontrolle die Aggregation reversibel ist. Außerdem unterbindet das statische MF die Absorption von Fluorchrom, was nach Ansicht des Autors für Thrombozyten von vitaler Bedeutung ist.

Gynecologic & Obstetric Institute, Faculty of Medicine, Kyoto Imperial University, Japan, Saito, T., 1936: Biological Changes in the Magnetic Field, Japanese Journal of Obstetrics and Gynecology 19, 381-387

Versuche mit Kaninchen und weißen Ratten. Spulen mit 10 cm 0, 900 Windungen, 220 V/50 Hz. Der Blutdruck verändert sich, erhöhte Schwitzrate gesteigerte intestinale Peristaltik tritt auf. Reaktion auf eingespritztes Adrenalin erfolgt im Magnetfeld mit vagotonischcr Pegelerhöhung, ähnlich der Reaktion auf Piiocarpin.

Universität Budapest, Ungarn, v. Sarbo, A., 1903: Klinische Erfahrungen über den therapeutischen Wert der elektromagnetischen Behandlung, Deutsche Med. Wochenschrift 2, 35-37

Mit Hilfe des MF-Gerätes von E. C. Müller (50 Hz. wahrscheinlich ca. 20 mT Induktion) werden verschiedene Krankheiten angegangen:

Neuralgien: 17 Fälle, davon 14 Nervus trigeminus betreffend, 5 Fälle geheilt, 6 Fälle wesentlich gebessert. 6 Fälle unbeeinflusst. Heilung nach 10 bis max. 31 Sitzungen.

Ischias: 13 Fälle, davon 2 vollständig geheilt. 4 wesentlich gebessert. 4 ohne Einfluss. Erfolg nach min. 25 bis max. 66 Sitzungen.

Lumbago: Rheumatismus musculorum immer prompte Erfolge. Unmittelbar nach der ersten oder zweiten Sitzung ließen Schmerzen nach. Nach weiteren Sitzungen Heilung. Schmerzreduzierung prompt, rege peristaltische Bewegung und Stuhlentleerung. Nervöse

Herzstörungen: Große Erfolge Agrypnia: In 17 von 19 Fällen günstige Beeinflussung des Schlafes. Hervorragende Wirkung bei fronto-occipitaler Applikation der MF.

 

Stadt. Krankenhaus Nr. 17 von Kuibysev, Zentralinstitut für Physikalische Therapie und Physiotherapie und Lehrstuhl für klin. Chirurgie. Medizin, Institut von Kuibysev, Russland Kordjukov, E. V., 1969: Über die Anwendung von Magnettherapie an Patienten mit arteriellen Verschlusskrankheiten Voprosy kurortologii, fizioterapi i lecebnojfiziceskoj kullury 34, 227-229

Der Autor erinnert an die Erkenntnisse der alten japanischen und chinesischen Volksmedizin sowie an die Berichte über die Heilkraft des Magneten im Mittelalter in Europa und im Nahen Osten. Er zitiert russische Arbeiten, die als Folge der Einwirkung magnetischer Energie auf den Organismus ein Anwachsen des Membranpotentials der Erythrozyten,

  • ein Ansteigen des Sauerstoffgehalts im Gewebe,
  • eine schmerzlindernde Wirkung und
  • eine Gefäßerweiterung festgestellt haben.

Die Therapieanwendung sieht folgenden Plan vor:

In den ersten 2 Tagen 10 Minuten Behandlungsdauer; alle 2 Tage Verlängerung der Dauer um 5 Minuten. Tägliche Behandlung. Nach 15 Tagen allmählich Senkung der Dosis bis auf Anfangspegel, da das MF einen Kumulationseffekt hat. Zur Beurteilung der MF-Wirkung eignet sich:

  • Arterienozillographie
  • Hautthermometrie
  • Tonusmessung der Wadenmuskulatur
  • Blutanalyse

Untersucht wurden 179 Patienten, 87 davon mit arteriosklerotischen Erkrankungen. Die Behandlung mit MF war sehr wirkungsvoll. Bei den Patienten verbesserte sich die Durchblutung des Gewebes: Haare und Nägel wuchsen schneller und wurden elastischer. Zum größten Teil verheilten Wunden und Risse. Bei 4 Patienten, die an Endarteriitis erkrankt waren, wurde der Prozess bösartig, ein Aufhalten dieser Entwicklung misslang. Bei über 90 % der Patienten verbesserte sich der Allgemeinzustand; der Schlaf normalisierte sich, die Erregbarkeit des vegetativen Nervensystems verringerte sich.

Udintsev N.A., Kanskaya N.V., Shchepetil’nikova A.J., Ordina O.M., Pichurina P.A., 1976, Dynamics of lactate dehydrogenase activity of skeletal and heart muscles after a single exposure to an alternative magneticfield, Byulleten Eksperimental noi Biologii i Meditsiny 81, S.670-672

Nach einer einzelnen Behandlung über 24 Stunden mit einem wechselnden Magnetfeld (200 Oe 50 Hz) wird eine erhöhte Lactat-Dehydrogenase-Aktivität in der Herz- und Skelettmuskulatur von Albino-Ratten in den ersten 48 Stunden beobachtet, zusammen mit einer Änderung in der Verteilung von Enzymen zwischen den Zellstrukturen und eine Verschiebung von Isozymen. Eine Rückkehr zum Ausgangszustand findet sich erst wieder in der 3. bis 4. Woche.

Neurologie, Gehirn

Smirnova N.P., Klimovskaya L.D., 1978. The possible role of the hypothalamus in the pathogenesis of vegetative disturbances during a brief exposure to the constant magnetic field, Patologiceskajaßziologija i eksperimental naja terapiga, S.23-27

Die Wirkung eines konstanten Magnetfelds von 1000-4000 Oe auf den Hypothalamus wurde in Experimenten an 20 Hasen studiert. Die Behandlung mit höheren Frequenzen erzeugt eine Verschiebung in den bioelektrischen Aktivitäten des Hypothalamus und eine erhöhte Reaktion auf photische Takt-Assimilation. Die elektromagnetische Hochfrequenz-stimulation ergibt Hypothalamuseffekte mit Folgen für die Zirkulation und Respiration.

 

Murro A., Smith J.R., King D.W., Gallagher B., 1992. A model for focal magnetic brain Stimulation, Medical College of Georgia, Augusta (USA)

In dieser Studie wird eine Magnetspule beschrieben, die für lokale Gehirnstimulation konzipiert ist. Die Verteilung der magnetisch induzierten Ströme wird mittels eines multikonzentrischen kugeligen Schädelcomputermodells bestimmt. Die induzierten Ströme sind in erster Linie unter dem Spulenzentrum konzentriert. Im Vergleich mit großen Spulen sind kleine Spulen weniger effektiv, produzieren aber eine mehr konzentrierte Stromverteilung. Unterschiede in der Leitfähigkeit bei Gehirn, Kopfhaut und Schädel produzierten Sekundärströme, welche die magnetisch induzierten Ströme reduzieren. Diese Reduktion von den magnetisch induzierten Strömen ist bei großen Spulen größer.

  

Kolta P., 1973, Strong and permanent interaction between pheripheral nerve and a constant inhomogeneous magnetic field, Physiologica Academiae Scientiarum Hungaricae, Tomus 43(1), S. 89-94

Ein mathematisches Modell der elektrischen Funktionen von Axon-Membranen macht deutlich, dass zuzüglich zur elektrischen ebenso die magnetischen Charakteristika der Nervenstruktur in Betracht gezogen werden sollten. Es gibt zwischen dem permanenten magnetischen Feld und dem Ischias Nerv des Frosches eine unerwartete intensive magnetische Interaktion. Nur bei Nervenfasern werden derartige Effekte gefunden, also bei keinen anderen Gewebeteilen. Die Messungen stellen einen neuen Aspekt in der funktionalen Bedeutung der Nervenfaser in Impulserzeugung und -leistung dar.

Kholodov Yu. A., 1981, Characteristics ofnervous System react’wns to artißcial intensified magnetic fields, Voprosy kurortologii, fizioterapii i lecebnojßziceskoj kultury, Moskau, S. 5-9

Künstliche magnetische Felder rufen auf verschiedenen Strukturebenen des Nervensystems, Sauerstoffmangel, Schädigungen der Feinstruktur der Mitochondrien und Synapsen, sowie zytochemische Reaktionen in den Glia-und Nervenzellen hervor, außerdem Veränderungen der elektrischen Aktivität in allen Hirnregionen, insbesondere im Hypothalamus und in der Cortexrinde und reversible Störungen der höheren Nerventätigkeit. Sowohl schnelle als auch langsame Reaktionen der menschlichen Sinnesorgane auf verschiedene biotropische Parameter sind bei verschiedenen magnetischen Feldern zu registrieren. Individuelle Unterschiede bei den Reaktionen auf magnetische Felder verlangen variable Anwendungen der Magnetfeldtherapie.

 

Department of Anatomy, School of Medicine, the Center for Health Sciences and rain Research Institute, University of California, Los Angeles, USA, Adey, W. R., S. M. Bawin, Hrsg., 1976: Brain Interactions with Weak Electric and Magnetic Fields, Neurosciences Res. Prog. Bull. 15, 1, 1-129

Zusammenfassung der Ergebnisse einer internationalen NRP-Work-Session. Dabei werden eine Reihe interessanter Gesichtspunkte zur Einwirkung elektrischer und magnetischer Felder auf Organismen (einschließlich Mensch) in Form von Originalberichten von 26 mit der Materie vertrauten Wissenschaftlern diskutiert. Als Gesamtergebnis wird deutlich, dass der Organismus differenziert sehr empfindliche Zonen aufweist für elektrische und magnetische Energien, wobei hohe Frequenzspezifität der Wechselfelder wichtig erscheint.

Institute of Chemical Physics, Academy of Sciences of Russia, Moscow, Russland, Aristarkov, V. M., Tishchenkov, V. G., Piruzyan, L. A., 1978: Biological Effect of Weak Low-Frequency Pulse Electromagnetic Field, Izvestijy Äkademii Nank SSR (Bio/.) 1, 131-134

Feldfrequenz 8 Hz und Feldintensität 80 bis 800 Gammas bewirkt bei Mäusen eine Veränderung des Potentials der R-Welle im ECG. Der Effekt ist optimal bei einer Versuchsdauer von 3 Stunden.

School of Medicine. University of Hawaii, Honolulu, USA, Batkin, S., D. L. Guernsey, F. L. Tabrah, J. A. Burns, 1978: Weak A. C. Magnetic Field Effects: Changes in Cell Sodium Pump Activity Following whole Animal Exposure, Research Communications in Chemical Pathology and Pharmacology 22, 3, 613 – 616

Die Na-Pumpaktivität verschiedener Organgewebe bei der Maus zeigen nach 11 Tagen Dauermagnetfeldexposition (60 Hz. 55-60 Gauss) eine signifikante Verringerung. Nach 17 Tagen kehrten die Werte zum Normalniveau zurück.

 

University of Wisconsin Hospital, USA, Behram Pastakia, M. B., 1978: Biologie Effects of Electromagnetic Fields, The New England Journal of Medicine 298, 24, 1366

Kurze Übersicht über interessante Arbeiten zu diesem Thema: z B in einem 1 Gauss. 45 Hz magnetischen Wechselfeld zeigen Personen einen geringen, aber signifikanten Effekt in kognitiver Fertigkeit.

 

Bogach, P. G., T. L. Davidovskaja, 1977: Effect of Constant Magnetic Field on Rest Potential, Ionic Conductivity and Neuromuscular Transmission in the Smooth Muscles Fiziologicinyj zumal 23, 5, 622-626

Ein konstantes Feld von 300-600 Oe vergrößert die Amplitude des inhibitatorischen post-synaptischen Potentials und bedingt eine leichte Hyperpolarisation der Muskelfasermembran. Die Wirksamkeit der synaptischen Transmission ist gesteigert.

 

Laboratoire de Neuro-Ophtalmologie et Posturographie, Centre Hospitalier St. Anne, Paris, Frankreich, Constantinescu, D, Th. Nasse, M. Pacifici, T. Sugowara, J. B. Baron, 1979: Statokinesimetrische Veränderungen, hervorgerufen durch die Reizung niederfrequenter elektromagnetischer Pulsationen, Vortrag: 5. Int. Symposium für Posturografie Freie Universität Amsterdam, 18.-23. Juni 1979

Testpersonen mit alten kranialen Schädigungen, die an hartnäckigen zervikalen Syndromen von Schwindelanfällen und Gleichgewichtsstörungen litten werden einem schwachen magnetischen Wechselfeld (12 Hz. 6 Gauss) ausgesetzt. Bei 80 % der Fälle ergibt sich eine Verbesserung der Gleichgewichtslage. Parallel dazu ist eine subjektive Verbesserung von Nebenaffekten feststellbar.

 

Medizinisch Wissenschaftliches Institut, Kiew, Russland, Degen, I. L. 1971: Therapeutic Effect of Constant and Low-Frequency Alternating Magnetic Fields, Vracebnoe Delo 3, 124-128

Bei chronischer Belastung durch bestimmte MF am Arbeitsplatz sind negative Auswirkungen zu befürchten. Zeichen eines MF-Einflusses sind Hyperämie der Hände, lokale Erhöhung der Temperatur (beides ist durch unsere Versuche bestätigt worden) sowie Veränderungen des Epotheliums. Nach einem Literaturüberblick über physiologische und pathophysiologische Einflüsse der Schwankungen des Erdmagnetfeldes gibt der Autor einen Überblick über die MF-Therapie. Positiv beeinflusst werden demnach: chronische Magengeschwüre. Hämodxnamik. Parkinsonismus, Polyarthritis. chron. Bronchitis, Asthma bron. Hepatitis, Thrombophlebitis, Blutbild und ZNS, Herz-, Arterien- und Venenkrankheiten (Absenkung des Herzrhythmus). Die Darmaktivität vergrößert sich im MF und bei weißen Ratten wird ein diuretischer Effekt deutlich. Bei Versuchen zum Wirkungsmechanismus zeigen sich folgende Hinweise:

Das MF wirkt unspezifisch und vorwiegend normalisierend. Bei 1000 Oe erhalten sedimentierende Erythrozyten eine Rotationsbewegung um die eigene Achse. Gele formieren sich im MF, Lösungsmittel und gelöste Substanzen als kolloidale Systeme werden verändert. MF-Einflüsse auf das Nervensystem sind unbestreitbar. In der klinischen Praxis werden die ausgeprägtesten Therapieerfolge mit niederfrequenten wechselnden oder statischen MF erreicht. Bei Feldstärken von 450 Oe (50Hz) werden lediglich Spannungen um ca 0,4 mV in Nerven induziert. Obwohl Aktionspotentiale nicht direkt auslösbar sind, kann durch Ergographie der Einfluss niederfrequenter Wechselfelder auf die Schultermuskulatur gemessen werden, MF senkt die Ermüdung des Muskels und regeneriert die Kraft. Die Wirkung des MF wird vom Autor verglichen mit der Wirkung eines Löschkopfes bei Magnetbändern, indem die pathologischen Aufzeichnungen der Zellen im MF gelöscht werden. Dabei soll auf den Informationsaspekt des MF hingewiesen werden, wobei zugrunde gelegt wird, dass die Kommunikation der Zellen durch elektromagnetische Schwingungen funktioniert und die Zellmembran als Rauschfilter tätig ist.

Fachabteilungen für innere Krankheiten Tübingen, Hamburg und Norderstedt, Environmental Psychophysiological Laboratory Laurentian University Ontario Ehrmann, W., H. v. Leitner, W. Ludwig, M. A. Persinger, W. Sodtke und R. Thomas, 1976: Therapie mit ELF-Magnetfeldern Zeitschr. f. physikal. Medizin 5/4, 161 -176

Nach einer übersichtlichen erklärenden Einleitung werden die Ergebnisse von Pilotstudien beschrieben. Mit Erfolgen von 73 % bis 94 % (Placebos 14 %. 33 %) können Magnetfelder (4-12 Hz. 30 mA/m-300 mA/m) diverse Übel wie (Migräne, Urethitis, grippale Infekte, Phantomglicderschmerzcn) verbessern bzw. heilen.

VA Hospital and State University of New York, Upstate Medical Center, Syracuse, USA, Friedmann, H., R. J. Carey, 1969: The Effects of Magnetic Fields upon Rabbit Brains PhysioL Behav. 4, 4, 539-541

In magnetischen Gleichfeldern und sinusoidal modulierten Wechselfeldern (0,1-10 Hz. 5 -210 Gauss. 10-60 Stunden Applikation) finden sich nur dann neuropathologische Erscheinungen, wenn bei den Tieren eine endemische Encephalitozoonosis vorliegt. Andere Experimentatoren hatten die histopathologischen Erscheinungen als Magnetfeldeffekt angesehen.

 

Problem Laboratory of Cybernetics, Tiblis University, Russland, Gagoshidze, N. Sh., D. F. Gugushvili, T. G. Zhgenti, K. N. Khomasuridze and S. N. Tsagareli, 1969: Influence of Alternating Magnetic Field of low Frequency on Laboration of Defensive Conditioned reflexes in White Rats, Zumal vyssej nerxnoj dejatel nosti imenti, Ivana Petroica Pavlova 19, 172-173

Ein Magnetfeld von 3.75 Hz. 6.8 Gauss verbessert bei Albino-Ratten den Abwehrreflex bei Stromreizung.

Physiotherapeutische Abteilung des Städtischen Krankenhauses Nr.l, Moskau, Russland, Gilinskaia, N. Ju . G. V. Olesov u.a., 1977: Magnetfeldtherapie bei Gefäßerkrankungen des Gehirns, Novosti medicinskoj techniki 3, 66-68:

Mit dem russischen Polus-1 -Gerät (Sinus bzw. pulsierend 50 Hz. 10-30 mT) werden 52 Patienten mit unterschiedlichen Krankheiten behandelt, wie vasomotorische Dystonie. Hypertonie, schwere Störungen der Gehirndurchblutung, insbesondere des thrombotischen Typs. Bei 10 Kranken ergeben sich die Defekte als Folge einer Deformierung der Halswirbelsäule. 20 Patienten haben zusätzlich zur Magnetfeld Therapie Medikamente erhalten. Bei der 1.Gruppe mit vasomotorischer Dystonie ergibt sich bei 8 Personen eine Verbesserung der Sensationen, die als Verminderung oder vollständiges Verschwinden von Kopfschmerzen, Schwindel- und Angstgefühlen subjektiv verzeichnet werden. Objektiv harmonisierte sich der Blutdruck. Bei 2 Patienten dieser Gruppe musste die Behandlung wegen schlechter Verträglichkeit abgebrochen werden. Bei der 2. Gruppe mit thrombotischen Störungen ergibt sich nur bei 2 von 9 Kranken eine Heilung; bei 5 weiteren eine Verbesserung der Beschwerden; bei 2 Patienten wird die Behandlung unterbrochen. Bei der 3. Gruppe mit weiteren Gehirndurchblutungsstörungen ergibt sich bei 20 Patienten eine Verbesserung. Die Muskelkraft der Extremitäten ist verstärkt, die Sprachfähigkeit und Erinnerungsfähigkeit ist verbessert. Bei der 4. Gruppe mit Halswirbelsyndromen (10 Patienten) ergibt sich in 4 Fällen komplette Heilung, in 6 Fällen Verbesserung der Symptome: Kopf-schmerzen, Brechreiz. Gefühllosigkeit des Gesichtes und der Hände lassen nach. Die Kombinierung der Magnetfeld-Therapie mit Medikamenten ergibt die besten Resultate.

 

Rehabilitationsklinik Jesenik, CSFR, Grünner, O., 1979: Electromagnetic Field and Psychobiological Information, Casopis lekaru ceskych. 118, 40-41

Organismen können elektromagnetische Signale von 10 und 100 Gamma (10″9 T) detektieren und als Information verwerten. Durch Kirlians Elektrographie-Bilder kann gezeigt werden, dass Organismen nicht nur diese Signale aufnehmen, sondern ebenfalls emittieren (informationshaltige elektromagnetische Signale). Nicht nur Elektronen, sondern auch andere Substanzen werden emittiert. Unterschiede bestehen zwischen toten und lebenden Substanzen.

 

Rehabilitationsklinik, Jesenik, CSFR, Grünner, O., 1980: Intermittent Electromagnetic Fields andtheir Effect on Awareness and Headache, Fysiatrickv a reumatologicky vestnik 58, 4, 206-214

Einer Gruppe von 26 Patienten mit Kopfschmerzen bekannter Ursache wird ein Impuls-MF appliziert (Induktion B = 880uT Impuls I = 66,7msec Frequenz F = 12 Hz). Als Ergebnis werden eine Reduzierung der Schmerzen und eine Änderung der elektrodermalen Werte festgestellt, d. h. der Leitwerte. Individuell sind größere Schwankungen vorhanden.

 

Medical department B, the Rigshospital, Kopenhagen, Dänemark, Hansen, K. M., 1938: Same Observation with a View to Possible Influence of Magnetism upon the Human Organism, Ada Medica Scandinavica 97, 3/4, 339-364

Mit einem Elektromagnet (Netzanschluss 220 V. 0.21 A) werden beim Menschen folgende Wirkungen beobachtet:

  1. Verschwinden von Schmerzen.
  2. Beeinflussung akut inflammatorischer Prozesse.
  3. Beeinflussung chronischer Läsionen,
  4. Einfluss auf den Allgemeinzustand des Patienten.
  5. Nebeneffekte

Anhand von klinischen Fallbeispielen werden die durchweg positiven, z.T. ausgezeichneten Wirkungen des Magnetfeldes diskutiert. Auffällig sind die Hinweise auf verstärkte periphere Durchblutung.

Institut für physikalische Heilungsmethoden, Wien, Österreich Kahane, M., 1918: Über magnetische Sensibilität

Behandelt werden: rheumatische Erkrankungen, Neurasthenie, Epilepsie, Hysterie, Tabes, Lähmungen nach Schlaganfall, rheumatische Erkrankungen mit 33,3 % Heilungserfolg und 91,6 % günstiger Beeinflussung: die übrigen Erkrankungen werden durch Magnetfeldbehandlung günstig beeinflusst. Die positiven Erfolge werden erklärt mit einer molekularen Umlagerung in den kranken Geweben zu physiologischer Norm; Harnsäure Ablagerungen in den Gelenken werden dadurch in Lösung gebracht (mit Fallberichten).

 

Kahane, M., 1919: Magnetotherapie
Wiener Medizinische Wochenschrift 24, 1094-1098
Wiener Medizinische Wochenschrift 47, 2308-2310

Ein über den Körper hin und her geführter Magnet hat beim Menschen eine beruhigende Wirkung. Indikationen sind Neuralgien, z.B. Kopfschmerzen und Exzitationszustände, z.B. Hyperthyreoidismus. Bei einigen Patienten stellen sich Empfindungen ein, die oft knapp an der Grenze der Wahrnehmbarkeit stehen.

 

Institut für medizinische Instrumente und Ausrüstung, Russland, Kelinskeia, N. Yu., G. W. Olessow, D. VV. Makurina, 1977: Magnetotherapie bei Gefäßkrankheiten des Gehirns Novosti Medicinskoj Techniki 3, 66-68

Eine spezielle Methode wird dargestellt, die es ermöglicht wechselnde MF in die Behandlung von vaskulären Erkrankungen des menschlichen Gehirns einzubeziehen. Angewendet werden sinusförmige MF mit Amplituden von 12.5 und 20 mT Induktion. Die Behandlung erfolgt 10 Tage lang, jeden Tag 10 Minuten. Die therapeutische Wirksamkeit ist bei 44 von 52 Patienten zu messen mit Hilfe der Rheoenzephalographie und unter Testung des Erinnerungsvermögens.

 

Academy of Medical Sciences of Russia, Klimovskaja, L. D., S. B. Krotova, 1979: Study of Bioelectric Activity of the Neu-romuscular and Sympathetic Systems during an Exposure to a Stahle Magnetic Field Kosmiceskaja hiologija aviakosimiceskaja meditsina 13, 6, 58-61

Ein isoliertes Froschpräparat von Gastrocnemius zeigt bei Exposition zum magnetischen Gleichfeld von 1000-4000 Oe ~ 80-320 KA/m keinen Einfluss auf die Parameter: Zeit. Amplitude und Muster des Aktionspotentials. Ähnliche Ergebnisse ergeben Beobachtungen, die an den oberen zervikalen sympathischen Ganglien gemacht werden (Kaninchen, narkotisiert). Lediglich die Größe der Depressionen eines Aktionspotentials von Muskeln nach dem Tetanus war bei 4000 Oe geringer.

Department of Biophysics, University of California, Los Angeles, USA Kolin, A., N. Q. Brill and P. J. Broberg, 1959: Stimulation of Irritable Tissues by Means of an Alternating Magnetic Field Proceedings of the Society for Experimental Biology and Mediane 102, 251-253

Mit Magnetfeldern (60 Hz. max. 0,87 Tesla und 1000 Hz, max. 0,23 Tesla) können Nerven und Muskeln ohne Elektroden gereizt werden. Kontraktionen des Froschbeines werden ausgelöst sowie beim Menschen internes Augenflackern und intensive Nasenverstopfung.

Stadt. Krankenhaus Nr. 17 von Kuibysev Zentralinstitut für Physikal.Therapie und Physiotherapie und Lehrstuhl für klin. Chirurgie. Medizin, Institut von Kuibysev, Russland, Kordjukov, E. V., 1969: Über die Anwendung von Magnettherapie an Patienten mit arteriellen Verschluss Krankheiten, Voprosy kurortologii, ßzioterapi i lecebnojßziceskoj kultury 34, 227-229

Der Autor erinnert an die Erkenntnisse der alten japanischen und chinesischen Volksmedizin sowie an die Berichte über die Heilkraft des Magneten im Mittelalter in Europa und im Nahen Osten. Er zitiert russische Arbeiten, die als Folge der Einwirkung magnetischer Energie auf den Organismus ein Anwachsen des Membranpotentials der Erythrozyten,

  • ein Ansteigen des Sauerstoffgehalts im Gewebe,
  • eine schmerzlindernde Wirkung,
  • eine Gefäßerweiterung festgestellt haben.

Die Therapieanwendung sieht folgenden Plan vor:

In den ersten 2 Tagen 10 Minuten Behandlungsdauer; alle 2 Tage Verlängerung der Dauer um 5 Minuten. Tägliche Behandlung. Nach 15 Tagen allmähliche Senkung der Dosis bis auf Anfangspegel, da das MF einen Kumulationseffekt hat. Zur Beurteilung der MF-Wirkung eignet sich:

  • Artericnozilliographie
  • Hautthcrmometne
  • Tonusmessung der Wadenmuskulatur
  • Blutanalyse

Untersucht wurden 179 Patienten. 87 davon mit arteriosklerotischen Erkrankungen. Die Behandlung mit MF war sehr wirkungsvoll. Bei den Patienten verbesserte sich die Durchblutung des Gewebes: Haare und Nägel wuchsen schneller und wurden elastischer. Zum größten Teil verheilten Wunden und Risse. Bei 4 Patienten, die an Endarteriitis erkrankt waren, wurde der Prozess bösartig, ein Aufhalten dieser Entwicklung misslang. Bei über 90 % der Patienten verbesserte sich der Allgemeinzustand; der Schlaf normalisierte sich, die Erregbarkeit des vegetativen Nervensystems verringerte sich.

Kuzmenko, V. V., Y. D. Katz, 1982: Magnetic Field in the Therapy of Painful Syndromes of the Lhnb Stumps, Ortopedija, traumatologija, protzirovanie 6, 8-12

Die Veröffentlichung beschreibt die Analyse der Behandlung von Phantomschmerzen bzw. Schmerzen des Beinstumpfes mit magnetischen Wechselfeldern anhand von 240 Patienten.

Die Zeitdauer der Schmerzzustände beträgt zwischen 1 und 35 Jahren. Die Schmerzsyndrome werden in Form einer klinischen Klassifikation in 5 Formen mit jeweils 7 Stufen eingeteilt. Zur Therapie wird das Heimgerät Polus 1 verwendet. Positive Resultate werden bei 94 % der Patienten aufgezeichnet und von diesen sind 67 % völlig wiederhergestellt und ohne Schmerzen.

Department of Microbiology School of Medicine Loma Linda University, USA Lau, B.H. S., 1982: Effect of Low Frequency Low Intensity Electromagnetic Field on Diabetic Neuropatliy Scientific report

21 Patienten mit diabetischer Neuropathie werden mit Biopulse nach folgendem Schema behandelt: Pro Behandlung 10-15 Minuten bei 20-60 Gauss Magnetfeld-Amplitude und 12 Hz Magnetfeld-Frequenz. In der ersten Woche erhalten die Patienten 5 Behandlungen täglich und in den folgenden 5 Wochen nur noch 3 Behandlungen je Woche. Der Verlauf der Krankheit wird nach klassifizierten Symptomen beurteilt, verglichen mit einer gleichgroßen Anzahl von Kontrollpatienten ergeben sich folgende Ergebnisse: Bei 76 % der Patienten im Magnetfeld werden hervorragende Heilungsresultate erzielt gegenüber 17 % in der Kontrollgruppe. Die Versuchsgruppe hat daher einen signifikanten Rückgang von Schmerzen, Taubheits-, Juck- und Kribbelsensationen zu verzeichnen.

Institut für elektromagnetische Therapie Lilienfeld, C, 1902: Der Elektromagnetismus als Heilfaktor Therapie der Gegenwart (Sept.) 390-395

Innerhalb eines halben Jahres sammelte der Autor als Arzt klinisch-therapeutische Erfahrungen mit einem magnetischen 100-Hz-Wechselfeld (System E. Konrad Müller). Die Behandlungsdauer schwankte zwischen 10 und 40-50 Applikationen. In Form einer Tabelle werden die Indikationen vorgestellt, wobei Besserung und teilweise Heilung auftritt, z.B.:

  1. Periphere Neurosen wie Neuralgien usw.
  2. Entrale Neurosen, wie Neurastenie, Hemicranie usw.
  3. Neurosen innerer Organe
  4. Organische Nervenkrankheiten wie Tabes dosalis
  5. Muskelerkrankungen wie chron. Rheum. muscul.

Da die meisten Leiden chronischer Art waren, wird im Magnetfeld der Heilungserfolg gesehen. Vor allem die schmerzlindernde Wirkung war oft eklatant. Myositis, Leukämie und Tumor der Medulla oblongata zeigten keine Besserung.

Sanatorium Lorettoberg, Martin, K. 1909: Über elektromagnetische Therapie, Zehs ehr. f. diätische und physikal.Therapie 12, 145-149

Das Verfahren der MF-Applikation (50 Hz) mit einem Solenoid und Eisenkern ist bereits 1898 eingeführt worden, hat sich aber nicht allgemein verbreitet, obwohl bereits 50 Publikationen die Wirksamkeit propagieren. Direkte physiologische Wirkungen des MF sind danach:

  1. Subjektive Lichtempfindlichkeit (Phosphene).
  2. Vermehrung des Oxyhämoglobins um 5-25 % nach 15-20 Minuten Applikation. Allgemein wird das MF als beruhigender und antineuralgischer, ermüdender, direkt schlafmachender Faktor anerkannt („physikalisches Narkotikum“).

Der neue „Müller-Apparat“ arbeitet außer mit magnetischer Energie gleichzeitig mit Vibration. Wanne. Oszillation und Faradisation. Täglich wird halbstündig behandelt. 15-20 Sitzungen sind für therapeutische Zwecke meistens ausreichend, in besonderen Fällen werden 60 Sitzungen veranstaltet bzw. zweimal täglich behandelt. Nach 4000 Sitzungen des behandelnden Arztes kann folgendes festgestellt werden:

Verschlimmerung eines Leidens oder Symptom ist im Endeffekt niemals auf- getreten, aber in den .Anfangssitzungen sind gewisse Reizerscheinungen häufig (reaktive Phase).

Für die therapeutischen Effekte wird arterielle Hyperämie verantwortlich gemacht.

Insgesamt sind von ausnahmslos chronischen Fällen im MF 80 % geheilt bzw. gebessert (Hysterie. Neurasthenie. Migräne. Neuralgien. Ischias. Asthma, Gicht, Rheuma Hämorrhoiden. Phlebitis. Varisen. Schlaflosigkeit).

 

Ocean Boulevard Medical Center, Stuart, Florida, USA, Maxey, E. S., 1975: Critical Aspects of Human Versus Terrestrial Electromagneüc Symbiosis, United States National Committee: Int. Union of Radio Science, The 1975 USNC/URSI – JEEE Meeting Boulder, Colorado

Maxey wiederholt russische Experimente, wonach in magnetischen Feldern von 0,01-5 Hz und 1000 y Flussdichte EEG-Alterationen entstanden. Er benutzt ein impulsmoduliertes Magnetfeld von 0,6 -30 Hz bei 30-1800 y. Bei spezifischen Frequenzen 1,6 sowie 3,6 Hz und 7,8 Hz, 10,8 Hz, 11 ,4 Hz (180 Gamma) koppelten sich die Felder direkt an die Aktivität der linken Gehirnhemisphäre an. Danach (4 sec. später) erfolgte ein Ausbruch von Theta-Wellen. Menschen reagieren demnach auf äußerst geringe magnetische Intensität mit irritierten Hirnströmen.

 

Chair of Normal Physiology and Chair of Propedeutics of Internal diseases. Medical Institute, Tomsk, Russland, Medvedev, M. A., A. M. Urazayev, Yu. A. Kulakov, 1976: Influence of Static and Low Frequency Magnetic Field on Behavioural and Vegetative Reactions of Human Operator, Zumal vyssej nerovnoj dejatelnosti imeni 26, 1131-1136

Untersucht wird die Wirkung einer Dauerexposition von Arbeitern zu einem statischen und einem 50-Hz-Magnetfeld. In der sensomotorischen Reaktion und in physiologischen Faktoren wie Atmung, Herz Rate, Hautwiderstand und Temperatur wird eine Dysfunktion festgestellt.

Chef du Groupe de Biophysique du C.R.C.G.E. Attache au laboratoire de Biologie Aerospatiale à l’Ecole Pratique des Hautes Etudes, Miro, L., 1968: Champs Magnetiques et Biologie, Presse thermale et dimatique. Societe dliydrologie – Seance 18 Dec. 1967: 110-111

Der Autor recherchiert die Literatur und findet einen positiven Magnetfeldeffekt für die Gebiete der Neurophysiologie. der Tierphysiologie, der Histophysiologie und der Mikrobiologie.

Institut für Kosmische Biologie und Flugkosmische Medizin, Russland Naknilnitskaya, Z. N., 1978: Responses oft/ie Organism to the Zero Magnetic Fiele/ Kosmoeskaja biologija i aviakosmieskaja medicina 12, 2, 74-76

Im stark reduzierten geomagnetischen Feld werden mit Hilfe von Ratten Raumfahrtbedingungen und Rückkehr aus dem Weltraum simuliert. Das MF des Weltraums schwankt zwischen 1-30 Gamma (1 Gamma = 10 Gauss = 1000 Tesla). Mond: 20-40. Mars: 100. Erde: 0.3-0.6mT. 3 Monate werden 306 Ratten in einem angenäherten Zerofeld gehalten und 386 Ratten werden Schwankungen des MF von 130-30 ausgesetzt. Indikatoren: Wachstum der Körpermasse und einzelner Organe, tägl. Verbrauch von H;O und Nahrung, hämotologische Verschiebungen. Elektrolyte. H;O im Gewebe, motorische Aktivität, muskuläre Belastbarkeit, tägliche Rhythmik der physischen Funktionen. Alle Indikatoren werden vor und nach Beendigung des Versuchs gemessen.

Ergebnis: Das Zero Feld hat keinen Einfluss auf den gesundheitlichen Zustand der Tiere, lediglich in einer Versuchsreihe statistisch signifikanter Rückgang der H2O Aufhaltmenge.

Unterschiede sind jedoch messbar in der motorischen Aktivität und in der muskulären Belastbarkeit. In den ersten 10 Minuten nach Herausnahme der Tiere aus den Zerofeldkäfigen ist die Bewegungsquantität um 40 % gegenüber der Kontrolle erniedrigt. In den nächsten 20 Minuten weitere Senkung. Die muskuläre Belastbarkeit wird durch Schwimmen geprüft. Ratten aus dem Zero Feld brauchen mehr Zeit zur Überwindung einer Bahn als die Kontrolltiere. In 2 von 5 Versuchsreihen werden die Tiere aus dem Zero Feld einem statischen MF von 100 bzw. 1000 Oe (= x 80 A/m) ausgesetzt. Die Indikatoren ergeben keine Änderungen gegenüber der Kontrollbedingung.

Environmental Psychophysiology Laboratory Department of Psychology, Laurentian University, Sudbury, Ontario, Canada, Persinger, M. A., 1973: Possible Cardiac Driving by an External Rotating Magnetic Field, Int. / Biometeor. 17, 3, 263-266

Bei Ratten wird untersucht, ob rotierende-magnetische Felder (0.5 Hz. 10-20 Gauss) einen Steuerfaktor bei Barbiturat induzierten Nachlassen der Herzfunktion darstellen. Tiere im Feld zeigten signifikant längere Herzkontraktionsraten gegenüber Kontrollgruppen. Diskutiert werden die Befunde hinsichtlich der natürlich vorkommenden elektromagnetischen Herzimpulse in diesem Frequenzbereich und hinsichtlich einer geschwächten Herzfunktion.

Universität Budapest, Ungarn, v. Sarbo, A., 1903: Klinische Erfahrungen über den therapeutischen Wert der elektromagnetischen Behandlung Deutsche Med. Wochenschr. 2, 35-37

Mit Hilfe des MF-Gerätes von E. C. Müller (50 Hz. wahrscheinlich ca 20-mT-Induktion) werden verschiedene Krankheiten angegangen:

Neuralgien: 17 Fälle, davon 14 Nervus trigeminus – 5 Fälle geheilt. 6 Fälle wesentlich gebessert, 6 Fälle unbeeinflusst. Heilung nach 10 bis max. 3 1 Sitzungen.

Ischias: 13 Fälle davon 2 vollständig geheilt. 4 wesentlich gebessert. 4 ohne Einfluss. Erfolg nach min.25 bis max.66 Sitzungen.

Lumbago: Rheumatismus musculorum: immer prompte Erfolge. Nach der ersten oder zweiten Sitzung ließen Schmerzen nach. Nach weiteren Sitzungen Heilung.

Gastritis: Schmerzreduzierung prompt, rege peristaltische Bewegung und Stuhlentleerung.

Nervöse Herzstörungen: Große Erfolge.

Agnpnia: In 17 von 19 Fällen günstige Beeinflussung des Schlafes.

Hervorragende Wirkung bei frontooccipitaler Applikation der MF.

 

Universität Budapest, Ungarn, v. Sarbo. A , 1905: Klinische Erfahrungen über Jen therapeutischen Wert der elektromagnetischen Behandlung, Deutsche med. Wochenschrift 2, 35-37

Ein resümierendes Referat über Ergebnisse verschiedener Krankheitserscheinungen im Einfluss eines niederfrequenten magnetischen Feldes. 70 % aller behandelten Fälle, wie Ischias. Lumbago. Rheumatismus. Cephalalgia. Topoalgia sowie Tabeserkrankungen und Agnpnia, weisen eine günstige Beeinflussung auf.

Technische Hochschule München, Fakultät für Maschinenwesen und Elektrotechnik Seidel, D., 1967: Der Existenzbereich elektrisch und magnetisch induktiv angeregter subjektiver Lichterscheinungen (Phosphene) in Abhängigkeit von Äußeren Reizparametern: Dissertation 329 Seiten

Das seit ca. 1900 bekannte Phänomen eines augeninternen, blitzartigen Leuchtens hervorgerufen durch ein magnetisches Wechselfeld, wird theoretisch und experimentell untersucht, vor allem hinsichtlich eines optimalen Reizerfolges.

 

Institut für Technische Elektronik der Technischen Hochschule München Seidel, D., M. Knoll und J. Eichmaier, 1968: Anregung von subjektiven Lichterscheinungen (Phosphenen) beim Menschen durch magnetische Sinusfelder Pflügers Archiv 299, 11-18

In Fortsetzung der Versuche von Beer 1902, Thompson 1910, Magnusson und Stevens 1910, Barlow. Kohn und Walsh 1917 wird das Phänomen des internen Augenblitzes (Phosphene) bei bestimmten Frequenzen eines magnetischen Feldes untersucht. Die nötige Induktion liegt bei 200-1000 Gauss. die Frequenzen bei 10-50 Hz.

Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik an der RWTH – Aachen Silny, J., 1981: Influence of Low-Frequency Magnetic Field (LMF) on the Organism EMC Symposium & Exhibition, Zürich, March 10-12

Die Untersuchungen hatten das Ziel, die Einwirkung von ELF-Magnetfeldern mit der max. Stärke B = 60mT und Frequenzen F = 5-50 Hz auf den Organismus zu testen. Bei der Stärke 20 mT zeigt sich ein deutlicher Einschalteffekt im EEG-Leistungsspektrum (Katzen), das etwa 1 Stunde lang erniedrigt ist und schließlich zum Ausgangswert zurückkehrt. Weit interessanter sind die Ergebnisse der Untersuchungen am Menschen. Transkutan wird vom Gebiet des visuellen Cortexes ein lichtevoziertes Signal abgegriffen. Im Einfluss von Magnetfeldern 50 Hz, 60mT (tlw. 1 sec an, 2 sec aus) wird das evozierte Potential invers gesetzt. Das Erstaunlichste ist aber, dass die Inversität der Polarität des Signals nach Ausschalten des Feldes noch bis 70 Minuten lang anhält, bevor das Signal zu den Ausgangseigenschaften zurückkehrt. Die Länge dieser MF-Nachwirkung ist individuell unterschiedlich. Ein magnetisch evoziertes Potential konnte nicht entdeckt werden.

Physiological Group, Institute of Normal and Pathological Physiology, Academy of Medical Sciences of Russia, Moscow (Academy of Medical Sciences of Russia) Smirnov, A. J., I. Ju. Vinokurova, 1971: Effect of an Electromagnetic Field at Low Temperatures on the Conducting System of the Heart. Byulleten Eksperimental noi Biologii i Meditsiny 71, 3, 3-6

Isolierte physiologisch funktionierende Herzen von Kaninchen und Albino-Ratten werden auf- 4 und – 10 °C abgekühlt. Nach 15-20 Minuten werden die Herzen wieder erwärmt und elektrophysiologisch untersucht. Nur die Gruppe von Herzen, die einem Magnetfeld von 50 Hz. 360-600 Oe, während der Abkühlung ausgesetzt war, funktioniert nach der Erwärmung vollständig. Die Kontrollgruppe ohne Magnetfeld ist einheitlich funktionsuntüchtig. Die unterschiedliche Ansprechbarkeit der nervösen Schrittmacherzentren wird diskutiert.

Academy of Medical Sciences of Russia, Smirnova, N. P., 1978: Potentiation of Changes in Brain Electrical Activity in a Constant Magnetic Field by Means of Metrazol Byulleten Eksperimental noi Biologii i Meditsiny 87, 21-24

Der Effekt von Metrazol auf die Veränderung von spontaner und provozierter elektrischer Aktivität des cerebralen Cortex, des Hypothalamus und des cerebellaren Cortex wurde an Ratten studiert, die einem konstanten MF von 500, 1000, 4000 Oe (= 0.796 A/cm) ausgesetzt waren. Nach einer Injektion von subconvulsanter Dosis (20-30 mg/kg) steigt die elektrische Aktivität. Im MF ist eine weitere Steigerung zu erkennen, die umso stärker ausfällt, je stärker das MF ist. insbesondere im Hypothalamus. Besonders deutlich wird dieser Effekt bei evozierten Potentialen, die allerdings in verschiedenen Versuchen nicht einheitlich ausfallen. Individuelle Schwankungen in Abhängigkeit der Feldstärken treten auf.

Academy of Medical Sciences of Russia, Smirnova, N. P., I. D. Klimovskaya, 1978: A possible Role of the Hypothalamus in the Pathogenesis of Vegetative Disturbances During a Brief Exposure to the Constant Magnetic Field, Patologiceskajaßziologija i eksperimental naja terapija 3, 23-27

An 20 Kaninchen wird der Einfluss eines konstanten MF von 1000-4000 Oe (ca.320 kA/m) Stärke auf die funktionelle Tätigkeit des Hypothalamus untersucht. Das Elektrohypothalamogramm zeigt im MF die Tendenz zu höher frequenter Aktivität und gleichzeitig zu höheren Schwingungsamplituden, besonders bei simultan gegebenen Lichtreizen. Das Versuchstier ist 1 Stunde dem MF ausgesetzt. Es wird diskutiert, welche Folgen für das Vegetativum entstehen.

Senior Resistra, Royal Hallamschire Hospital, Sheffield, Clinical and Technical Research Associates, London, England, Sutcliff, M. L., u.a., 1982: Treatment of Congenital Pseudarthrosis of the Tivia with Pulsing Electromagnetic Fields Clinical orthopedics 166, 45-57

Berichtet wurde über 7 Fälle von Congenitaler Pseudarthrose der Tibia, die mit pulsierenden Magnetfeldern entweder ausschließlich oder in Kombination mit operativen Praktiken behandelt werden. Bei 70,2 % (= 26 Fälle) ist die Behandlung erfolgreich. Von 28 Patienten mit 30 Frakturen, die ausschließlich mit dem Magnetfeld behandelt werden, gelangen 50 % zur Heilung.

Physiotherapeutische Abteilung des Eisenbahnkrankenhauses Perm, Russland, Tiuriaeva, A. A., 1967: Behandlung von dystrophischen Geschwüren sowie eiternden und infizierten Wunden an den unteren Extremitäten mit wechselnden Magnetfeldern Voprosy kurortologii,ßzioterapii i lecebnojfiz’wlogiceskoj kultury 32, 49-50

Seit 1938 werden in dem Institut Versuche mit einem 50-Hz-MF unternommen,

  • a) Der einfachste Nachweis der Wirkung eines MF ist eine Verlangsamung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (dieses Ergebnis ist von Lenzi für pulsierende MF bestätigt worden; unsere eigenen Versuche zeigten diesbezüglich ebenfalls Effekte, jedoch nicht einheitlich bei allen Versuchen, so dass eine statistische Sicherung unmöglich erschien).
  • b) Weiterhin bewirkt das MF eine Permeabilitätsveränderung an der Erythrozxtenmembran.
  • c) Die Blutgerinnung im MF ist verlangsamt.
  • d) Die Phagozytosepotenz der Leukozyten ist verstärkt.
  • e) Bei Mäusen weist der O2-Bedarf im MF eine sinkende Tendenz auf.
  • f) Die Permeabilität der Froschmuskelzellen steigt.

Anhand umfangreicher Studien in Kriegslazaretten wird bewiesen, dass die MF-Therapie schmerzstillende Wirkung hat bei Kausalgien. Traumen, peripheren Nerven- und Phantomschmerzen nach Amputationen. Ebenso wird ein schmerzstillender Effekt bei der Behandlung innerer Krankheiten mit MF erzielt, der teilweise dauerhafte völlige Schmerzfreiheit garantierte. Gute Erfolge bei hypo- und hyperazider Gastritis. Außerdem Heilung von Hauterkrankungen durch Austrockungseffekt bei nässenden Hautekzemen und Pyodermie sowie neurogenen Ekzemen Ausheilung infizierter Wunden und Verbrennungen durch MF-Therapie. Verwendete MF-Stärke: 159,2 A/cm (200 Oested). Behandlung zuerst wöchentlich, bei Granulationsgewebebildung täglich, in der Epithelisierungsphase 2 Mal wöchentlich. Zuerst 10 Minuten pro Sitzung, sukzessive Steigerung bis 20 Minuten in der 13. und 14. Sitzung. Nach 2. Sitzung Heileffekt bei Geschwüren und Wunden: bei 80 % der Patienten bereits Verschwinden der Schmerzen, bei 20% nach der 8. und 9. Sitzung. Wenn Granulationen vorhanden, veränderten diese die Farbe, das Sekret wurde serös. Behandlungsdauer bis zur völligen Heilung zwischen einigen Wochen bis 4 Jahre.

 

University of Minnesota, Minneapolis, USA, Tucker, R. D., O. H. Schmitt, 1978: Tests for Human Perception of 60 Hz Moderate Strength Magnetic Fields, JEEE Transactions on Biomedical Engineering BME-25, 6, 509-518

In 30.000 Versuchen mit mehr als 200 Personen wird untersucht, ob magnetisch 60 Hz-Wechselfelder (7,5-15 Gauss) perzipierbar sind und ob die Detektion derartiger Felder durch Biofeedback-Training erlernbar ist. Eine statistisch positive Aussage hinsichtlich der Fragestellung ist aus den Versuchen nicht hervorgegangen.

Universität des Saarlandes, FB 16,4 Biologie, Saarbrücken, Warnke, U., 1983: The Possible Role of Pulsating Magnetic Fields in the Reduction of Pain,
2nd Intern. Postgraduate Pracdcal Course on Pain Therapy, 19th Sept -2nd Oct.1982, Vicenza, Italien, 229-238
Universität des Saarlandes, FB 16,4 Biologie, Saarbrücken, Warnke, U., 1983: Possible Physical-Physiological Pain Reducing Mechanism in a Pulsating Magnetic Field, Joint meeting of the European chapters of the international association for the study of pain, May 15-21, Abano Terme, Italien

In den Kongressbeiträgen wird eine Hypothese zur Schmerzreduzierung im pulsierenden Magnetfeld vorgestellt, die mit den bisherigen Versuchsergebnissen falsifizierbar ist. Dabei steht eine Hyperpolarisation der postsynaptischen Membran von Sympathikus Synapsen und eine Informationsleitungshemmung der C-Fasern im Vordergrund.

Onkologie Krebs

Malter M., Schriever G., Kühnlein R., Süss R., 1987, Tumoricidal cells increased by pulsating magnetic field, Anticancer Research 7, S. 391-394

Eine wiederholte Anwendung des pulsierenden Magnetfeldes (Rechteckimpulse. 50 Hz mit 135 mT. 2Hz mit 26.2 mT) erhöht die Anzahl und die tumoricidale Aktivität von nicht parenchymalen Leberzellen. Als Tumor Modell diente eine Maus mit Leukemia L1210. die nicht durch eine cyclophosphamide Behandlung beeinflusst wurde.

Life Sciences Department, Space and Information Systems Division, North America Aviation Inc., Downey, California, USA, Alexander, H. S., 1962: Biomagnetics – The Biological Effects ofMagnetic Fields The American Journal of Medical Electronics, 181-187

Anhand der Literatur bis 1962 wird ein Überblick über die Wirkungen von Magnetfeldern auf Tier und Mensch gegeben. Kurz umrissen werden folgende Gebiete Sterblichkeit von Mäusen nach Strahlenexposition ist bei Magnetfeldbehandlung reduziert. Entwicklung und Stoffwechselrate ist stark erhöht: bei hohen Feldstärken werden bei Mäusen die Embryos reabsorbiert bzw. ausgetragene Junge sterben nach einigen Tagen; Tumore entwickeln sich zurück, entstandene Wunden heilen aus. Metastasen werden im Magnetfeld behindert.

 

Academy of Sciences of Russia, Moscow, Aristarkov, V. M., L. A. Piruzyan, V. P. Tsybydhev, S. Z. Simonyan, 1974: Changes in the Iron Content under the Influence of a Permanent Magnetic Field in Organs and Tissues of Intact Animals and Tumor Bearing Animals hvestija Akademii Nauk, SSSR (BioL), 429-432

Magnetfelder bewirken einen Anstieg des Eisengehaltes der Leber und der Erythrozyten von intakten Tieren. Bei Tieren, die einen Tumor entwickeln, ist der Eisenhaushalt stark schwankend im Einfluss des Feldes. Die Tumorzellen absorbieren Eisen vom 8. bis zum 12. Tag verstärkt im Magnetfeld.

  1. A. Burns School of Medicine, University of Hawaii, Honolulu, USA, Batkin, S., F. L.Tabrah, 1977: Effects of Alternating Magnetic Field (12 Gauss) on Transplanted Neuroblastoma, Research Communications in Chemical Pathology and Pharmacoloy 16. 2, 351-362

Weiblichen Mäusen werden Neuroblastoma C-1300-Zellen transplantiert. 3 Tage später werden die Tiere einem 12 x 104 T, 60 Hz magnetischen Feld für 16 Tage ausgesetzt. Gegenüber der Kontrolle ergeben sich folgende Ergebnisse.

  • ein geringeres Wachstum des Tumors,
  • mehr freie Erythrozyten im Tumorgewebe,
  • eine Tendenz zur fokussierten Tumorzellzerstörung.

Die Ergebnisse werden auch hinsichtlich des fraglichen Wirkungsmechanismus diskutiert.

Department of Therapeutic Radiology, University of Minnesota, Minneapolis, USA Feola, J. M., 1973: Combined Effects of lodo-Acetamide, X-rays, and Magnetic Fields on Lymphoma Cells Radiation Research 55, 3, 549

Neben lodoacetamiden und y-Strahlen werden auch Magnetfelder von 20 mT Induktionsstärke, sowohl als inhomogenes statisches Feld als auch mit 60 Hz Wechselfeld auf Lymphomazellen, die als Azitestumore in C 57 BL-Mäusen gewachsen sind, gegeben. Beide Arten von MF üben einen Schutzeffekt auf die behandelten Zellen aus.

Scientific Laboratory, Ford Motor Company, Dearborn, Michigan, Edsel B. Ford, Institute for Medical Research, Henry Ford Hospital, Detroit, Michigan, USA Freeman, M. W., J. H. L. Watson, 1960: Magnetism in Mediane Journal of Applied Physics 31, 5, 404-505

Es werden dargestellt: Direkte biologische Effekte von magnetischen Feldern, klinische Anwendung der magnetischen Kräfte und magnetische Komponente in der Biochemie. Der Autor beschäftigt sich mit einer Technologie zur Bekämpfung des Krebses, wobei die Assimilation kleiner Eisenpartikel eine wichtige Rolle spielt.

 

South Jersey Medical Research Foundation, Camden, New Jersey, The Franklin, Institute Research Laboratories, Philadelphia, Pennsylvania, USA, Greene, A. E., M. H. Halpern, 1966: Response Tissue Culture Cells to Low Magnetic Fields, Aerospace Medicine 251-253

Die Verfasser zitieren eine Reihe von Experimenten, in denen versucht wurde, mit statischen MF von ca. 3200 A/cm bis ca. 61300 A/cm Kulturen mit Tumorzellen in vitro zu beeinflussen. In den meisten Fällen ohne Erfolg. Die eigenen Versuche an Kulturen mit HeLa, WJ-38, KB Hamster- und Küken Embryozellen werden mit Feldstärken zwischen fast Null und rund 1000 A/cm gemacht. Sie zeigten innerhalb von 4 Tagen keinen signifikanten Wachstumsstopp.

 

Waldemair Medical Research Foundation, Port Washington, N. Y., USA Gross, L., 1962: Effect of Magnetic Fields on Tumor Immune Responses in Mice Nature 195, 4842, 662-663

Als Testindikator der MF-Wirkung wird die stimulierte Immunreaktion von Mäusen auf transplantierte Tumorzellen, die vorher einer Gamma-Strahlung ausgesetzt waren, geprüft. Die Mäuse im MF zeigen eine höhere Mortalität. Es soll geprüft werden, ob die Antikörperproduktion im MF reduziert ist.

Forschungsinstitut für Traumatologie und Orthopädie des Ministeriums für Gesundheitswesen der Lettischen SSR Riga, Russland, Kikut, R. P., M. E. Liepa, 1977: Zur Anwendung magnetisch-biologischer Effekte in der Neurochirurgie ZbL Neurochirurgie 38, 97-104

Die Autoren stellen fest, dass neben den allgemein bekannten physikalischen Effekten, die einem Magnetfeld eigen sind, überaus komplizierte biologische Wirkungen auf den Organismus ausgeübt werden. Diese Effekte beobachtet man sowohl auf zellulärem Niveau (DNS, RNS. Zellorganellen, Membranen), am Nervensystem und am Blutstrom. Dabei ist der Einfluss der biotropen Parameter von Magnetfeldern (Spannung, Orientierung, Gradient und Frequenz) auf den Organismus nicht gleich. So hat z.B. der Feldgradient auf subzelluläre und zelluläre Gebilde den ausgeprägtesten Einfluss, auf das Zentralnervensystem die Frequenz von Wechselspannungsmagnetfeldern, auf das Blut und den Blutstrom die Richtung (Induktionsvektor) des Magnetfeldes. Die Ergebnisse der Untersuchungen erlauben Einfluss zu nehmen auf: Hämatologische Verschiebungen. Blutgerinnungsfaktoren, arterielle Aneurysmen der Zerebralgefäße. Großhirngliome. unspezifische Reaktionslage des Organismus. Wachstum von Tumorzellen.

 

Forschungsinstitut für Onkologie, Rostov am Don, Russland, Kvakina, E. B., S. A. Shibkova, S. Ch. Isdazhanova, 1974: Morphological Changes in the Hypothalamus During Tumor Resorption under the Influence of an Alternating Mag neue Field Voprosy onkologii 20, 89-92

Weiße Ratten, denen Tumorzellen überimpft und Tumore eingepflanzt werden, sind einem MF von 3000 Oe ~ 24000 A/m Stärke und 1 Hz Frequenz ausgesetzt. Der Wirkungsgradient in der Hypothalamusregion beträgt 15-20 Oe/mm. Als Ergebnis histologischer Untersuchungen wird die Erweiterung der meisten Kapillaren im Kern des Hypo-thalamus unter MF-Einfluss deutlich. Die Vasoreaktvität tritt auch in anderen Regionen des Gehirns auf, ist dort aber weniger ausgeprägt. Die Nervenzellen erfahren keine nennenswerten Veränderungen. Als Folge der Kapillaren Erweiterung dürfte eine unspezifische Reaktion des Vegetathxims erfolgen.

 

Radioliogisches Institut der Kgl. Universität zu Modena, Italien Lenzi, M., 1940: Biologische Wirkungen magnetischer Felder Strahlentherapie 67, 2, 219 -250

Experimentiert wird mit pulsierenden und alternierenden magnetischen Feldern (1500 Gauss) unterschiedlicher Frequenz. Der Faktor Frequenz des „Reizes“ erlangt besondere Bedeutung (puls. Felder: 3,3, 10 und 16,6 Hz: alternierende Felder 42, 466, 653 und 933 Hz). Wirkungen wurden gefunden bei der Erythrozyten-Sedimentationsrate, beim Protoplasma, beim Zellkern, bei Embryonen und vor allem bei dem Wachstum und der Entwicklung kurz zuvor überimpfter Geschwülste. Die Tumorentwicklung wurde bei 42 Hz Wechselfeld in sehr hohem Maße verzögert gegenüber den Kontrollen und auch gegenüber Tieren, die einem konstanten Magnetfeld ausgesetzt waren. Mit Hilfe des Adenokarzinoms von Ehrlich werden in Verbindung mit statischen und niederfrequent alternierenden bzw. pulsierenden Magnetfeldern verschiedene Untersuchungen vorgenommen.

  • Gesunden Tieren wird Geschwulstmaterial, das vorher in magnetischen Feldern gehalten worden war, eingeimpft. Ergebnis: Geschwulstmaterial, das vor der Impfung in ein mit 42 Hz alternieren des magnetisches Feld gebracht worden war, zeigt ein rasches und ausgiebigeres Wachstum sowohl gegenüber der Kontrolle als auch gegenüber einem Material, das einem konstanten magnetischen Feld ausgesetzt war.
  • Wirkungen magnetischer Felder auf Wachstum und Entwicklung kurz zuvor überimpfter Geschwülste:
  • a) Bei den täglich 8 Stunden lang in ein konstantes Feld gebrachten Tieren sieht man sofort nach der Impfung eine sehr beträchtliche Verzögerung des Wachstums und einen stark verminderten Ansatz der Geschwülste.
  • b) Bei den täglich 8 Stunden lang in ein 42 Hz alternierendes MF gebrachten Tieren wurde das Geschwulstwachstum in sehr hohem Maße verzögert. Zu Tochteraussaaten kommt es nicht.
  • Wirkungen magnetischer Felder auf die weitere Entwicklung bereits angegangener Geschwülste:
  • a) Tiere mit stark entwickelten Geschwülsten (etwa Größe einer Haselnuss), die nach dem 12.Tag der Impfung täglich für 8 Stunden insgesamt über 15 Tage in ein konstantes Feld gebracht worden waren, zeigen keine einheitliche Fehlentwicklung. Teilweise gehen die Geschwülste zurück, teilweise entwickeln sie sich normal, so dass eine statistische Sicherung nicht möglich ist.
  • b) Das über 15 Tage mit täglichen 8 Stunden einwirkende 42-Hz-Feld kann die weitere Entwicklung der Geschwülste nicht nennenswert beeinflussen.

 

School of Specialization in Radiodiagnosis and Oncological Radiotherapy of the University of Modena, Italy, Lenzi, M., 1981: Mögliche Anwendungsbereiche des elektromagnetischen Feldes in der Krebstherapie. Der aktuelle Stand der Fragestellung 1. Internationaler Kongress für Magnetomedizin, Mainz (DGM)

Aus dem umfangreichen Thema der biologischen Auswirkungen der Magnetfelder mit denen der Verfasser sich bereits seit 1936 befasst hat und die man in fünf Phasen (oder Perioden) unterteilen kann, wird hier das Thema unter dem Aspekt des Verhaltens experimentell hervorgerufener Tumore und spontaner Tumore beim Menschen behandelt. Letztere Formen sind auch Gegenstand einer klinisch-experimentellen Untersuchungsserie, die augenblicklich unter Leitung des Autors im Institut für Radiologie an der Universität von Modena stattfindet. Die Frage ist noch sehr umstritten mit vielen auseinandergehenden Meinungen. Es ist daher unumgänglich, das Problem kritisch und als Ganzes abzuschätzen. Zunächst werden die Ergebnisse der Magnetfeld-Auswirkungen auf normale Zellen und Krebszellen untersucht die in vitro gewachsen sind. Dabei vergleicht man auch die Folgen der Magnetfelder mit denen der ionisierender Strahlen .Eine andere vergleichende Untersuchung wurde auch über Anwachsen und Entwicklung von in Tiere verpflanzten Krebsstämmen vorgenommen. Was die spontanen Tumore beim Menschen betrifft, betrachtet man bei klinischen Fällen die Auswirkungen der Magnetfelder allein (auf das Krebswachstum, die Rückfälle, die Metastasen, die subjektive klinische Symptomatologie -zum Beispiel Schmerzen – und die objektive Symptomatologie, die Laborergebnisse, usw.). Danach befasst man sich mit den Auswirkungen der Magnetfelder, die zusammen mit anderen Faktoren einwirken (ionisierende Strahlen, Mikrowellen, geschwulstbekämpfende Chemotherapie, usw.). Abschließend wird ein Argument untersucht, das momentan besonders aktuell ist, auf eventuelle Schäden (mutagene Wirkung, karzinogene Wirkung) durch den Gebrauch von Apparaturen, die Eintritt in die ärztliche Praxis finden.

  1. J. Lenin Polytechnisches Institut, Alma-Ata, Kazakh, Russland Lyu, B. N., 1980: The Influence ot Permanent Magnetic Field on Oxygen-Substrate Interaction and the Possible Mechanism of Some Biomagnetic Effects, Izvestija Akademü Nauk SSSR, Serija biologiceskaja 1, 2, 415-424

Mit 4 Gruppen von Ratten zu je 10 Tieren mit malignen Tumoren wird experimentiert. Die 1. Gruppe wird täglich 4 Stunden lang einem MF von 770 Oe ausgesetzt und anschließend in Form eines hypothermischen Schocks bis 2 Stunden lang in einer Wanne mit Eiswasser versenkt. Die 2. Gruppe erhält nur MF, die 3. Gruppe nur Hypothermie Behandlung und die 4. Gruppe gilt als Kontrolle. Kontrolliert wird das Wachstum der Geschwulst pro Zeiteinheit. In der Kombinationsbehandlung MF und Hypothermie ist kein Wachstum mehr zu verzeichnen, bei Tieren, die nur MF erhalten, ist lediglich eine geringe Geschwulstausbreitung, während in den Bedingungen reine Hypothermie und Kontrolle die etwa 3fache bzw. 8-fache Gewebezunahme gegenüber den MF-behandelten Tieren verzeichnet wird. Interessant sind die pO2-Messungen an der Geschwulst: nach Applikation des MF steigt der pO2 an, beim Ausschalten sinkt er. Auffallend ist ein schnelleres Ansteigen des pO2 nach MF-Applikation gegenüber einem allmählichen Abklingen nach Beseitigung des MF. An der Oberfläche der Geschwulst ist der Effekt stärker als in der Tiefe. Der Effekt ist 100 % reproduzierbar.

Kazakh Scientific Research Institute of Oncology and Radiologie, Kazakh Technical Institute, Alma-Ata, Russland, Lyu, B. N., S. K. Kanashev, 1981: Influence of Magnetic Field on the Oxygen Tension, Rad’wsensitivhy and Growth of Some Experimental Tumours Radiobiologija 21, 2, 255-260

Bei Pliss-Lymphosarcomen und RS-1-Tumoren sowie Walker-Carcinosarcomen von Ratten zeigt sich unter Einwirkung eines Magnetfeldes eine Steigerung des pO2 in Form eines on-off-Effektes. d.h. bei Anlegen des Magnetfeldes steigt der Sauerstoffdruck sofort an und erniedrigt sich nach Wegnahme des Feldes schließlich wieder. Das Anwachsen des Sauerstoffdrucks unter Magnetfeldeinfluss ist jedes Mal mit einer bedeutenden Deklaration des Tumorwachstums verbunden, wenn die Therapie mit ionisierender Strahlung verknüpft ist.

 

Mac Lean, K. S., 1959: The Effect of Intense and Mild Permanent Magnetic Field on CjH Strain Mice. A Preliminarx Report, Obstetrics and Gynecology 14, 5, 597-599

Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen einen günstigen MF-Effekt auf den Alterungsprozess. Die Verhaltensmuster und auf die Tumorentwicklung von C3H-Mäusen. In einer weiteren Versuchsreihe mit BDF-Mäusen und Leukemia L -1210 wird kein MF-Effekt festgestellt.

Institutum Divi Thomae, Cincinnati, Ohio, Chemistry Department, University of Cincinnati, USA, Mulay, I. L., L. N. Mulay, 1961: Effect of a Magnetic Field on Sarcoma 37 Asches Tumor Cells Nature 190, 4780, 1019

Lebende Aszites-Tumor-Zellen werden in vitro einem MF der Stärke 0,4 T ausgesetzt. Die Kultur wird von einem 7 Tage alten Aszites Tumor einer Maus gewonnen. Die Kontrolltumorzellen zeigen normales Wachstum und aktive Differenzierung, während die meisten Tumorzellen im MF eine vollständige Degeneration aufweisen. Die Experimente ergeben in mehrmaligen Wiederholungen gleiche Ergebnisse.

Wiss. Institut für Onkologie, Rostov am Don, Russland Ogorodnikova L. S. , N. G. Gairabedyantes, O. N. Ratner, E. D. Chirvina, L. D. Sem, L. Kh. Garkavi, E. B. Kvakina, M. A. Ukolova, 1980: Morphological Criteria of Lung Cancer Regression under the Influence of Magnet o-therapy, Voprosy onkologii 26, 1, 28-34

Eine Gruppe von 20 Patienten zwischen 50 und 70 Jahren, davon 18 im 3. Stadium der Krankheit Lungenkrebs und 2 im 4. Stadium werden mit der pulsierenden MF behandelt. Der Polus-1 -Apparat, eine Entwicklung in Russland, erzeugt eine Feldstärke von 100-250 Oe (max. 20 KA/m) bei 50Hz Frequenz. Die Dosierung des Feldes erfolgt unter ständiger Untersuchung des peripheren Blutbildes; meistens erfolgen 2 Sitzungen in der Woche bei einer Behandlungszeit von 3 bis 20 Minuten. Die Häufigkeit der Behandlung liegt zwischen 7 und 30 Sitzungen. Wöchentlich können Biopsien vorgenommen werden, wobei die Tumorstruktur histologisch, histochemisch, morphologisch und elektronenmikroskopisch untersucht wird.

Festgestellt wird dabei, dass das MF einen markanten Antitumoreffekt bewirkt, indem es Nekrosen in der Tumormasse provoziert. Die nekrotischen Felder im Tumor vergrößern sich mit der Zahl der MF-Behandlungen. insbesondere nach 22 bis 30 Sitzungen.

Divisions of Experimental Medicine and Biochemistry, Institutuni Divi Thoniae, Cin-cinnati. Ohio, USA, Pereira, M. R., L. G. Nutini, J. C. Fardon and F. S. Cook, 1967: Cellular Respiration in Intermittent Magnetic Fields, Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine 124, 573-576

Die Anwendung eines magnetischen Feldes mit einer Amplitude, die größer als kritischer Wert von 80-85 Gauss beträgt, ist die Zellatmung von Ascites Sarcoma 37 signifikant erniedrigt. Ein Anstieg der Feldstärke auf 10000 Gauss resultiert in keinem größeren Effekt. Unterhalb von 80 Gauss ist in dem betrachteten Bereich kein Effekt zu verzeichnen. Weitere Experimente mit anderen Objekten werden beschrieben.

 

Bio electrochemical Laboratory, Departments of Applied Chemistry and Chemical Engineering, Columbia University, N. Y., USA, Pilla A. A., L. Norton and L. Tansman, 1982: Pulsatile Electromagnetically Induced Currents Synergize with Polymerlmmunomodulating Drugs In the Inhibition of Growth of Murine Malignant Melanoma, Transaction 2. Ann. Meeting Bioelectrical Repair and Growth Soäetv, Vol. 2, Oxford

In einem früheren Report berichteten die Autoren, dass pulsierende elektromagnetisch induzierte Ströme (PEMIC) die Kinetik der Membranenzyme modulieren und eine Anti-Cancer-Aktivität bei B16 Melanomen entwickeln, wobei eine Kombination mit zytotoxischer Chemotherapie synergistisch wirkte.

Die vorliegende Arbeit präsentiert einen signifikanten Rückgang des Tumor Wachstums bei einem induzierten 2-Hz-Strom mit 50msec Bursts: die unsymmetrisch (250u.sec in eine Richtung 4u.sec in andere Richtung) einwirken. In Verbindung mit Pyran ist die Überlebensrate von den behandelten Mäusen innerhalb 10 Wochen um 100 % angewachsen.

Institut of Chemical Physics, Academy of Sciences, Russland, Piruzian, L. A., I. I. Markuse, V. M. Chibrikin, 1969: Influence of a Constant Magnetic Field on the Asätic Tumor Sarcoma 37 hvestija Akademiinauk, SSR. Ser. Biol. 6, 893-898

Tiere, die sich in einem statischen Magnetfeld bewegen, sind gleichzeitig einer magnetischen Wechselkraftkomponente ausgesetzt. Unter diesen Umständen verhindert das Magnetfeld die Tumorentwicklung. Das Volumen bereits entwickelter Tumore wird reduziert.

 

Arztpraxis Dohna i. Sa. bei Dresden, Spude, H., 1937: Über neue Wege der Krebsbehandlung, Fortschritte der Medizin 8, 111

Mit Hilfe eines magnetischen 50-Hz-Feldes wird in mehreren Fällen Krebsgewebe zum Schwinden bzw. zur Vernarbung gebracht, ohne dass das gesunde Gewebe geschädigt wird (34 Behandlungen mit je einer halben Stunde Magnetfeldapplikation).

Wiss. Institut für Onkologie des RSFSR Ministeriums für Gesundheitswesen, Rostov am Don, Russland, Ukolova, M. A., E. B. Kvakina, G. Ya. Chernyavskaya, 1969: Energy Metabolism of the Hypothalamo-Hypophyseal Division of the Rat Brain Following the Anti-Tumor Effect of Magnetic Field Voprosy onkologii 15, 60-64

Es gibt eine Reihe von Daten über die Reduzierung des Tumoren-Wachstums im MF. Nach Ansicht der Autoren ist dieser Antitumor-Effekt nicht unmittelbar eine zytostatische Wirkung auf Tumorzcllcn, sondern auf Mechanismen bei der Beeinflussung der Hypothalamus-Funktion zurückzuführen. In Ratten-Experimenten werden exzentrisch rotierende Magneten von 500-700 Gauss verwendet. Ein Magnet rotiert entweder über dem Kopf gesunder Tiere oder ein Magnet rotiert über dem Tumor eines kranken Tieres, während über dem Kopf ein zweiter Magnet fixiert ist. Bei den gesunden Tieren im MF wird eine gesteigerte Gewebeatmung und gesteigerte aerobe Glykolyse gemessen. Bei den kranken Tieren im MF wird ebenfalls gesteigerte Gewebeatmung festgestellt und eine gesteigerte oxidative Phosphorylierung sowie eine verbesserte Ansammlung macroerger Phosphate.

 

Department of Surgery College of Medicine, The Ohio State University. Supported by the American Cancer Society Institutional Grant, Weber, T., G. J. Cerilli, 1971: Inhibition of Tumor Growth by the Use of Non-Homogeneous Magnetic Fields Cancer 28. 2. 340-343

Mäuse mit geimpften Tumoren haben in einem inhomogenen magnetischen Feld von 12 K Gauss/mm Gradienten eine z.T. mehr als doppelt so hohe Überlebensrate als die Kontrolltiere. Die Behandlungsdauer beträgt lediglich 20 Minuten.

Department of Surgery, College of Medicine, The Ohio State University, USA Weber, T., G. J. Cerilli, 1971: Inhibition of Tumor Growth by the Use ot Nonhomogene Magnetic Field Cancer 2, 340-343

10 Mill. ardenocarcinoma (H2712) Mäusetumorzellen werden einem 3.8-Tesla-Feld (Gradient: 1.2 T/mm) für 20 Minuten ausgesetzt und anschließend sofort zu gleichen Teilen C3H. HeJ-Mäusen eingespritzt. Die Überlebensdauer der gespritzten Mäuse beträgt 18.0 +/- 1,3 Tage gegenüber der Lebensdauer der Kontrolltiere von 0,9 +/- 1,3 Tage. In einer zweiten Untersuchungsreihe werden Tiere 48 Stunden nach der Injektion für 20 Minuten dem gleichen MF ausgesetzt. Ihre Überlebensdauer beträgt 18.3 +/- 2,25 Tage gegenüber den ohne MF behandelten Kontrolltieren mit 7,9 +/- 1,4 Tage. Körpertemperatur und Gewebe der MF-behandelten Mäuse waren normal.

 

Desert Research Institute and Department of Physics, University of Nevada Reno, USA, Winterberg, F., 1966: Can strong Magnetic Fields Inßuence the Growth of Cancer Cells?, Naturforschung 21 b, 902

Der Autor berechnet die Kraft eines Magnetfeldes, die notwendig ist, Zellmembranen und Zellkemmembranen mechanisch zu schädigen (2 x 10″ Gauss bzw. 5×10 Gauss/cm).

Ophthalmologie

Abtlg. f. Röntgenologie und Physiotherapie des wiss. Helmholtz-Forschungsinst. für Augenkrankheiten, Moskau, Lutsker, L. S., E. S. Vainshtein, M. S. Dubrovina, 1978: The Influence of the Alternating Magnetic Field on the Healing of Penetrating Wounds of the Cornea in an Experiment, Vestnik oftal mologii 4, 67-69

Im Feld (0.02 Vs/nr-0,04 Vs/m2. täglich 10 Minuten Expositionszeit) werden comeale Wunden weitgehend beschleunigt regeneriert. Der spezifische Wirkungsmechanismus wird in der Normalisierung des Acid-Mucopolysaccharid-Gehalts im Cornea-Gewebe vermutet.

Russland – Wiss. Forschungsinstitut für Augenkrankheiten und Gewebetherapie Marmur, R. K. u.a., 1981: Experimentell Foundation for Possibilities of Magnetopho-res and Magneto-plwnophores in Ophtha/mologv Oftalmologceskij zumal 36, 4, 231-234

An 87 Kaninchen wird unter anderem der Einfluss von pulsierenden Magnetfeldern hinsichtlich der Permeabilität der Cornea untersucht. Elektronenmikroskopische Dokumente zeigen Änderungen der Ultrastruktur, insbesondere des hinteren Epithels, die auf eine erhöhte Permeabilität der Struktur im Einfluss des Magnetfeldes schließen lassen. Dies beweist sich tatsächlich, wenn Untersuchungen mit Na1″1 vorgenommen werden. Die Permeabilität steigert sich korreliert mit der Intensität des magnetischen Flux. Eine Steigerung dieser Ergebnisse ist bei der Kombination von Magnetfeld und Ultraschall zu verzeichnen.

 

  1. Medizinisches Institut, Moskau, Russland, Mitbreit, M I., 1980: Use of Magneüc Fields in Ophthalmology,Vestnik oftalmologii 4, 69-72

In den zurückliegenden 25 Jahren sind in Russland ca. 50 Dissertationen über die biologische Wirkung von MF angefertigt worden, davon 40 allein in den letzten 6 Jahren. Die Ergebnisse für die Ophthalmologie sind:

Ein magnetisches Wechselfeld hat stärkere Wirkung als ein statisches Feld, entscheidend ist die Vektorrichtung des Kraftfeldes zum Körperorgan, allg. wird ein positiver Effekt des MF auf die Epithelalisierung der Hornhaut beschrieben, die Blutgefäße in der Retina werden erweitert und ein erniedrigter Augeninnendruck wird im MF erzeugt. Die Effekte bleiben im physiologischen Normbereich, teilweise bei Therapieresistenz vermag das MF die blockierte Blutzufuhr zur Retina in Gang zu setzen. Das MF hat schmerzhemmende Wirkung,

Hämatome klingen im MF schnell ab, die Glaukom Behandlung ist in 50 % der Fälle positiv im MF, selbst dann, wenn die Medikamentenbehandlung ohne Erfolg ist. Negative Nebenwirkungen sind weder im Auge noch im Hirngewebe verzeichnet worden.

 

Russland – Wiss. Forschungsinstitut für Augenkrankheiten und Gewebetherapie Skrinnik, A. V., 1979: Current Status of the Problem of Magnetotherapy and the Use of Magnetic Fields in Ophthalmology, Oftalmologiceskij zumal 34, 8, 500-505

In einer früheren Arbeit (1966) wurde bereits eine Veränderung bestimmter Augenstrukturen im MF-Einfluss bei Meerschweinchen festgestellt: die Konjunktive zeigten Hyperämie, die Hornhaut sensibilisierte und zeigte verschiedene morphologische Veränderungen. Nach zitierter Literatur hat das MF Einfluss auf trophische Prozesse im Auge: das MF beschleunigt die Heilung von linearen Läsionen der Hornhaut und verbessert die Regeneration des Epithels. Die eigenen Versuche des Autors bestätigen dies, wenn Feldstärken um 150 Oe = 12 KA/m verwendet werden. Feldstärken um 360 Oe = 28.8 KA/m dagegen bremsten die physiologische Regeneration. Bei diesen Stärken wird die Zahl der Zellen, die in die Mitose eintreten, gesenkt. Entscheidend ist die Richtung der Kraftlinien zu den Augenstrukturen. Außerdem kann ein antientzündlicher Effekt des MF nachgewiesen werden. Aus diesen Gründen wird das MF für die klinische Praxis empfohlen. Der Autor berichtet weiterhin über die erfolgreiche Anwendung des MF (200 Oe = 16 KA/m) während und nach dem 2. Weltkrieg bei Projektionskrankheiten, traumatischen Läsionen der peripheren Nerven und Hautkrankheiten. Insgesamt sind folgende Krankheiten MF-Therapie indiziert: (bei 5000 Kranken. Effektivität 65-98 %). Venenerkrankungen. Herzkrankheiten (Hämodynamik). Polyarthritis. Traumen, Glaukom (Erfolgsquote 75 % schwere Fälle ohne Effekt). In vielen Fällen werden Schmerzen reduziert, schädliche Nebenwirkungen treten nicht auf.

 

Russland – Wiss. Forschungsinstitut für Augenkrankheiten und Gewebetherapie Skrinnik, A. V., N. E. Dumbrova, 1981: Effect of Continuous and Impulse Magnetic Fields on the Ultrastructure of Various Parts of the Eye Oftalmologiceskij zurnal 36, 6, 331 -334

Im Einfluss von sehr starken pulsierenden Magnetfeldern verändert sich die Ultrastruktur des hinteren Retinaepithels. Außerdem ergeben sich Änderungen in der Struktur der Photorezeptorlage. In relativ schwachen Feldern ist bevorzugt das andere Epithel betroffen. Es hypertrophiert und steigert seinen Stoffwechsel und seine Permeabilität Diese Ergebnisse sind Grundlagen für die klinische Behandlung der Augenpathologie.

Skripka, U. K., 1981: Results of the Use of Magnetic Field in Ophthalmology Oftalmoligceskij zurnal 36, 6, 321-325

Beschrieben wird die Technik der Anwendung von permanenten und wechselnden Magnetfeldern. Anschließend werden klinische Experimente beschrieben, die sowohl in eigener Regie durchgeführt wurden, als auch aus der Literatur stammen. Die Effektivität der Behandlung für diverse Krankheiten des Auges wird dargestellt.

Moskauer Forschungsinstitut f. Augenkrankheiten (Helmholtzinstitut), Russland Vainshtein, E. S., L. V. Zobina, L. A. Larina, 1980: Use of an Alternating Magnetic Field In Treating Herpetic Eye Disease Oftalmologieeskij zurnal 35, 5, 278-281

Behandelt wird mit Polus 1 (50 Hz sinusoidal, 10.0 mT Amplitude). Der Induktor wird direkt auf die Augen platziert. Eine Kur besteht aus 10-20 Behandlungen mit täglich 7-10 Minuten. Das Patientengut besteht aus 85 Personen im Alter von 7-76 Jahren, davon 11 Kinder und 68 Personen im Arbeitsalter, alle mit herpetischen Augenkrankheiten. Der Verfasser stellt fest, dass magnetische Wechselfelder gegenüber statischen Feldern kürzere Behandlungszeiten bei niedrigen Amplituden erlauben. Nach morphologischen und subjektiven Kriterien wird festgestellt:

  • Nachlassen der Schmerzen.
  • Besserung der Sehfähigkeit in Sehtests,
  • bei trophischen Störungen MF weniger wirkungsvoll.

Nach Meinung des Autors ist die MF-Therapie eine der effektivsten physiotherapeutischen Methoden, besonders in akuten Fällen.

Moskauer Forschungsinstitut für Augenkrankheiten (Helmholtzinstitut), Russland Vainshtein, E. S., u.a., 1981: Alternating Magnetic Field in Treatment of Some Eye Diseases of Vascular Genesis Oftalmologiceskij zumal 36, 6, 325-328

17 Patienten (107 Augen) mit Augenkrankheiten vaskulären Ursprungs werden mit magnetischen Wechselfeldern behandelt. Das Magnetfeld kann in hervorragender Weise die retinale Schwellung und Blutergüsse auflösen, es senkt den Umfang von neuroepithelialer Ablösung und kann teilweise bzw. parietal das Neuroepithel wieder anwachsen lassen. Insgesamt erhöhen sich nach Magnetfeldbehandlung die visuellen Funktionen.

Orthopädie, Osteoarthritis

Trock D.H., Bollet A.J., Dyer R.H., u. a., 1992, A double-blind trial of the clinical effects of pulsed electromagnetic fields in osteoarthritis, Journal of Rheumatology, S.l-6

27 Patienten mit Osteoarthritis im Knie werden mit PEMF behandelt. 23-61 % verbessern sich bei der aktiven Behandlung, während 2-18 % Verbesserung bei Placebo behandelten Kontroll-Patienten beobachtet wird. Es wird keinerlei Toxität beobachtet. Die Behandlung mit PEMF zeigt eine Schmerzverminderung und eine Mobilitätsverbesserung.

Orthopeadic Research Laboratories, Columbia, University, College of Physicians & Surpeons, N. Y., Bioelectrochemistry Section, ESP. Inc. Yardley, Pennsylvania and Department of Chemical and Applied, Engineering, Columbia University N. Y., USA, Basset, C. A. L., R. J. Pawluk, A. A. Pilla, 1974: Acceleration of Fracture Repair by Electromagnetic Fields. A Surgically Noninvasive Method, Annais N. Y. Acad -Science 238, 242-261

In einer recht ausführlichen Studie werden die Vorteile der Magnetfeldbehandlung von Knochenbrüchen beschrieben. Eine Reihe von Demonstrationsfotos unterstreichen die Nützlichkeit der Methode.

 

  1. Medizinisches Institut Moskau, Russland, Mitbreit, I. M., C. V. Dormidontov u. a., 1977: Verwendung des Magnetfeldes (Polus 1) in der komplexen Therapie von Osteochrondrose der Wirbelsäule und der Arthrose deformans,Novosti medicinskoj techniki 3, 69 -71

500 Kranke werden behandelt Polus 1 (Sinus oder pulsierend 50 Hz. 10-30 mT Induktion) hat in allen Fällen einen schmerzbefreienden bzw. schmerzerleichternden Effekt gebracht. Eine Besserung der Krankheiten, die teilweise von Arbeitsunfähigkeit und Gehunfähigkeit zur vollständigen Normalisierung führt, tritt im Magnetfeld in 85 % ein. Bei der Magnet-feld-Therapie im Halsbereich kommt es leicht zur Erhöhung des Blutdrucks als Nebenwirkung. Auf Pharmaka kann bei Magnetfeldbehandlung in den beschriebenen Fällen verzichtet werden.

Orthopaedic Research Laboratories. Columbia University, College of Physicians Surgeons N. Y., Bioelectrochemistry Section ESP, Inc. Yardley Pennsylvania and Department of Chemical and Applied Engineering, Columbia University N. Y., USA Basset, C. A. L., R. J. Pawluk, A. A., Pilla, 1977: A Non-Operative Salvage ofSurgi-cally Resistant Pseudarthroses and Non-unions by Pulsing Electromagnetic Fields Clinical orthopedics 124, 128-143

Der therapeutische Nutzen von Magnetfeldern im ELF-Bereich wird anhand von fehlentwickeltem Gewebe eingehend dargestellt. Die Erfolgsrate liegt bei 70%.

New York Orthopaedic Hospital, Columbia, Presbyterian Medical Center and the Orthopaedic Research Laboratories, Columbia University College of Physicians and Surgeons, N. Y. City, USA, Bassett, C. A. L., S. N. Mitchell, S. R. Gaston, 1981: Treatment of Ununited Tibial Diaphyseal Fractures with Pulsing Electromagnetic Fields The Journal of Bone and Joint Surgery 63-A, 4, 511-523

125 Patienten mit 127 Frakturen werden exklusiv mit dem pulsierenden MF behandelt (200 uT. 60 Hz). Vollkommener Erfolg wird in 87 % der Fälle verzeichnet. Die Heilung ist unabhängig vom Alter oder Geschlecht der Patienten, der Länge ihrer Krankheit, der Anzahl der früher missglückten Operationen oder der Präsens von Infektionen oder metallenen Fixationen.

University of Columbia, Bassett, C. A. L., N. Canlo, J. Kort, 1981: Congenhal „Pseudarthroses“ of the Tibia: Treatment with Pulsing Electromagnetic Fields C/inical Orthopaedics 154, 136-148

In ausführlicher Darlegung werden die Ergebnisse aus 7 Jahren Untersuchung vorgelegt, die bei 34 Patienten die Wirkung niederfrequent pulsierender MF bei angeborenen Knochendefekten beweisen sollen. 50 % der Fälle werden als komplett geheilt geschildert.

New York Orthopaedic Hospital, Columbia Presbyterian Medical Center and the Orthopaedic Laboratories, Columbia University, New York City, Bassett, C. A. L., S. N. Mitchell, M. M. Schink, 1982: Treatment of Therapeutically, Resistant Non-Unions with Bone Grafts and Pulsing Electromagentic Fields, The Journal of Bone and Joint Surgery, 64-A, 8, 1214-1220

In einer Studie an 63 Patienten wird der Heilungseffekt von pulsierenden Magnetfeldern untersucht. Etwa ein Drittel der Gruppe hat Frakturen Infektionen und im Durchschnitt 2,4 frühere vergebliche Operationen hinter sich. Bei insgesamt 87 der Fälle wird mit Hilfe des Magnetfeldes und zusätzlichen Knochenprothesen ein Heilerfolg verzeichnet. Die Fehlerrate der Behandlung liegt bei 1.5 %. Behandelt wird durchschnittlich 4 Monate.

Unfallchirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Abteilung für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Institut für Nuklearmedizin und Institut für Röntgendiagnostik der MH Hannover, Blömer, H. J. Oestern, E.G. Suren, A. Achinger, K. P. Schmit-Neuerburg, H. Creutzig, H. Fröhlich, 1976: Verhalten reaktiver Schaft Pseudoarthrosen des Hunderadius im elektrischen und elektromagnetischen Wechselfeld Langenbecks Arch. Chir. SuppL 1976, 276-280

Bei 19 Beagle-Hunden wird das Verhalten reaktiver Schaft Pseudoarthrosen und bei 8 Hunden die intakte Tibia im elektrischen und magnetischen Wechselfeld mit Stromüberträger (System Kraus/Lechner) untersucht. Mit Ausnahme einer vermehrten Kallusbildung unter den Elektroden ist in allen weiteren Fällen röntgenologisch, szintigraphisch und morphometrisch keine signifikante Beschleunigung des knöchernen Durchbaus der Pseudoarthrosen sowie keine vermehrte Knochenneubildung festzustellen.

Laboratorium für experimentelle Chirurgie, Schweizerisches Forschungsinstitut, Blümlein, H., U. Schneider, B. A. Rahn, S. M. Perren, 1978: Die Wirkung sogenannter elektrodynamischer Potentiale an experimentellen reaktiven Pseudoarthrosen im Tierversuch Helv. chir. Ada 45, 129-132

Eine heilungsfördernde Wirkung des magnetischen Wechselfeldes (22 Hz. 30 Gauss) mit Stromüberträger (System Kraus) konnte bei Versuchen mit Beagles röntgenologisch und histologisch am Knochenbau bei hypertrophen Pseudoarthrosen nicht nachgewiesen werden.

 

Department of Medicine and Physical Therapy, Faculty of Medicine. University of Tokyo, Japan, Bunkyo-Ku Mizushima, Y., J. Akaoka and J. Nishida, 1975: Effects of Magnetic Field on Inflammation Experimental 31, 1411- 1412

Die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und Entzündungen mit dem Magnetfeld ist in Japan eine gebräuchliche Heimtherapie. Aufgrund sorgfältiger Versuche mit Ratten, bei denen experimentell Entzündungen induziert werden wird objektiv Erfolgsbilanz gezogen. Ein 50-Hz-Magnetfeld mit 1200 Gauss unterdrückt signifikant die Ausbildung von Ödemen bei einer Expositionszeit von 3 Stunden. Induzierte Arthritis wird im Feld stark geschwächt. Ein magnetisches Wechselfeld hat somit einen Anti-Entzündungs-Effekt.

Habirova G.F., 1978. Use of magnetic field in the therapy of intraarticular injuries, Ortopediya Travmatologiya i Protezirovamie 12, S. 53-57

Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, hat der Autor seit 1970 die Wirkung des permanenten Magnetfelds (PMF) auf das Gewebe der mtraaitikularen Frakturen untersucht. Die Wirkung des PMF ist bei reparativer Osteogenesis durch ein Experiment an 164 Ratten studiert worden. PMF beseitigt das posttraumatische Ödem und den aseptischen Entzündungsprozess: es übt einen stimulierenden Effekt in der artikularen Kapsel und eine reparative Osteogenesis aus. Nach diesen Tierversuchen wird das PMF bei der Behandlung von 106 Patienten mit intraartikulären Verletzungen, mit positiver klinischer Wirkung, eingesetzt.

 

Orthopaedic Research Laboratory, Faculty of Medicine, University of Calgary, Canada De Haas, W. G., M. A. Lazarovici, D. M. Morrison, 1979: The Effect of Low-Frequency Magnetic Fields on the Healing of the Osteotomized Rabbit Radius Clinical Orthopaedics and Related Research 145, 245-251:

Getestet werden soll die Heilwirkung eines magnetischen Wechselfeldes. Zur Anwendung kommen: ein Rechteckimpulsfeld mit 0,1 Hz (250 x 10^ T), ein „abgerundetes“ Rechteckfeld mit 1 Hz (250 x 10″4 T). ein sinusförmiges Feld mit 4 Hz (150 xlO“4 T). Jeweils eine der beiden gebrochenen Vorderextremitäten wird mit Hilfe einer Spule einem derartigen Feld ausgesetzt, während das andere Vorderbein keine Spule erhält. Dort kann dennoch ein Feld von 20 x 10^ T nachgewiesen werden, deshalb wird eine Kontrollgruppe gebildet, die unter gleichen Bedingungen, aber ohne jedes Magnetfeld gehalten wird. Die Behandlung beträgt 6 Stunden täglich, 5 Tage pro Woche in insgesamt 2 Wochen. Dies entspricht insgesamt 60 Stunden. Als Ergebnis zeigt sich im radiologischen und histologischen Test, dass sowohl das direkt behandelte Bein als auch das Bein im Bereich des schwachen, vagabundierenden MFs in der 0,1 – und 1 -Hz-Gruppe verglichen mit der Kontrollgruppe nach 2 Wochen durchschnittlich etwa doppelt so gut verheilt war. In einem zweiten Experiment wurden die Tiere bis zu 4 Wochen nur mit einem 1-Hz-MF behandelt. Nach 2 Wochen zeigt sich erneut, verglichen mit der Kontrolle im MF ein um das Doppelte besseres Ergebnis, nach 3 Wochen ist erstaunlicherweise kein Unterschied mehr zu erkennen, während nach 4 Wochen das MF wieder deutlich eine Heilungsverbesserung zeigt. Die Tatsache, dass sowohl das direkt behandelte Bein als auch das nicht behandelte Bein jedes Tieres gleichermaßen günstig anspricht, legt einen humoralen MF-Wirkungsfaktor nahe. Die bisherigen Rechts-Links-Versuche sollten daher neu durchdacht werden.

Laboratorium f. experim. Chirurgie, Schweizerisches Forschungsinstitut, Davos, On-tario Veterinary College, University of Guelph, Canada, Enzler, M. A., C. Waelchli-Suter, S. M. Perren, 1980: Prophylaxe der Pseudarthrose durch magnetische Stimulation? Unfallheilkunde 83, 188-194

Die Bassett-Methode der magnetischen Stimulation zur Behandlung von Pseudoarthrosen wird im Tierexperiment (Rechts-Links-Versuche) getestet. Insgesamt 25 Tage wird jeweils ein Vorderlauf von Beagle-Hunden postoperativ dem VIF ausgesetzt, während der andere postoperative Vorderlauf als Kontrolle dient. Die stimulierten Knochen sind nach 6 Wochen weder radiologisch noch mechanisch den Kontrollen überlegen. Ein zentraler Effekt der Wirkung des MF wird nicht in Erwägung gezogen und die Methode bezüglich des beschriebenen Versuchs als unwirksam bezeichnet.

Servizio de Recupero e Rieducazione Funzionale Instituti Ospedalieri di Modena, Italien, Fabbri, F., V. Lucchese, 1980: Non-thermal effects of pulsed magnetic fields: an ex-perimental study of 22 laboratory parameters Minerva Ortopaedica No. L 31, N 5, 251-256

Bei 15 Patienten mit lokaler Arthrose und Folgeerscheinungen von Frakturen werden 22 Laborparameter getestet, und zwar vor und nach der Behandlung mit pulsierendem MF. In 90 % der Fälle wird ein Rückgang der Entzündungs-Indizes festgestellt. Die MF-Wirkungen sind verifizierbar, wenn ein Vergleich mit den Wirkungen der Mikrowellen-Thermotherapie vorgenommen wird.

Abt. für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Institut für Pathologie im Klinikum Steglitz der Freien Universität Berlin, Faensen, M., R. Rahmanzadeh, F. Hahn, R. Stelding, 1980: Anwendung elektromagnetischer Potentiale nach Kraus-Lechner Therapie der Gegenwart 119, 394-408

Nach Resektion eines Tumors bei Osteoidosteom an der Tibia entwickelt sich eine oligotrophe Pseudoarthrose. Im MF mit Spannungsüberträger (2 mal 2 Stunden täglich) bekommt man schließlich die Pseudoarthrose in den Griff, nachdem andere Techniken ohne Wirkung blieben.

Allgemein wird im pulsierenden MF eine deutliche Mehrdurchblutung beobachtet. Dieser Effekt wird auf eine erhöhte arteriovenöse O2-Differenz im MF zurückgeführt. Er ist unabhängig von der „mineralisierenden Wirkung’“, die an einen Überträger gebunden scheint. Tierexperimentelle Untersuchungen an Schafen (MF täglich 12 Std über Nacht, max. 33 Tage) zeigen mit Hilfe der Szintigramme und Messungen mit der Gammakamera eine mehrheitlich positive Reaktion auf der behandelten Seite, die allein auf die Wirkung des MF zurückgeführt wird. Dem Überträger wird nur eine geringe Wirkung zugesprochen.

Laboratorium für Experim. Chirurgie, Schweiz, Forschungsinstitut Davos Gerber, H., J. Cordey, S. M. Perren, 1976: Der Einfluss von Magnetfeldern auf Wachstum und Regeneration in der Organkultur Langenbecks Arch. Cliir. SuppL   1976, 286-291

In der Organkultur embryonaler Rattenfemora wird der Einfluss eines magnetischen Wechselfeldes (30 Gauss. 20 Hz) auf das Wachstum und die Regeneration untersucht. Die sich erwärmende Magnetspule bewirkte Temperaturartefakte, das Magnetfeld allein blieb wirkungslos.

Abt. für Traumatologie und Orthopädie, Pirokov-Krankenhaus, Odessa, Russland Gerten, J. G., V. V. Serdiuk, 1979: Magnetotherapy in Infected Open Bone Fractures Voenno medicinskij zumal 4, 35-37

Die Versuche werden in drei Etappen aufgebaut. Untersucht werden:

  1. der Einfluss von MF auf die Erreger der Wundinfektion (Staphylococcus aureus).
  2. die Regenerationsvorgänge in Knochen und weichen Geweben bei Tieren und die Antibiotikawirkung.
  3. in klinischen Konditionen 45 Patienten mit Knochenbrüchen.

Konstruiert wird ein MF-Generator, der sowohl sinusförmige Wechselfelder als auch Impulsfelder mit Frequenzen von 50-100 Hz erzeugt, ebenso statische Felder; alle Feldstärken können zwischen 80 und 500 Oe (= 6400 und 40000 A/m) gewählt werden. Die Behandlungsdauer beträgt in allen Fällen 20 min/dies.

Zu 1: Die Mikro Flora wird parallel zu der Wirkung biogener Faktoren und Inhibitoren beobachtet. Der größte Effekt zeigt sich bei Verwendung eines Wechselfeldes von 50 Hz bei 120-250 Oe ~ 9600-20000 A/m. Nach 10 Behandlungen sind die Erreger völlig abgestorben. Bei anderen MF ist die Wachstumsdichte wesentlich verringert. Ergebnis: das MF hat antientzündliche Wirkung.

Zu 2: Im MF ist der posttraumatische Abfluss verringert, die Callusbildung sowie die Regeneration der sensiblen Nervengewebe und der Allgemeinzustand verbessert. Das MF erhöht im großen Maß den bakteriziden Effekt von Antibiotika (Penizillin. Streptomyzin u. a.).

Zu 3 Bei Patienten mit Knochenbrüchen ergibt das MF nach 14-15 Behandlungen einen allg. positiven Effekt, besonders bei vorher therapieresistenten Fällen. Die Heilung der Bruchstellen im MF erfolgt 1.5 – bis 2 Mal früher als bei Anwendung klassischer Methoden.

Zentrales Institut f. Kurortologie und Balneologie, Moskau, Russland, Griqorieva, V. D. P. G. Tsarfis, V. N. Gerasimenko, A. A. Fiveiskaya,   A. V. Shubina, C. J. Proskurova, L. P. Volkova, 1980: Use of a Low-Frequency Permanent Magnetic Field in Patients with Deforming Osteoarthrosis and Rheumatoid Arthritis,Vopr. kurortoi fizioterapi, 4, 29-35

Eine Analyse von klinisch-physiologischen, immunologischen und biochemischen Daten demonstriert den therapeutischen Effekt eines magnetischen Wechselfeldes (260-350 Oe ~ 20800-28000 A/m) bei deformierender Osteoarthrosis und rheumatischer Arthritis. Bei der Hälfte der behandelten Patienten bewirkte MF die Reversibilität der destruktiven Prozesse, eine verbesserte immunologische Reaktion, insbesondere eine vergrößerte Antikörper-Formierung von B-Lymphozyten.

 

Herder-Klinik, Abt. Handchirurgie und operative Rheumatologie, Bremen Haimovici, N., M. Negoescu, 1980: Beeinflussung der Kallusbildung unter Behandlung mit niederfrequenten gepulsten Magnetfeldern Therapiavoche 30, 4619-4631

In einer vergleichenden Untersuchung von 32 beidseitig durchgeführten Osteotomien des Metastarsale 1 mit Plattenosteosynthese wird nur jeweils die eine operierte Seite mit einem gepulsten Magnetfeld behandelt. In 56,32 % der Fälle ist eine deutliche Besserung der Kallusbildung, in 15.60 % nur eine mäßige Beschleunigung festzustellen. Die durchschnittliche Heilungszeit der behandelten Osteotomie beträgt 16 Wochen, die der nicht behandelten Seite 7.5 Monate.

Kuzmenko, V. V., Y. D. Katz, 1982: Magnetic Field in the Therapy of Painful Syndromes of the Litnb Stumps, Ortopedija, traumatologija, protz’irovanie 6, 8-12

Die Veröffentlichung beschreibt die Analyse der Behandlung von Phantomschmerzen bzw. Schmerzen des Beinstumpfes mit magnetischen Wechselfeldern anhand von 240 Patienten. Die Zeitdauer der Schmerzzustände beträgt zwischen 1 und 35 Jahren. Die Schmerz Syndrome werden in Form einer klinischen Klassifikation in 5 Formen mit jeweils 7 Stufen eingeteilt. Zur Therapie wird das Heimgerät. Polus 1 verwendet. Positive Resultate werden bei 94 % der Patienten aufgezeichnet und von diesen sind 67 % völlig wiederhergestellt und ohne Schmerzen.

 

Department of Engineering and Applied Science, Yale University, New Haven, Tuskegee-Institute, Alabama, Department of Physics, USA, Lakes, R. S.,   S. Saha, 1978: A Non-Contact Electromagnetic Device for the Determination of in Vivo Properties of Bone Med. Instrum. 12, 2, 106-109

Aufgrund der piezoelektrischen Eigenschaften von Knochensubstanz wird zusammen mit einem elektrischen Feld auch ein magnetisches Feld bei Biegungsbeanspruchung des Knochens ausgesendet. Dieses magnetische Feld, das bei jeder Bewegung eines Menschen spezifische Form hat, wird mit Hilfe eines Spulensensors und eines Spezialverstärkers aufgezeichnet, wobei der Sensor infolge der guten Magnetfeldpermeabilität außerhalb der Hautoberfläche, also nicht-invasiv, platziert ist. Die Anordnung könnte eine wertvolle Hilfe bei der Testung der mechanischen Belastbarkeit von geheilten Frakturen werden.

Lechner, F., W. Kraus, 1973: Die Beeinflussung   gestörter Frakturheilung durch elektromagnetische Felder. Die Geweberegeneration mit strukturbildenden elektro-und magnetdynamischen Potentialen Hefte für Unfallheilkunde 114, 325-331

Hier wird eine einführende Übersicht über das Verfahren der Heilmethode mit Hilfe eines pulsierenden Magnetfeldes mit Stromüberträgem gegeben. Klinische Demonstrationsbeispiele und physikalische Erklärungen mit physiologischem Bezug versuchen das Bild abzurunden.

Chirurgische Abteilung des Krankenhauses Garmisch-Partenkirchen Lechner, F., 1974: Beeinflussung der Knochenbildung durch elektromagnetische Potentiale Langenbecks Arch. Chir. 337 (Kongress Bericht) 631-635

Die Heilung von schweren, oft therapieresistenten Frakturen im magnetischen Impulsfeld (ca. 30 Oe) mit Stromüberträgern wird anhand von Röntgenkontrollen dargestellt.

Chirurgische Abteilung Kreiskrankenhaus Garmisch-Partenkirchen Lechner, F., 1974: Die Behandlung von Knochenbruchheilungsstörungen mit elektromagnetischen Potentialen Monatsschrift Unfallheilkunde 77, 245-251

Heilungsgestörte Frakturen werden einem niederfrequenten magnetischen Wechselfeld mit Stromüberträgerelektroden ausgesetzt. Indikationsgebiete werden diskutiert.

 

West Virginia University Medical Center, Morgantown, USA, Martin, R. B., 1979: Comparison of Capacitive and Inductive Bone Stimulation Devices. Analysis of Sinusoidal Electromagnetic Fields Annais of Biomedical Engineering 7, 387-409

Sowohl induktive als auch kapazitive elektromagnetische Felder können zur nicht invasiven Stimulierung des Knochenwachstums bei Frakturen und Osteotomien genutzt werden. Über den Wirkungsmechanismus ist weder bei dem einen noch bei dem anderen Feld Typ etwas bekannt. In der Arbeit werden die elektrischen und magnetischen Komponenten jeweils definiert und eine Energieabschätzung vorgenommen, die hinsichtlich einer klinischen Anwendung diskutiert wird.

 

Moskau, Mikhailova, R. J., Z. A. Komariva, 1982: Magnetotherapie in Mandibulat Fractures Stomatologija 61, 1

Anhand des Krankheitsverlaufs von 87 Patienten mit Mandibular Brücken wird die Wirkung von PMF aufgezeigt. Die klinischen Ergebnisse der Behandlungsmethode beweisen einen objektiven Erfolg. Die Methode wird für den allgemeinen praktisch-medizinischen Gebrauch empfohlen.

Russland – Institut für medizinische Instrumente und Ausrüstung Mitbreit, M. I., G. M. Dormidontow, N. P. Medwetowski, A. G. Saventschko, 1977: Verwendung des Apparates Polus 1 in der komplexen Therapie der Osteochondrose der Wirbelsäule und der Gonarthrose Novosti Medicinskoj Techniki 3, 69-71

Das Gerät Polus 1 (sinus 50 Hz, 100 mT) wird zur-Behandlung der Wirbelsäulen -Osteochondrosis und Arthrosis deformans eingesetzt. Für die Behandlung der Osteochondrosis des Thorax sowie der lumbaien Bereiche werden besonders angepasste Induktoren entwickelt, ebenso für die cervicalen Krankheitsbezirke. Alle Induktoren werden im Abstand von 5-7 cm entlang der gesamten Wirbelsäule angebracht. Die Behandlung besteht aus 15-30 Prozeduren, jede 10-20 Minuten lang.

Positive Behandlungserfolge werden bei 171 Patienten von insgesamt 201 Fällen festgestellt. Schmerzsyndrome sind reduziert, die Mobilität und die Heilung unterstützende physiologische Funktionen sind verbessert. Die postoperative Patientenrehabilitation ist schneller. Medikamente brauchten nicht gegeben werden.

  

  1. Medizinisches Institut, Moskau, Russland, Mitbreit, I. M., G. I. Lavrishcheva, V. A. Dirin, 1981: Changes in Peripheral Circu-lation ofthe Extremities during Reparative Regeneration of the Bone under the Effect of Low-Frequency Magnetic Fields Voprosy kurorlologii;ßzioterapie; lecebnoj; fiziceskoj kultury 4, 25-28

In Experimenten mit 125 Kaninchen wird mit Hilfe von Lichtmikroskopie und Videoplanimetrie. Polarographie und klinischer Strahlungsmakierung festgestellt, dass ein niederfrequent wechselndes Magnetfeld die Vaskularisierung in einer Frakturregion intensiviert.

Dadurch wird die Knochenregeneration in einer kurzen Periode erreicht. In klinischen Beobachtungen an 103 Patienten mit Frakturen der distalen Epimetaphyse wird unter MF-Einfluss ebenfalls ein beschleunigter Heilungsprozess dargestellt.

Orthopädisches Department, Akademisch Ziekenhuis Pellenberg, Kath. Univ. Leuven, Belgien, Mulier, J. C, F. Spaas, 1980: Out-Paüent Trealment of Surgically Resistent Non unions by Induced Pulsing Current – Clinical Results Archives of Orthopaedic and Traumatic Surgery 97, 293-297

Mit Hilfe einer Helmholtzspulenanordunug (Basett-Systeni) werden 19 Fälle von therapieresistenten Knochendefekten behandelt. Das wirksame MF ist niederfrequent pulsierend mit lediglich 200 uT Induktionsstärke. Die Patienten benutzen das Feld auch nachts, insgesamt 12-16 Stunden täglich. 1 1 Frakturen zeigen eindeutige Besserung. Das System wird auch deshalb favorisiert, da es äußerst kostengünstig wirkt.

 

Lehrstuhl für Traumatologie und Orthopädie, Lehrstuhl für operative Chirurgie und topographische Anatomie, Medizinisches Institut, Videpsk, Russland iNikolskij, M. A., A. M. Demetski, 1980: Permanent Magnetic Field of Elastic Magnets in the Complex Therapv of Patients in Operative Interventions on the Spine Ortlwpedija, travmatologija i prote-jrovanie 4, 22-25

Berichtet wird über die Anwendung statischer MF mit 350-500 Oe Stärke ~ 28000-40000 A/m nach Wirbelsäulenoperationen. Der Therapieverlauf besteht aus 10 bis 20 MF-Sitzungen von 30-40 Minuten täglich. Als Ergebnis von Versuchen mit 70 Patienten und vielen Tierexperimenten wird festgestellt, dass Magnetfelder einen günstigen Einfluss auf den Verlauf postoperativer Perioden ausüben, indem sie antientzündliche, analgetische spasmolytische Effekte erkennen lassen sowie posttraumatische Ödeme verringern und Blutkoagulation-Funktionen normalisieren.

Nöh, E. (Ed) – Sammelband Knochenneubildung im Strom – und Magnetfeld Med. Orthopäd. Technik 98, 2, 8-1 Seiten 1978:

In allen Beiträgen wird über die durchweg positive Beeinflussung von Strömen und Magnetfeldern unterschiedlicher Frequenz, Amplitude und unterschiedlichen Verlaufs auf die Regeneration defekter Knochengewebe berichtet. Hinsichtlich der Magnetfelder sind folgende Berichte abgedruckt:

  • f. med. Physik. München, Kraus, W.: „Therapie des Knochens und des Knorpels mit schwacher langsam schwingender elektromagnetischer Energie“‚
  • Chirurgische Abteilung, Kreiskrankenhaus Garmisch-Partenkirchen, Lechner, F., Äschert, R.: „Grundlagen und Klinik der elektro-dynamischen Feldtherapie bei Knochenheilungsstörungen“
  • Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus der Julius-Maximilians Universität, Würzburg, Stuhler, Th.: „Niederfrequent elektromagnetische Knochenstimulalion. Probleme der Interpretation, Gegenwärtiger Standort“
  • Krebskrankenhaus, Wolfratshausen, Bär. G.: „Erste Erfahrungen über zementfreie Implantation von Gelenktotalendoprothesen unter Verwendung von Magnetbehandlung System Kraus“
  • Handchirurgische Abteilung der Chirurg. Universitätsklinik München, Wilhelm. K.: „Die Ergebnisse der Behandlung der Navicularc-Pseudarthrose mit magnetischen und elektrischen Potentialen“
  • Chirurgische Klinik. München. Täger, K. H.: ., Zur Ausheilung von Knochendefekten unter der Therapie mit der elektromagnetischen Feldspule“
  • Orthopäd. Praxis. Schröter. M: „Die konservative Behandlung von 240 Patienten mit dem Magnetfeld“
  • Orthopaedic Research Laboratories, Columbia University of Physicians and Surgicns and the New York Orthopaedic Hospital N.Y., Basset, C. A. L., A. A. Pills. R. J. Pawluk: .:Ein nicht operatives Heilverfahren klinisch resistenter Pseudarthrosen und Knochenspalten durch pulsierende elektro-magnetische Felder“‚

Übersicht über eine Umfrage bei Ärzten, die die Magnetfeldtherapie betreiben. Folgende Indikationen würden überwiegend positiv bewertet:

  • degenerative Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
  • Dystorsionen und Kontusionen
  • HWS-S\Tidrom
  • Osteoporose und Bechterew
  • Behandlung von Frakturen
  • Chronische Polyarthritis prim. Coxarthrosen.

Laboratoire d’Anatomie et d’Embryologie Humaines, Centre Interdisciplinaire de Biomecanique Osseuse, Service de Chirurgie Osseuse, Hopital Erasme, Cliniques Universitaires de Bruxelles, Rooze, M., M. Hinsenkamp, 1979: Effect de la Stimulation electromagnetique sur l’osteogenese. Note prelliminaire Acta Orthopaedica Belgica 45, 5, 587-594

Die Hinterextremitäten von Embryos und neugeborenen Mäusen werden in einer Nährlösung untersucht. Eine Gruppe wird durch ein elektromagnetisches Feld (Impulspaketfolgefrequenz 15 Hz) stimuliert, die kontralateralen Beine dienen zur Kontrolle. In der stimulierten Gruppe ist zu beobachten:

  • eine verstärkte Rindendicke,
  • eine Schwächung der Keimschicht der Chondrozyten,
  • eine bessere Ausrichtung der longitudinalen Säulen,
  • eine verschiedene Färbungsaffinität der Knorpelmatrix.

 

Fortbildungsinstitut f. Traumatologie, Orthopädie und Militärchirurgie, Med. Fakultät, Ischewsk, Russland, Savelev, V. N. , M. F. Muravev, V. G. Ivanov, N. G. Zvorigina, 1980: Effect of Constant Magnetic Fielet on the Postoperative Period Course and Consolidation of Ununited Fractures and Pseudarthroses ofthe Long Tubular Bones Orthopedija, traumatologija iprotezirovanie 8, 5-7

Bei 209 Patienten (19-62 Jahre alt) mit verschiedenen Frakturen und Pseudarthrosen wird ein DC-MF von 0-500 Oe (0-40000 A/m) mit homogenem Feld, Feldlinien parallel zu langer Achse des Organs, angewendet (20 Behandlungen je 15 Minuten). Die Untersuchungen sind serologischer, rheographischer und biochemischer Art. Ergebnisse: Im MF wachsen innerhalb von 14 Tagen die Glykoproteine stark an, bei Kontrollen ohne MF nach 4 Wochen; erst in den darauffolgenden 2 Monaten gehen die Werte auf den Normallevel zurück. Die Mineralstoffe K, P, Na, Ca, Fe sind nach 14 Tagen im MF erniedrigt. Insgesamt sind entzündliche Prozesse im MF rückgängig und die Callusbildung ist stimuliert. Im MF wird eine gute Heilung in 88 % der Fälle (ohne MF 65 %), in 8,3 % zufriedenstellend (ohne MF 27 %), in 3.7 % nicht zufriedenstellend (ohne MF 8 %) festgestellt.

Abteilung für Unfallchirurgie, Institut für Biomathematik und Informatik, Universitätsklinikum der Gesamthochschule Essen und Abteilung für Unfallchirurgie Rudolf-Virchow-Krankenhaus, Berlin, Schmit-Neuerburg, K. P., K. M. Stürmer, H. Kehr, D. Ullrich, H. Hirche, 1980: Die Wirksamkeit elektromagnetisch induzierten   Wechselstroms auf die Einheilung autologer Spongiosatransplantate bei atrophen Schaftpseudarthrosen Unfallheilkunde 83, 195-201

Wie bereits in früheren Untersuchungen stellen die Autoren erneut fest, dass ein pulsierendes Magnetfeld allein (5 Hz, 38 Hz, 14 Stunden täglich) nicht in der Lage ist. verstärkten Knochenumbau und vermehrte periostale Knochenneubildung zu ermöglichen. Erst mit Hilfe implantierter Sekundärspule in Verbindung mit stabiler Osteosvnthese und Spongio-plastik wird Einheilung und lamellärer Umbau der Spongiosa beschleunigt. Die Knochenneubildung übertrifft die Kontrollseite um 17 %. Ein zentralnervöser bzw. humoraler Effekt der MF-Wirkung, der eine Kontrolle am Individuum ausschließt, wird nicht erwogen.

 

Hospital Beaujon; Hospital Cochin; Institut Calot; Hospital Saint-Louis Sedel, L., P. Christel u.a., 1982: Results of Non-Unions Treatment bv Pulsed Electro-magnetic Field Stimulation, Acta Orthopaedica Scandinavica, SuppL 196, 53, 81, 91

In einem niederfrequenten pulsierenden Magnetfeld mit durchschnittlich 2 Gauss Induktion werden 39 Fälle schlecht heilender Brüche behandelt. Das Alter der Patienten liegt zwischen 7 und 81 Jahren. Die Typen der Fälle sind 17 atrophide, 5 hypertrophide, 4 congeni-tale. 13 infektiöse. Die Zeit zwischen initialem Trauma und Behandlung beträgt zwischen 2 Monaten und 14 Jahren Resultate der Magnetfeldbehandlung sind an 37 Patienten erhoben worden. Dabei sind 31 vollständig geheilt, 6 Fälle zeigen keinen Behandlungserfolg. Die Applikation erfolgt 12 bis 14 Stunden am Tag max. 2 Monate lang.

 

Orthopaedic Department, The Royal Hallamshire Hospital, Sheffield, England Sharrard, W. J. W., M. L. Sutcliffe, M. J. Robson, A. G. Maceachern, 1982: The Treatment of Fibrous Non-Unions of Fractures by Pulsing Electromagnetic Stimulation, The Journal ofbone and Joint surgery 64-B, 2, 189-193

53 schlecht heilende Brüche, die im Durchschnitt seit 28″Monaten bestehen, werden einem PMF (Methode Bassett) ausgesetzt. Eine Heilung wird in 38 Fällen (72 %) bei einer durchschnittlichen Behandlungszeit von 6 Monaten erreicht. Der Heilungserfolg ist noch höher (86.7 %), wenn nur therapieresistente Tibralfrakturen behandelt werden. Frühere oder aktive Sepsis oder eingearbeitete Platten und Nägel haben keinen Einfluss auf den Erfolg. Das gleiche gilt für das Alter und die Dauer des Bruches.

Lehrstuhl für Traumatologie, Orthopädie und Militärische Chirurgie des 1. Med. Instituts Sidschinov-Inst., Moskau, Russland, Silin, L. L., S. V. Brovkin, I. L. Gorfinkel, 1979: Alternating Low-Frequency Magnetic Field in the Treatment of Arthrosis Deformans of the Knee Joints Voprosy kurortologii, ßzioterapii i lecebnojßziceskoj kultury 2, 41-43

Das MF wird in 64 Krankenfällen von Arthrosis verwendet, bei denen andere Physiotherapien entweder contraindiziert waren oder ineffektiv. In das Solenoid Polus 1 (50 Hz, 200 Oe ~ 16000 A/m) wird das betroffene Gelenk eingebracht und 16-15 Minuten im Zyklus von 10 Behandlungen an 10 aufeinanderfolgenden Tagen dem MF ausgesetzt. Nach jeder 10-tägigen Kur folgen eine 5tägige Unterbrechung und dann ein erneuter Zyklus. Die Kranken werden auf 2 Gruppen verteilt:

1, Gruppe: 33 Kranke ausschließlich mit MF-Therapie behandelt. 2. Gruppe: 31 Kranke außer MF-Bchandlung Einspritzen von 25 mg Hydrocortison ins Gelenk Jeweils vor der 1. Behandlung und nach der 7. Behandlung mit MF. Als Kontrollgruppe dienten 40 Kranke, die nur Hydrocortison erhielten. Die Ergebnisse geben folgendes Bild: Bei einem Teil der Patienten der I. Gruppe wird ein leichtes Ansteigen der Symptome und der Schmerzen nach zwei Behandlungen verzeichnet (reaktive Phase). Die Mehrheit der Patienten ließ im 1. Zyklus keine Veränderungen des Krankheitsbildes erkennen. Im 2. Zyklus dagegen treten deutlich eine Verringerung der entzündlichen Erscheinungen im Gelenk und eine Verringerung der nächtlichen Schmerzen ein. Der Allgemeinzustand der Kranken verbesserte sich bereits nach dem 1. Behandlungszyklus. Chronische Schlafstörungen verringerten sich während der 2. Therapiewoche und normaler Schlaf tritt gegen Ende des 2. Zyklus in der Mehrheit der Fälle ein.

In der 2. Gruppe ergibt die MF-Behandlung bereits nach 2-3 Applikationen für 25 Patienten eine vollständige Heilung, bei 4 Patienten eine wesentliche Besserung und bei 2 Patienten mit ausgeprägter intraarticulärer Exsudation ist kein antientzündlicher Effekt erreichbar.

Nach Beendigung der Therapie sind bei 4 Patienten leichte Schmerzen zurückgeblieben. Bei 18 in der 1.Gruppe und 25 in der 2. Gruppe ist die Heilung perfekt, wobei 1-3 Monate nach Therapieschluß noch endgültige Verbesserungen auftreten. Die Dosen von Hydrocortison in der 2. Gruppe sind gegenüber der Kontrolle 2 bis 3mal kleiner gehalten worden. Dennoch sind in der 2. Gruppe die Heilungen überragend, während in der Kontrollgruppe (75 mg Hydrocortison) größtenteils erfolglos behandelt wird. Die Autoren vermuten, dass im MF eine vergrößerte Absorption von Hydrocortison ins Gewebe stattfindet. Bei 9 Patienten mit multipler Sklerose haben die Schmerzen nach MF-Therapie auch in anderen Gelenken nachgelassen. Die Beweglichkeit ist verbessert. Weitere Observationen von 43 Kranken während 6 Monaten bis 2 Jahren nach der MF-Therapie zeigen, dass die Heilung bei 24 Patienten stabilisiert ist, bei 19 Patienten periodische Rückfalle auftreten, bei 5 Patienten keine Besserung auftritt.

 

  1. M. Sechenov-Institute für Medizin, Moskau, Russland, Silin, L. L., S. V. Brovkin, J. L. Gorfinkel, E. V. Vinogradov, 1979: Niederfrequente magnetische Wechelfelder heilen Arthrose deformans in Gelenken Voprosy kurortologii 2, 41-43

64 Patienten mit Kniegelenkarthrosen werden täglich 10-15 Minuten in Zyklen von 10 Tagen Behandlung und 5 Tagen Aussetzung magnetischen 50-Hz Feldern bei 200 Oe ausgesetzt. Patienten mit ausgeprägten sekundären Entzündungsprozessen erhielten eine Kombinationstherapie mit Hydrocortison-Injektionen. Die Kontrollgruppe erhielt kein Magnetfeld, dafür konventionelle physikalische Therapieverfahren einschließlich Cortison. Nach beendeter Behandlung sind bei 25 der 31 Patienten der Gruppe mit Magnetfeldbehandlung die Entzündungserscheinungen vollständig zurückgegangen, bei 4 Patienten ist eine erhebliche Verbesserung eingetreten, bei 2 Patienten zeigt sich kein Erfolg.

Abteilung Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Stürmer, K. M., H. Kehr, K. P. Schmit-Neuerburg, K. Seidel, 1978: Knochenheilung im elektromagnetischen Wechselfeld? Rechts-Links-Versuch an infizierte Pseudoarthrosen, Langenbecks Archiv für Chirurgie; 347, I, 709-710

Atrophie. Infizierte Defektpseudarthrosen beider Ulnae von 21 Beagles werden im Rechts-Links-Versuch mit magnetischen Wechselfeldern in Verbindung mit Stromüberträgern behandelt (System Kraus). Ausgewertet werden Röntgenbilder, Mikroangiographien, polychrome Sequenzmarkierung, gefärbte Schnitte und Polarisation. Auf der behandelten Seite ergab sich bei einer Gruppe lediglich vermehrte pcriostalc Reaktion, bei einer zweiten Gruppe mit Spongiosaplastik dagegen vermehrte Knochenneubildung und besserer Durchbau der Pseudoarthrosen.

Senior Resistra, Royal Hallamshire Hospital, Sheffield, Clinical and Technical Research Associates, London, Sutcliffe, M. L., u.a., 1982: The Treatment of Congenital Pseudarthrosis ofthe Tibia with Pulsing Electromagnetic Fields Clinical orthopedics 166, 45-57

Berichtet wird über 37 Fälle von Congenitaler Pseudarthrose der Tibia, die mit pulsierenden Magnetfeldern entweder ausschließlich oder in Kombination mit operativen Praktiken behandelt werden. Bei 70.2 % (= 26 Fälle) ist die Behandlung erfolgreich. Von 28 Patienten mit 30 Frakturen, die ausschließlich mit dem Magnetfeld behandelt werden, gelangen 50 % zur Heilung.

 

Lehrstuhl für militärische Traumatologie und Orthopädie der militärisch-medizinischen-Kirov-Akademie, Russland, Tkachenko, S. S., V. V. Rulski, 1975: Basis for an Experience in the use of Electromagnetic Stimulation in Surgical Treatment of Fractures and Pseudarthroses Orthopedija, travmatologija i protezirovanie 1, 1-6

Der positive Effekt von magnetischen, statischen, gepulsten und niederfrequenten Wechselfeldern wird anhand der Knochenconsolidation bei 314 Kaninchen und 102 Hunden erprobt. Außerdem wird Erfolg bei Menschen mit Frakturen und Pseudarthrose verzeichnet.

Physiotherapeutische Abt. des E. Krankenhauses Perm, Russland, Tiuriaeva, A. A., 1967: The Use of an Alternating Magnetic Field in the Treatment of Trophic Ulcers ofthe Lower Limbs and Infected Woundes Voprosy kurortologü, ßzioterapii i lecebnoißzioceskoj kultury 32, 48-50

Die Heilung im Magnetfeld von Wunden und Geschwüren des Beines wird auf eine Verbesserung des regenerativen Prozesses zurückgeführt. Bei großen Wunden dient das Magnetfeld als Vorbehandlung für Operationen, wobei die analgesierende Wirkung im Vordergrund steht.

Krankenhaus Nr. 2 Perm, Lehrstuhl für Experimental-Physik, Univ. Perm Tiuriaeva, A. A., V. M. Ponizovsky, G. L. Akimov, 1977: Alternating Magnetic Field Effect upon Healing of Ulcers ofthe Lower Extremities Vestnik chirurgii imeni 119, 8, 84-85

302 Patienten mit Ulcus cruris werden täglich einem lokal applizierten MF mit 50 Hz Frequenz und meistens mit 400 Oe Stärke (32000 A m) ausgesetzt. Gleichzeitig wird eine Heilemulsion auf die Wunde gestrichen. Eine vollständige Heilung kann nach kurzer Zeit bei 57 Patienten beobachtet werden, wobei der Ulcus varicosus (fehlerhafte Blutzirkulation) besonders gute Heilerfolge zeigt. Weitere 42 Patienten werden in den folgenden 1-7 Jahren vollständig geheilt. Bei 9 Personen rezidivierte das Ulcus. Als Besonderheit vermerken die Autoren eine Normalisierung des arteriellen Blutdruckes und Pulses.

Department of Electrical and Electronic Engineering. University of Wales, Singleton and Morriston Hospitals, Swansea, Wales, Großbritannien, Watson, J., E. M. Downes, 1979: Clinical Aspects of the Stimulation of Bone Healing Using Electrical Phenomena, Medical and Biological Engineering and Computing 17, 161-169

Acht Patienten, die z.T. mehrere Jahre unter nicht heilenden Frakturen litten, werden in einer Pilotstudie wenigstens vier Wochen lang täglich mit ca. 22 Stunden einem pulsierenden Magnetfeld ausgesetzt. In sechs Fällen kann eine klinisch und radiologisch befriedigende Heilung festgestellt werden. Es werden weitere Therapietechniken mit Hilfe elektri-scher Stimulation erläutert.

 

Unfallchirurgische Klinik des Allgemeinen Krankenhauses Bamberg Wiendl, H. J., M. Strigl, 1978: Klinische Erfahrungen zur ergänzenden Behandlung von Pseudarthrosen mit elektromagnetischen Potentialen Fortschr. MecL 96, 5, 231-236

Pseudoarthrosen von Extremitätenfrakturen. Osteotomien und eine frische Unterschenkelfraktur werden zusätzlich zur Osteos\nthese mit Hilfe eines niederfrequenten Magnetfeldes und Stromüberträgem (System Kraus/Lechner) behandelt. Mit Ausnahme eines Mißerfolges tritt in allen Fällen eine raschere und vollständige knöcherne Überbrückung ein. Besonders in problematischen Fällen wie Schenkelhals-Pseudarthrosen oder Tibia-Defektpseudarthrosen erwies sich die Methode als erfolgreich.

Yumashev, G. S., L. L. Silin, E. V. Vinogradov, L. L. Gorfinkel, Y. V. Berlin, L. J. Ginsburg, 1978: Magnetotherapy ofthe Gonarthrosis Ortopedija, Travmatologija iprotezirovanie 10, 35-37

50 Patienten mit Osteoarthrosis am Knie werden lokal mit einem magnetischen Wechselfeld (150-200 Oe, 50 Hz) behandelt. Ein antiinflammatorischer, analgetischer und vaso-dilatorischer Effekt stellt sich ein. Parallel mit dem Rückgang des klinischen Befundes der Osteoarthrose wird eine Besserung des Allgemeinbefindens der Patienten und eine Normalisierung des Schlafes verzeichnet.

Knochen, Osteoporose

Tabrah F; Hoffmeier M, USA 1990, Journal of Bone and Mineral Research, 5(5), S. 437-442

Auswirkung eines 72 Hz-PEMF (Pulsating Electromagnetic Field) auf die Knochenstärke von Frauen mit Osteoporose. Bei 20 Personen wird eine Behandlung des Vorderarmknochens 10 Stunden täglich über 12 Wochen angewandt. Die Knochendichte wird vor, während und nach der Behandlungszeit mit dem „Norland-Cameron bone mineral analyzer“ bestimmt. Das Mineralaufkommen der Knochen wird im Umkreis der Fläche der Magnetfeldbehandlung mit „Single Photon Densitometry“ gemessen. Es nimmt während der Therapie zu und in den anschließenden 36 Wochen wieder ab. Es wird von einem allgemeinen Feldeffekt für den gesamten Körper gesprochen und eine klinische Anwendung zur Vor-beugung und Behandlung der Osteoporose empfohlen.

Simko P.; Brix M.; Latal J., 1990, Electrical and electromagnetic Stimulation of bone healing, Bratislavske lekarske listy 91(1), S. 62-65

Die Wirkung der elektrischen Ströme und elektromagnetischen Felder auf die Knochenheilung wird dargestellt. Die Erkenntnisse zeigen, dass Elektronegativität, osteoblastische Aktivität und Knochenbildung in eine Gruppe fallen, wahrend Elektropositivität, Osteoclasia und Resorption eine Gegengruppe bilden. Die Stimulation im Knochengewebe wird durch chirurgisch implantierte Elektroden oder Strominduktion aufgebaut. Das Ergebnis der beschleunigten Knochenheilung überzeugt nicht vollständig. Jedoch hat sich der nutzbringende Einfluss der Elektromagnetotherapie auf die Heilung von weichem Gewebe bestätigt und ist auf seine ödemauflösende, analgetische und entzündungshemmende Wirkung zurückzuführen.

 

Andrew C, Bassett L., 1989, Fundamental and practical aspects of therapeutic uses of pulsed electromagneticßelds (PEMF), Critical Reviews in Biomedical Engineering, 17(5), S.451-529

Die nützlichen therapeutischen Wirkungen von low-energy Wechsel-Magnetfeldern. (PEMF), sind seit 1973 mit wachsender Häufigkeit dokumentiert worden. Anfänglich wurde diese Form athennischer Energie hauptsächlich als Rettung für Patienten mit Nonunions eingesetzt. Viele dieser Personen waren Kandidaten für eine Amputation. Deren klar belegte Therapie-Resistenz gegen die üblichen Formen chirurgischer Behandlung. Knochentransplantation eingeschlossen, dient als vernünftiger Indikator bei der Beurteilung der Wirksamkeit der therapeutischen Magnetfeld-Methode, insbesondere dann, wenn PEMF die alleinige Behandlung des Patienten darstellt. Die biologische Wirksamkeit bestätigt sich in einer zunehmenden Knochenheilung und wird durch verschiedene Doppelblind-Studien und prospektive Studien unter klinischen Verhältnissen kontrolliert. Außerdem ergeben sich Erfolge in Doppelblindstudien auch bei anderen klinischen Erkrankungen. Diese Daten, gekoppelt mit gutkontrollierten Laborergebnissen und die Erstellung adaequater Wirkungsmechanismen, haben PEMF bereits als Therapie mit der Chirurgie gleichgestellt, jedoch mit bedeutend geringerem Risiko und Aufwand.

Weil, U.H., 1988, Elektrostimulation und Magnetfeldtherapie bei Knochenbrüchen, Deutsches Ärtzeblatt 85(8), S. 291-294

Allen elektrischen Behandlungsmethoden der Knochenregeneration wird immer wieder vorgeworfen, dass keine Doppel-Blind-Untersuchungen vorliegen, das gilt besonders für die Magnetfeldbehandlung. A.T. Barker, R.A. Dixon, W.J.W. Sharrard und M.L. Sutcliffe haben im Mai 1984 eine derartige Doppel-Blind-Untersuchung veröffentlicht. Ursprünglich waren Sharrard und Sutcliffe durchaus Verfechter der Magnetfeldtherapie, aber die Autoren kommen zu dem Schluß, dass eine konservative Behandlung von nicht geheilten Brüchen ebenfalls gute Erfolge bringe und dass nur eine möglichst große Ruhigstellung die Heilung durch Magnetfeldtherapie günstig beeinflusse. Auch der verbreiteten Aussage, dass die Elektrostimulation, selbst wenn sie erfolglos sei, keinen Schaden hervorrufen könne, wird widersprochen. R.O. Becker, einer der früheren Mitarbeiter Bassetts, warnte schon 1979 vor der Möglichkeit von Langzeitschäden, da die bei der Behandlung üblicherweise verwendeten Stromstärken nicht physiologisch seien.

 

Sharrad W.J.W., 1990, A double-blind trial of pulsed electromagnetic fields for delayed union of tibial fractures, British Editorial Society of Bone and Joint Surgery, 72-B(3), S.347-355

Bei 45 Schienbeinschaftbrüchen, alle auf die übliche Weise mit Gipsverband behandelt, wird für mehr als 16 aber weniger als 32 Wochen eine Doppel-Blind-Multi-Center Studie durchgeführt. Die Frakturen wurden auf ihre Anfälligkeit zu verzögerter Knochenbruchheilung mittels Messung der Zeil-Verlagerung. Knochenfestigkeit oder Splitterung getestet. Auch die Heilung geringer oder starker Verletzungen an Haut und weichen Gewebeteilen werden cinbezogen. Die Behandlung wird bei insgesamt 20 Patienten für die Dauer von 12 Wochen durchgeführt. Gleichzeitig werden Scheinbehandlungen als Kontrolleinheiten bei 25 Patienten gemacht. Die neutrale Beurteilung des Behandlungserfolges wird durch Rönt-genaufnahmen von einem Röntgenologen und einem orthopädischen Chirurgen vorgenommen. In statistischen Analysen wurden die behandelten Gruppen verglichen, wobei der Faktor Alter keine Berücksichtigung findet, da er, laut These, nicht das Ergebnis beein-trächtigt, d.h. die Einwirkung der Behandlung ist für jede Altersgruppe gleichermaßen. Nach Feststellung des Röntgenologen zeigen sich bei der Verum-Gruppe bei 5 Frakturen Fortschritte und in 10 Fällen keine Fortschritte. In der Kontrollgruppe ist bei einer Fraktur ein Fortschritt erkennbar und keine Fortschritte in 23 Fällen. Die Resultate fallen also sehr günstig zugunsten der Verum-Gruppc aus (p = 0.002). Nach Feststellung des orthopädischen Chirurgen zeigen sich bei der Verum-Gruppe nur bei 1 1 Frakturen noch eine verzögerte Knochenheilung, während die Kontrollgruppe bei 22 Frakturen noch eine verzögerte Knochenheilung aufweist (p = 0.002). Auch diese Resultate fallen also zugunsten der Verum-Gruppe aus. Fazit: Pulsierende magnetische Felder unterstützen die Heilung von Schienbeinfrakturen mit verzögerter Heilung.

Jalm T.L., 1968, A possible mechanismfor the effect of electrical potentials on apatite formation in bone, Clinical Orthopaedics and Related Research 56, S.261-270

1.) Ein elektrisches Potential, an einen Knochen angelegt, wirkt auf die organische Matrix und die Apatit Komponente als amphoterisches Ionen-Austausch-System.

2.) Die Anwendung eines kontinuierlichen Potentials sollte eine z.B. Akkumulation von Caicium- und Phosphat-Ionen an der Kathode und von Natrium-und Chlorid-Ionen an der Anode bewirken. Die resultierende Verteilung dieser Ionen kann zu der Formation von Apatit an der Kathode und zur möglichen Resorption an der Anode beitragen.

3.) Die Erhöhung der Ionenaktivität in mesenchymalen Zellen und Osteoblasten könnte durch Galvanotaxis, wie beim einfachen Mechanismus der Amoeba proteus beobachtbar, verursacht sein.

4.) Die Oberfläche des Apatit-Kristalls trägt fixierte positive und negative Ladungen (Calcium-und Phosphat-Ionen), die mit Gegenionen verbunden sind. Chlorid- und Phosphat-Ionen konkurrieren mit der Calciumbindung und Natrium und Calcium4conkurrieren der Phosphatbindung.

5.) Diese Vereinigungs- und Trennungsgleichgewichte können durch die Anwendung eines elektrischen Potentials modifiziert werden, selbst wenn dieses langsam wechselt, wie in dem natürlichen piezoelektrischen Knochen-Deformations-Effekt. Die Spannung würde die Verbindung mit Phosphat beschleunigen und die Verbindung mit Caicium verlangsamen. Die Beschleunigung der Phosphat-Verbindung würde teilweise größer sein als die Verlangsamung der Calcium-Verbindung. Auf dieser Basis könnte der Nettoeffekt eine Erhöhung in der Formation von Apatit sein. Die Anwesenheit dieser elektrischen Wirkung macht die übliche Voraussetzung von Ionenpumpen unnötig.

6.) Es wird eine Beziehung von Vereinigungs- und Trennungsgleichgewicht vorgeschlagen, die, gemäß dem elektrischen Mechanismus von Wolffs Gesetz, von elektrischen – mechanischen Verzerrungsspannungen betroffen sind.

Rubin CT., Mc Leod K.J., Lanyon L.E., 1989. Pre\~ention of Osteoporosis by pulsed Electromagnetic Fields, The Journal of Bone and Joint Surgery No. 3, S. 411-417

Die Nutzbarkeit von pulsierenden elektromagnetischen Feldern (PEMF) wird an einem Tiermodell bei induzierter physiologischer Frequenz und Intensität geprüft, um der Osteo-porose vorzubeugen. Bei fehlender funktionaler Belastung der linken Ulna eines Truthahns wird ein Knochenverlust von 13 %, verglichen mit der intakten kontralateralen Kontroll-Ulna, über eine 8 Wochen dauernde Experimentalperiode verzeichnet. Bei der Behandlung mit PEMF für die Dauer von einer Stunde pro Tag ward eine osteogene Dosis-Antwort auf den induzierten elektrischen Strom beobachtet, mit einem maximalen osteogenen Effekt zwischen 0.01 und 0.04 Tesla pro Sekunde. Induzierte Impulsströme über oder unter diesem Level sind weniger effektiv. Die maximale osteogene Antwort besteht in einer Verringerung im intracortikalen Gewebe-Umformungslevel, d.h. Hemmung von endostealer Resorption und Stimulation von periostealen und endostealen neuen Knochenformationen. Diese Daten ergeben, dass kurze tägliche Behandlungen mit geeigneten elektromagnetischen Feldern die Verhaltensweise von Zellpopulation förderlich beeinflussen können. Es gibt ein wirksames Fenster von induzierten elektrischen Strömen, wodurch Knochenmasse in Abwesenheit von mechanischer Belastung stimuliert werden kann. Klinische Bedeutung: Die Nutzung von PEMF wird in folgenden Fällen vorgeschlagen:

  • zur Vorbeugung von Knochenverlust bei immobilen Patienten
  • im Alter
  • bei der postmenopausalen Bevölkerung
  • bei Astronauten, die einer anhaltenden Mikrogravitation ausgesetzt sind.

Struktureller, schädlicher Knochenverlust kann durch den richtigen Gebrauch von nichtinvasiver elektromagnetischer Stimulation verlangsamt oder vorgebeugt werden.

Mitbreit I.M., Lavrishcheva G.J., Divrin V.A., 1981, Changes in pheripheral circula-tion of the extemities during reparative regeneration of the bone under the effect of low-frequency magnetic field, Voprosy kurortologii, ßzioterapii i lecebnojßziceskoj kultury 4, S.25-28

Mittels polarographischer (pO2), klinischer (Television Planimetrie) und X-ray Methoden wird an 125 Hasen nachgewiesen, dass sich die Vaskularisation der Knochenregion unter Einwirkung eines niederfrequenten Magnetfeldes besser entwickelt. In klinischen Beobachtungen bei 103 Patienten mit Frakturen der distalen Epfmetaphysis wird herausgefunden, dass sich die Blutzirkulation der verletzten Extremitäten unter der Wirkung des niederfrequenten Magnetfeldes wesentlich schneller normalisiert. Die Dauer der Funktionseinschränkung ist auf neun Tage im Durchschnitt reduziert worden.

Madronero A., 1990, Influence of magnetic ßelds on calcium salts crystal formation: an explanation ofthe „pulsed electromagneticfield“ technique for bone healing, C.E.N.I.M, Madrid, Spain

Auf der Suche nach eines Wirkungsmechanismus, bei der Verwendung eines Magnetfelds, zur Anregung der Knochengewebsbildung, wird der Einfluss konstanter Magnetfelder auf die Bildung von Kristallisationskeimen aus Calciumphosphat untersucht. Die Ergebnisse sind positiv und deshalb wird zur elektromagnetischen Feldbehandlung geraten.

Endoprothesen

Muff B.Kissling R.O. 1991: „Magnetfeldtherapie bei unklaren Schmerzen nach Hüfttotalendoprothesen“, Biologische Medizin 5 , Aurelia-Verlag, Baden-Baden, S. 728

Die Magnetfeldtherapie ist eine aufwendige Therapie für motivierte Patienten. Die Resultate empfehlen den Einsatz dieser Therapie bei klinischem Verdacht auf aseptische Lockerung von zementfrei implantierten Hüftprothesen in manchen Fällen. Eine Besserung der Beschwerden tritt bei 7 von 12 zementlos eingesetzten Hüfttotalendoprothesen auf. Bei 4 behandelten Hüften sind die Beschwerden nach durchschnittlich dreimonatiger Behandlungszeit unverändert, in einem Fall ist eine kontinuierliche Verschlechterung eingetreten. Bei einzementierten Hüfttotalprothesen findet sich kein Behandlungserfolg.

Psychosomatische Medizin

Ehrmann, W., H. W. Ludwig, W. Sodtke, 1976: Influence of Alternating Magnetic Fields (Frequencies between 1 and 20 Hz) on Psvchosomatic Ailments, Sonderdruck

Die Wirkung der eigenkonstruierten ELF-Generatoren ist hauptsächlich eine analgetische, z.T. auch eine antiphlogistische. Die Behandlung von psvchosomatischen Krankheiten von Patienten mit etwa gleichem Alter hat 87-96 % igen Erfolg. Der Plazeboeffekt war bei den Versuchen erstaunlich gering, die statistische Sicherung daher sehr hoch.

Grunner, O., 1973: Application of Electronic Noise and Pulsed Magnetic Fields in the Treatment of Sleep Disorders, In: Sleep, Karger Vlg., Basel, und: Rev. bras. clin. Ter. (Sao Paulo) 3, 4, 15-16
Grunner, O., 1975: Differential Effects of Electromagnetic Fields in the Therapx of Neurosis and Depressions Activ ner. super. Praha
Grunner, O., 1975: The Treatment of Insomnid through the Arebral Application of Electric Pulses and Magnetic Fields
2nd International Sleep Research Congress, Edinburgh, Scotland, Abstracts 167, 291, USA

Der Autor berichtet über die Behandlung mit Hilfe verschiedener Magnetfelder von Insomnia. Migräne. Angstzuständen und Depressionen. Die Resultate werden über die Messungen der Hautleitfähigkeit sowie über die sog. „Elektrographie“ (kalte Elektronenemission der Haut) kontrolliert und sind positiv.

Grunner, O., 1976: Psychic and Electromagnetic Fields Lek. ces.115, 846-852
Grunner, O., 1976: Influence of Magnetic Field on Central Nervous System Proceedings of the 2nd, Intern, and Environmental Neurology, Univerista Karlova, Praha 335-341 Rehabilitation Hospital Centre, Jesenik, CSFR
Grunner, O., 1977: Application of an Interrupted Electromagnetic Field using Magnetodiapulse Experimental Technique J. E. S. A. Inf. (Graz) 22, 8-12
Grunner, O., 1978: Application of iMagnetic and Electromagnetic Fields in Insomnia Waking and sleeping 2, 217-222

Institut für elektromagnetische Therapie, Lilienfeld, C., 1902: Der Elektromagnetismus als Heilfaktor Therapie der Gegenwart (Sept.) 390-395

Innerhalb eines halben Jahres sammelte der Autor als Arzt klinisch therapeutische Erfahrungen mit einem magnetischen 100-Hz Wechselfeld (System E. Konrad Müller). Die Behandlungsdauer schwankte zwischen 10 und 40-50 Applikationen. In Form einer Tabelle werden die Indikationen vorgestellt wobei Besserung und teilweise Heilung auftritt. z.B.:

  1. Periphere Neurosen, wie Neuralgien usw.
  2. Zentrale Neurosen, wie Ncurastcnic.Hemicranic usw.
  3. Neurosen innerer Organe
  4. Organische Nervenkrankheiten, wie Tabes dosaüs
  5. Muskelerkrankungen, wie chron. Rheum. muscul.

Da die meisten Leiden chronischer Art waren, wird im Magnetfeld der Heilungserfolg gesehen. Vor allem die schmerzlindernde Wirkung war oft eklatant. Myositis. Leukämie und Tumor der Medulla oblongata zeigten keine Besserung.

 

Rodari, P., 1901 : V. Über ein neues elektrisches Heilverfahren Berliner Klinische Woche 23, 628-631, VI. Über ein neues elektrisches Heilverfahren Berliner Klinische Woche 24, 652-655

In vielen interessanten Einzelbeobachtungen werden die Wirkungen des MF (lOOHz) nach Müller geschildert. Phosphenerscheinungen. Geschmackssensationen, prompte Schmerzreduzierung, Ödemreduktion. Herzwiederbelebung beim Frosch sind alles Erscheinungen, die viel später erneut beschrieben werden. Daneben werden folgende Indikationen genannt:

  • Neuralgien 57 Fälle; 22 Heilungen. 18 Besserungen. 16 ungeheilt.
  • Schlaflosigkeit prompt gebessert.
  • Neurasthemie und Neurosen: Besserungen und Heilungen.
  • 3 spinale Kinderlähmungen: in ca. 40 Sitzungen bedeutend gebessert.
  • Gicht: Rückgang der Schwellungen und Schmerzen

Radiologie

Kazakh Scientific Research Institute of Oncology and Radiologie, Kazakh Technical Institute, Alma-Ata, Russland, Lyu, B. N., S. K. Kanashev, 1981: Inßuence of Magnetic Field on the Oxygen Tension Radiosensitivity and Growth of Some Experimentell Tumors Radiobiologija 21, 2, 255-260

Bei Püss-Lymphosarkomen und RS-1 -Tumoren sowie Walker Karzinosarkomen von Ratten zeigt sich unter Einwirkung eines Magnetfeldes eine Steigerung des pO: in Form eines on-off-Effektes. d. h. bei Anlegen des Magnetfeldes steigt der Sauerstoffdruck sofort an und erniedrigt sich nach Wegnahme des Feldes schließlich wieder. Das Anwachsen des Sauerstoffdrucks unter MagnetfeldEinfluss ist jedesmal mit einer bedeutenden Deceleration des Tumorwachstums verbunden, wenn die Therapie mit ionisierender Strahlung verknüpft ist.

Stoffwechselphysiologie

Zellstoffwechsel

Goodman R., Bassett CA., Henderson A.S., 1983, Pulsing Electromagnetic Fields Induce Cellular Transcription, Columbia University, Ntrw York 10032

Schwache pulsierende, elektromagnetische Felder können biologische Prozesse beeinflussen. Die Hypothese, wonach Reaktionen auf derartige induzierte Ströme von den Impulscharakteristiken abhängen, wird untersucht, wobei die Transkription als Zielprozeß verwendet wird. Zwei Impulsformen werden in der medizinischen Anwendung getestet: Der wiederholte Einfachimpuls und der wiederholte Mehrfachimpuls. Diese Impulse erzeugen Ergebnisse, die sich untereinander und gegenüber den Kontrollen unterschieden, wobei die Transkription in Dipteren-Speicheldrüsenzellen mit Tritiumuridin in einer Transkription-Autoradiographie, mit einer Zell-Nicktranslation und der Analyse von isolierten RNA-Fraktionen verwendet wird. Eine Behandlung mit Einzelimpulsen steigert die spezifische Aktivität der messenger-RNA nach 15. bzw. 45 Minuten Einwirkung. Der Mehrfachimpuls steigert die spezifische Aktivität erst nach 45 Minuten Einwirkung.

Hefco V., Hefco E., Birca C, 1969. Influence ofthe magnetic field (MF) on glycemia, pyruvic acid (PA) and lactic acid (LA) in white rat blood, F. KV. Rouin. Biol.-Zootogie. Tome 14(1), S. 79-85

Die Veränderung von LA, PA und Zuckergehalt im Blut von weißen Ratten wurde bei der Behandlung mit MF täglich für 5 Minuten über eine Periode von 5,10,15 und 20 Tagen untersucht. Eine signifikante Abnahme von PA und LA trat nach 5 und 10 Behandlungen ein; der maximale Effekt trat nach 5 Behandlungen auf. Nach dieser Periode fielen die Werte auf ein normales oder sogar ein höheres Niveau zurück. Blutzucker verringert sich nach 10 Behandlungen. Verschiedene Möglichkeiten der Anwendung von MF an lebenden Organismen werden diskutiert.

Zellen, Ionen-Transport

Farndale R.W., Marcondas A., Marsland T.P., 1987, „Effects of low-amplitude puised magnetic fields on cellular ion transport, Bioelectromagnetics 8(2), S. 119-134

Pulsierende Magnetfelder (PMF) werden genutzt, um schwierige Knochenfrakturen und andere Störungen des Zellgewebes zu behandeln. Es ist nicht klar, wie sie im Gewebemetabolismus wirken. Sowohl induzierte Ströme als auch elektrische Felder, die auf Zellmembranen einwirken, können Ionentransport-Funktion modifizien. Diese Hypothese wird getestet, indem „in vitro“ Modelle für Ionentransport-Verfahren mit kurzer zeitlicher Wirkung durch PMF bEinflusst werden. Weder bei Kalium noch bei Glucose in menschlichen Erythrocyten oder beim Calciumtransport durch eine Epithelial-Membran ist ein Magnetfeldeinfluss zu entdecken. Die Magnetfeldbehandlung beEinflusst auch nicht die Permeabilität der Zellmembranen und ebenso nicht die extrazelluläre ionische Aktivität innerhalb des Zellgewebes durch gegenseitige Beeinflussung mit dem Donnan-Potential. Jede dieser Studien fällt negativ aus, so dass die hier gebrauchten PMF-Wellenformen keinen generellen „Short-Term“-Effekt auf den Zeilionentransport zeigen.

Weaver J.C., Astumian R.D., 1990. The response of living cells to very weak electric fields: the thennal noise l’unit, Science Reports 247, S. 459-461

Ein physikalisches Modell, in dem Zellen als mögliche Detektoren eines sehr schwachen periodischen elektrischen Feldes gelten, zeigt eine generelle Relation zwischen Zellgröße, einschließlich wärmeinduzierter Fluktuation im Membranpotential und maximaler Änderung des Membranpotentials, verursacht durch Einwirkung eines äußeren Feldes. Die einfachste Version des Modells beinhaltet einen Breit-Band-Bereich eines einwirkenden elektrischen Feldes, auf das Membran-Makromoleküle direkt antworten können (ungefähr 10″^ Volt pro Zentimeter). Viele kleinere Felder (10~6 Volt pro Zentimeter) können eine Antwort auch in einem schmalen Band oder Frequenzbereich provozieren, wenn ein feldindu-ziertes Signal in eine katalytische Aktivität von Membran-gebundenen Enzymen eintritt. Beidesmal liegen die Feldwirkungen unterhalb der thermalen Rauschgrenze, die in einigen Experimenten als limitierender Faktor einer Wirkung gefunden würde.

Department of Medicine and Physical Therapy, Faculty of Medicine, L’niversity of Tokyo, Japan, Bunkyo-Ku Mizushima, Y. J. Akaoka and J. Nishida. 1975: Effects ofMagnetic Field on Inflammaüon Experimentia 31, 1411-1412

Die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und Entzündungen mit dem Magnetfeld ist in Japan eine gebräuchliche Heimtherapie. Aufgrund sorgfältiger Versuche mit Ratten, bei denen experimentell Entzündungen induziert werden, wird objektiv Erfolgsbilanz gezogen: Ein 50-Hz-Magnetfeld mit 1200 Gauss unterdrückt signifikant die Ausbildung von Ödemen bei einer Expositionszeit von 3 Stunden. Induzierte Arthritis wird im Feld stark geschwächt. Ein magnetisches Wechselfeld hat somit einen Anti-Entzündungs-Effekt.

Faculty Medicine, University of Louvain; Departments of Biochemistry, Orthopaedic surgery, Electrical Engineering, Belgien, Delport, P. H., N. Cheng, M. J. Hoogmartens, I. C. Mulier, W. Sansen und W. De Loecker, 1982: The Effect of Pulsed Electromagnetic Fields on Protein Synthesis and Membrane Transport in Rat Skin Transactions 2. Ann. Meeting bioelectrical Repair and Growth Society, Vol 2. Oxford

Die Verabreichung von markiertem Glycin oder Alanin in Proteine kann 40-90 % gesteigert werden, wenn bestimmte Teile der Rattenhaut einem elektromagnetischen Feld mit folgenden Parametern ausgesetzt war: Impulsfrequenz 5 kHz, Impulsbreite 10 u.sec, Impulspa-ketfrequenz 20 Hz bei 20 Impulsen pro Paket. Gleichzeitig wird der Aminosäurentransport mit 30-60 % erhöht. Nur spezifische Kombinationen der Impulsparameter erlaubten derart günstige Werte.

 

Medical Department B, the Rigshospital, Kopenhagen, Dänemark Hansen, K. M., 1944: Studies on the Influence of Magnetism on the Oxygen Absorpti-on in Man Ada Medica Scandinavica 118, 4/5, 261-281

In einem wissenschaftlich gut durchdachten Experiment wird bei Menschen ein magnetisch induzierter erhöhter Sauerstoffverbrauch in 14 % der Fälle gegenüber der Kontrollgruppe gefunden (insgesamt 559 Patienten getestet). Gleichzeitig sinkt in der Experimentalgruppe die Menge der Sauerstoffaufnahme um 17 %. Patienten mit abnorm gesteigerter Ventilation gelangen jedoch mit Hilfe des Magnetfeldes wieder in Normbereiche.

Department of Oral Biology, University of Connecticut School of Dental Medicine, Farmington Johnson, D. E., G. A. Rodan, 1982: The Effect of Pulsaüng Electromagnetic Fields on Prostaglandin Synthesis in Osteoblast-like Cells Transactions 2. Ann. Meeting Bioelectrical Repair and Growth Society, Vol. 2, Oxford

Prostaglandin ist ein wichtiger Faktor in der interzellulären Kommunikation, insbesondere spielt es bei der Bildung von cAMP eine entscheidende Rolle. Die Wirkung eines PEMF wird auf drei Komplexe von Osteoblasten untersucht:

  1. das ProstagIandin-S_\Titheseenz\Tn Cyclooxygenase.
  2. der Prostaglandin-Präcursor Arachidonat und
  3. die Prostaglandin-Produktion.

Ergebnis das PEMF hat keinen Effekt auf die Aktivität von Cyclooxygenase. – stimuliert die Freigabe von Arachidonat aus Phospholipiden mit ca.50 % gegenüber der Kontrolleläßt die Prostaglandin-Produktion 57 % stärker anwachsen.

Research Institute of Labour Hygiene and Professionell Diseases, Kharkiv, Russland, Kolodub, F. A., O. N. Chernysheva, 19S0: Perculiarities of Carbonhydrate Energy and Nitrogenous Metabolism in Rat Brain affected by Magnetic Fields of Commercial, Frequency, Ukrainskii ßiohimitscheskii Zumal 52, 3, 299-304

Ein pulsierendes Magnetfeld ( 2 sec Impuls. 2 sec Pause) mit Amplituden von 7 kA/m bzw. 32 kA/m beEinflusst die Oxydationsprozesse der Kohlehydrate und die damit korrelierten Prozesse der Energieakkumulierung und der Synthese von Nukleinsäure in den Geweben des Gehirns. Nach 15 Applikationen tritt ein kompensatorischer Effekt auf: die bis dahin starke Anregung der Energieproduktion ist in den weiteren Versuchen reduziert.

Bio-Research Inc., Farmingdale, New York, USA, Milch, P. O., J. B. Ott, R. J. Kurtz, E. Findl, 1981: Electromagnetic Stimulation of the Rat Pancreas and the Lowering of Serum Glucose Levels, Trans Am, Soc. Artif. Intern. Organs 27, 246-249

In dieser gediegenen Studie werden Diabetik-Ratten einem spezifischen Magnetfeldbereich ausgesetzt und der Serum-Glukose-Level bestimmt und verglichen mit einer Kontrollgruppe ohne Feld. Das Ergebnis zeigt einen signifikanten Rückgang des Zuckergehaltes bei Tieren im Magnetfeld gegenüber der Kontrollgruppe. Die Normahverte werden allerdings nicht erreicht. Interessant an dieser Arbeit ist einmal, dass gesunde Tiere keinen Effekt zeigen und zum anderen, dass es ein Optimalfeld hinsichtlich der Frequenzcharaktenstik und Wirkung gibt. Die besten Ergebnisse werden bei folgenden Felddaten erzielt: Feldinduktionsamplitude: 15 Gauss, Pulsdauer: 350 usec, Frequenz: 15 Hz. Auch bei Frequenzen von 12.5 Hz oder 20 Hz sind identische, sehr gute Ergebnisse zu erhalten, dagegen sind bei 14 Hz und 16 Hz keine signifikanten Ergebnisse gegenüber der Kontrolle erzielbar. Gleichermaßen engbandig ist die Pulsader 200 und 300 p.sec und 500 jisec Pulsdauer ergeben keinen Effekt. Ein Amplitudenfenster wird erwartet, ist aber noch nicht genügend untersucht.

 

Russland – Institut für Kosmische Biologie und Flugkosmische Medizin, Shakrula, A. V., I. S. H. Galeeva, 1979: Effect of Shielding from a Geomagnetic Field in Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase Activity in the Liver of Young Rabbits, Kosmiceskaja biologija i a viakosmiceskaja medicina 13, 4, 87-89

Zielsetzung des Versuchs ist die Testung der GIucose-6-Phosphat-Dehydrogenase als Schlüssclcnzym in der Glucoscoxidicrung während der Abschirmung des geomagnetischen Feldes. 22 Kaninchen werden im Zerofeld gehalten, 11 dienen als Kontrolle. Das Alter aller Kaninchen beträgt 1 Monat. Alle Tiere haben den gleichen Vater und stammen aus dem gleichen Nest. Die Experimentalmutter war bereits während der vollständigen Dauer der Schwangerschaft im Zerofeld, lediglich die Kontrolltiere erhalten nach der Geburt normale geomagnetische Konditionen (Breitengrad Leningrad).

Die Abschürfung besteht aus dreischichtigem Mumetall und ergibt eine 600fache Verminderung des Erdfeldes.

Die Tiere werden im Alter von 1 Monat dekapitiert, von der Leber wird ein Homogenat angefertigt und photometrisch die Enzymtätigkeit ermittelt. Es zeigt sich eine statistisch gesicherte Senkung der Enzymaktivität im Zerofeld.

 

Departement of Biochemistry, Department of Pathological Anatomy and Department of Histology, Tomsk Medical Institute, Moskau, Russland, Udintsev, N. A., N. V. Kanskaya, A. J. Shchepetilnikova, O. M. Ordina and P. A., Pichutina, 1976: Dynamics ofLactate Dehydrogenase Activity of Skeletal and Heart Muscles after a single Exposure to an Alternating Magneüc Field Bulletin of Experimental Biology and Mediane 81, 830-832

Nach einer einzigen Behandlung von Albinoratten mit einem magnetischen Wechselfeld von 200 Oe. 5 Hz von 24 Stunden Einwirkdauer steigt unaufhaltsam in den ersten 48 Stunden die Lactatdehydrogenase-Aktivität in Herz- und Skelettmuskeln. Eine vollständige Rückkehr zu den Ausgangswerten tritt erst nach 3-4 Wochen ein.

Institut für Pädiatrie der Akademie der Wissenschaften Russland, Moskau Vasileva, O. B., M. D. Vialushkina, M. D. Petrichuk, 1980: Correlation of Helioma-gnetic Factors with the Cytochemical Status of the Leukocytes in Children with Bronchial Asthma Pediatrija 3, 60

Asthmakranke reagieren nach Meinungen der Autoren sehr sensibel auf Wechsel meteorologischer Faktoren (Meteoroallergie). D.h., es tritt eine akute Verschlechterung der Symptome bei plötzlichem Wetterwechsel und plötzlichem Wechsel des atmosphärischen Drukkes auf. Für eine Untersuchung zur Korrelation des Einflusses von Schwankungen des Erdmagnetfeldes und der Krankheit wird die Aktivität der a-Glyzerophosphatdehydrogenase sowie der sauren Phosphatase der Leukozyten mit der Solaraktivität (Sonnenfleckenzahl), Änderungen des Geomagnetismus und Luftdruckänderungen verglichen.

Alle meteorologischen Indikatoren werden am 3., 2., 1. Tag vor der zytochemischen Untersuchung, ebenso am Tag der zytochemischen Untersuchung und 1 bzw. 2 Tage danach gemessen. Untersucht werden 32 Kinder, darunter 19 länger als 1 Jahr. Die Analyse ergibt eine statistisch gesicherte Korrelation von der Aktivität der a-Glyzerophosphatdehydrogenase mit der Aktivität der Sonnenflecken. Eine Verminderung der Magnetfeldschwankungen der Erde stimuliert die Wirkungen der a Glyzerophosphatdehydrogenase der Lymphozyten. Atmosphärische Druckschwankungen haben keinen Einfluss.

Stomatologie

Russland – Institut für therapeutische Stomatologie, Institut für Weiterbildung der Ärzte Chelidze, L. N., T. G. Zhgenti, M. T. Chichua, 1980: Prospects of Using Magnetothe-rapv in Stomatology, Stomatologija 59, 5, 76-80 und Stomatologija 59, 2, 91-92

In der Einleitung dieser Abhandlung wird die Wirkung von pulsierenden MF auf das ZNS, den Kreislauf, die haematologischen Parameter und den Metabolismus anhand von Literatur beschrieben. Therapeutische Verwendung des MF ist bekannt u.a. bei Neurosen, Phantomschmerzen. Herzerkrankungen und Hyperphonie. Die Autoren untersuchen die Wirkung einer MF-Eigenkonstruktion auf Parodontose und entzündliche dystrophe Formen. Die MF-Amplitude beträgt 1-60 Oe = 480 A/m bei 11 KHz Frequenz. In 10-12 Prozeduren wird das MF jeweils 5 bis 12 Minuten appliziert. Zahnstein wird entfernt. Die Parodontose-Erscheinungen werden je nach Schwere des Falles in 4 Stadien unterteilt. Ergebnisse: Bereits nach 4-5 Behandlungen tritt in vielen Fällen eine deutliche Besserung ein, die Schleimhaut ändert ihre Farbe infolge besserer Durchblutung. Das Exsudat ist reduziert. Alle Kranken im Anfangsstadium der Parodontose (insgesamt 148) werden mit Hilfe des MF total geheilt. Bei klinischer Kontrolle ist diese Heilung für 1 Jahr stabilisiert. Bei Patienten im 2. Stadium (160) findet zu 60 % eine Remission statt, und bei Patienten im 3. und 4. Stadium (132) wird die Effektivität des MF als unbedeutend bezeichnet.

 

Elanov, O. J., 1981: Treatment of Microcirculatorv Disorders in the Parodontium with Magnetic Fields, Voprosy kurorlologii, ßzioterapii i lecebnojßziceskoj kultury 4, 32-34 Diskutiert wird die Verwendung der Magnetfeldtherapie (Sinus 30-60 Hz, max. 38 mT

Induktion) bei Parodontose. Im Magnetfeld wird diesbezüglich ein Normalisierungseffekt entdeckt, der mit Hilfe von klinischen, morphologischen und funktionellen Methoden als Vergrößerung der parodontalen Mikrozirkulation eingegrenzt werden kann. Verglichen mit einem statischen Magnetfeld ist das Wechselfeld klinisch von größerer Bedeutung.

Stomatologische Kreis-Poliklinik, Herson (Krim), Russland, Filipchik, I. S., R. F. Blitswan, 1980: Use of Station atj Magnetic Field in the Therapy of Parodontal Disease Stomatologija (Mosk) 59, 3, 27-28

Für die Behandlung der Parodontose wird eine Spulenvorrichtung gebaut, die erlaubt, bei geschlossenem Mund MF direkt zu applizieren. 105 Patienten werden behandelt, die Auswertung der Ergebnisse wird von der Pathologischen Physiologie, Med. Inst. Universität Lemberg vorgenommen. MF zwischen 100 und 250 Oe ~ 20 KA/m bei Expositionen von 5 bis 15 Minuten vermögen nach 2 bis 8 Sitzungen Parodontose heilend zu beeinflussen.

Urologie

Fachabteilungen für innere Krankheiten Tübingen, Hamburg und Norderstedt Environmental Psychophysiological Laboratory, Laurentian University,   Ontario   Ehrmann, W., H. v. Leitner, W. Ludwig, M. A. Persinger, W. Sodtke und R. Thomas, 1976: Therapie mit ELF-Magnetfeldern Zeitschrift physikalische Medizin 5/4, 161-176

Nach einer übersichtlichen, erklärenden Einleitung werden die Ergebnisse von Pilotstudien beschrieben. Mit Erfolgen von 73% bis 94% (Placebos 14%/33%) können Magnetfelder (4-12 Hz. 30 mA/m-300 mA/m) diverse Übel (Migräne. Urethitis. grippale Effekte. Phantomgliederschmerzen) verbessern bzw. heilen.

Urologische Klinik, Moskau, Karpuklin, V. T., A. A. Li, 1981: Die Magnetfeld-Therapie bei Nierensteinen im Ureter Vorprosy kurortologii, fizioterapii i lecebojßziceskoj kulturv 4, 58-59

Mit dem Apparat Polus 1 (50 Hz Sinus oder pulsierend. 10-30 mT) wird 20 Minuten täglich in 24-25 Behandlungen versucht, bei 40 Patienten festsitzende Nierensteine im Harnleiter zu lockern bzw. aufzulösen. Nach der Magnetfeld-Behandlung in Kombination mit „Mineralwasserspülung“ sind bei der Hälfte der Versuchsgruppe die Beschwerden behoben; Schmerzen. Brechreiz. Geschmackssensationen sowie Leukozyten und Erythrozytenanzahl im Urin normalisieren sich. Klinisch wird eine Senkung des Hämoglobins im Blut festgestellt, eine Reihe weiterer biochemischer Werte ändert sich nicht. Bei insgesamt 20 Patienten werden die Steine auseeschieden; bei 5 lösen sich die Steine auf.

Ostrovskaya, I. S., L. N. Yashina, G. I. Yevfushenko, 1974: Changes in the Testis due to the Effect on the Animal o/Low Frequency Impulse Electromagnetic Field Vracebnoe Delo (sep) 1974, 139-142

Histomorphologische Untersuchungen an Tieren zeigen, dass die Hoden infolge einer hohen „Sensibilität“ gegenüber langeinwirkenden 50-Hz-Wechselfeldern „kritische“ Organe darstellen. Die Irntatation ist abhängig von der Feldrichtung und der Dauer der Einwirkung.

Tomsk Medical Institute, Udintsev, N. A., S. M. Khlynin, 1978: Effect of a Variable Magnetic Field on Activity of Encymes of Carbohydrate Metabolism and Tissue Respiration in Testicular Tissue Ukrains‘ kyi biochimicnyj zumal 50, 6, 714-717

Hodengewebe von Tieren reagieren äußerst empfindlich gegenüber magnetischen Feldern (200 Oe, 50Hz). Eine Einzelbehandlung von 24 Stunden Dauer resultiert in einem Anstieg der Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Aktivität. 24-28 Stunden nach Abschaltung des Feldes erniedrigt sich dagegen die Aktivität ebenso wie die Cytochrome-Oxidase und Hexokinase-Aktivität in den Mitochondrien. In diesem Fall steigt die Tätigkeit der Lactat-Dehydrokinase und Succinat-Dehydrogenase. Eine Wiederherstellung der Normalwerte wird erst im Zeitraum von 7-14 Tagen nach der Behandlung erreicht. Die Dynamik des Testosteronspiegels im Hoden und Plasma korreliert mit der beeinflussten Enzymtätigkeit.